Das Gaming am Computer ist allgemein bekannt und die Möglichkeiten des Onlinegamings sind so gewaltig, dass Zocker gar nicht so viel Zeit aufbringen können, wie sie es müssten, um all die Vielfalt auszunutzen. Doch wo die einen Freude daran haben, beschert den anderen wiederum Chancen. Die Cyberkriminalität macht auch vor dem Onlinegaming nicht Halt, ganz im Gegenteil. Wer von seinem Schutzprogramm schon einmal gewarnt wurde, dass sich wohl hinter irgendeiner der blinkenden Werbeanzeigen auf der Browsergame-Seite üble Gefährten verbergen, der kennt das Problem. Auf was sollten Spieler also achten, damit aus den Trollen, Orks, Zombies und Monstern der Spielumgebung nicht echte Angreifer auf dem eigenen Rechner werden?
Abbildung 1: Es gibt viele Schutzmaßnahmen für die eigene Privatsphäre - dazu gehört auch ein VPN. Bildquelle: @ Petter Lagson / Unsplash.com
Die Privatsphäre schützen
Eine besondere Schwachstelle ist beim Onlinegaming stets die eigene Privatsphäre. Sie kann völlig unbedacht geschwächt werden, aber natürlich auch gezielt angegriffen. Daher gilt:
- Account – jegliche Gamingaccounts sollten keinerlei Rückschlüsse auf die eigene Person zulassen. Auf offiziellen Streamingseiten ist das natürlich ein wenig anders, doch gerade die oft kostenlosen Browsergame-Seiten sind Gefährder. Es gilt, dass für das Gaming eigens eine neue E-Mailadresse angelegt werden sollte. Diese ist auch nicht an den Google-Account des Androidsmartphones gebunden. Das bequeme Log-in über Facebook ist zudem ein absolutes Tabu. Sicherlich ist dieser Log-in einfach, doch wer weiß schon, welche Daten tatsächlich von Facebook abgegriffen werden? Je nach Profil haben die Anbieter vom letzten Abendbrot bis zum letzten Einkauf alles vom Spieler in der Hand.
- Chats – beim Gaming wird viel gechattet. Das ist gut so, doch ist Vorsicht geboten. Letztendlich gilt hier nichts Anderes, als beispielsweise auf Datingplattformen: Wirklich weiß niemand, wer vor dem anderen Bildschirm sitzt. Gerade, wenn sich Freundschaften entwickeln, geschieht es schnell, dass über private Themen gesprochen wird. Manch einer gibt nun mehr über sich preis, als dass es sinnvoll ist.
- Webcam – sie sollte, wann immer es möglich ist, ausgeschaltet werden. Gerade bei Chats mit Fremden ist dies sinnvoll. Aus dem Raum, den die Kamera zeigt, lassen sich leicht Rückschlüsse auf den Nutzer ziehen.
Um den eigenen Standort bestens zu verschleiern, bietet sich zudem ein VPN an. Dies ist heute nicht mehr kompliziert, denn es gibt nicht nur für Laptop und Smartphone hervorragende Anbieter, wie dieser NordVPN Test auf Vpnoverview.com zeigt. Auch für das eigene Zuhause ist die Nutzung eines virtuellen privaten Netzwerks recht einfach. Einige Internet-Securitys kombinieren ein VPN schon mit dem Programm, auch Router ermöglichen das Netzwerk.
Gespeicherte Passwörter: eine Gefahr
Fast jeder hat es schon getan. Ein Klick, und das eben eingegebene Passwort wird bequem gespeichert und fortan automatisch eingefügt. Diese Methode hat ihre Vorzüge, kann jedoch auch drastische Nachteile bieten:
- Nutzung – werden Konsolen oder Computer, aber auch Smartphones, von mehreren Personen genutzt, so bieten die gespeicherten Passwörter natürlich einen direkten Zugang zum Spiel und anderen Seiten.
- Schadprogramme – wird das Gerät mit einem Schadprogramm infiziert, so können die gespeicherten Passwörter ausgelesen und genutzt werden.
Aber was können Gamer stattdessen machen? Eine Möglichkeit wäre, einen guten und sicheren Passwortmanager zu verwenden, der stets mit einem Masterpasswort gesichert ist. Anstatt nun den Nutzernamen plus das Passwort auf einzelnen Seiten manuell eintippen zu müssen, wird die automatische Einsetzung über das Masterpasswort freigegeben.
Zudem gilt, auch die Passwörter von Spieleseiten regelmäßig zu erneuern. Wer allgemein damit Schwierigkeiten hat, gute Passwörter zu erfinden, der kann wahlweise Generatoren nutzen, oder schlichtweg sein Wohnzimmer oder einen anderen Raum nutzen. So wie Gedächtnisprofis das Wohnzimmer zum Merken von unzähligen Dingen verwenden, lassen sich auch Passwörter generieren: Was steht auf dem Regal neben der Tür? Was ist die Reihenfolge der Sammelfiguren? Aus den Anfangsbuchstaben der jeweiligen Gegenstände wird nun ein Passwort generiert. Stehen zudem drei Bücher im Regal, ist die Zahl schon mit im Passwort.
Der Vorteil bei dieser Methode ist, dass sich später nur noch die jeweilige Örtlichkeit vorgestellt werden muss – das Passwort kommt ganz alleine.
Weitere Probleme
Viele Onlinegames sind kostenlos. Mitunter bedeutet »kostenlos« im Internet, dass Nutzer mit den eigenen Daten bezahlen. Dies ist aber ein untergeordnetes Problem:
- Viren/Trojaner – kostenlose Seiten leben von der Werbung, die auf ihnen eingeblendet wird. Das Problem ist, dass Betrüger gerne diese Werbeanzeigen nutzen, um ihren Schadcode zu verbreiten. Aus diesem Grund schlagen Virenschutzprogramme gerne an und blockieren vollständige Seiten: Hinter irgendeiner Anzeige ist ein bekanntes Schadprogramm verborgen. Nutzer sollten daher immer aktuelle Schutzsoftwares verwenden, um sich zu schützen.
- In-Game-Käufe – etliche Spiele sind, gerade auf dem Smartphone, kostenlos. Im Spiel wird der Spieler jedoch immer wieder in die Richtung eines Bezahlvorgangs gedrängt. Leider sind einige Games so konzipiert, dass der User schneller auf »Kaufen« klickt, als er möchte. Auf dem Smartphone wird so recht fix mit der Handyrechnung bezahlt. Allgemein gilt bei den Käufen: Sie sind zum Spielen nicht notwendig, wenn sie auch die Spielzeit und das Weiterkommen erleichtern.
- Abonnements – mitunter lassen sich Abonnements abschließen. Auf Streamingseiten fürs Gaming ist das Abo natürlich offiziell, doch mitunter verbirgt sich bei kostenlosen Spielen versteckt in einem In-App-Kauf ein Abonnement.
Grundsätzlich gelten für das Online-Zocken dieselben Regeln, die ohnehin jeder beim Surfen im Internet beherzigen sollte. Mit den eigenen Daten ist vorsichtig umzugehen, mit dem Facebook-Account wird sich nirgendwo angemeldet, im Chat wird auf das Gesagte geachtet und das Gerät ist stets auf dem neuesten Stand und allgemein gesichert.
Abbildung 2: Wer unbewusst Schadcode runterlädt, hat eventuell ein Sicherheitsproblem. Aktuelle Anti-Viren-Software hilft. Bildquelle: @ Chris Ried / Unsplash.com
Fazit – mit offenen Augen spielen
Zocker sind es eigentlich gewöhnt. In vielen der beliebten Games kommen Spieler nur mit offenen Augen und in Habachtstellung weiter – und so sollte auch das Internet an sich betrachtet werden. Gerade die Privatsphäre sollte auf Gamingseiten geschützt werden, was bedeutet, dass schon beim bloßen Account vorsichtig gehandelt werden sollte. Ein VPN unterstützt den Privatsphäreschutz zusätzlich und wer seine Passwörter zumindest sichert, wenn nicht gar niemals abspeichert, der umschifft weitere Gefahren. Zuletzt sollten trotz guten Virenschutzprogrammen immer die Spieleseite und das Spiel an sich mit offenen Augen betrachtet werden. Dort, wo sich theoretisch Schadprogramme und Tücken befinden könnten, sind oft auch welche drin.