Online Glücksspiel: 2021 erwartete Legalisierung

Indem man sich heute als einer von vielen Millionen Gaming-Fans seiner Lieblingsbeschäftigung hingibt, denkt man kaum darüber nach, ob dieses Hobby legal ist. Denn es versteht sich von selbst, dass die Begeisterung weltweit auf keine rechtlichen Hindernisse oder seriöse Verbote stößt, was bedeutet, dass es völlig erlaubt ist. Die insistierende Werbung läuft nahezu aufdringlich im Fernsehen, die Millionengewinne und sagenhafte Jackpots werden intensiv publik diskutiert und tragen der Vorstellung von der öffentlichen Verfügbarkeit der Spiele wesentlich bei. Starke Interessenten wie Spielmarkt, Werbung, Banken sind globale Teilnehmer an dieser Sphäre, so dass sie auch am Puls der Zeit bleiben wollen.

Die Unbedenklichkeit der Online Glücksspiele, bei denen extrem beliebte kostenlose Automatenspiele boomen, resultiert sich im Wesentlichen aus diesen objektiven Gründen wie auch in Anlehnung an EU-Recht. Nichtsdestoweniger soll der entsprechende Staatsvertrag im März 2021 von den Ministerpräsidenten der Bundesländer angenommen werden und erst nach seiner Ratifizierung von den Länderparlamenten und EU-Kommission tritt er am 1. Juli 2021 in Kraft. Diese Regulierung beabsichtigt das Online Glücksspiel aus der rechtlich nichteindeutigen Grauzone zu holen, die Glücksspielefans werden davon profitieren. Wenn Sie aber auf die Einzelheiten näher eingehen wollen, dann machen Sie sich mit dem hilfreichen Überblick in diesem Artikel bekannt.

Was wird geplant  

Die wichtigste Neuerung besteht darin, dass die Lizenzen von nun an in Deutschland gegeben werden, bisher hatte nur Schleswig-Holstein eine solche Vollmacht. Die Casinos benötigen dann keine Lizenzen aus Malta, nur weil sie in EU gültig sind.    

● Die Lizenzierung findet in der Glücksspielbehörde statt, welche die Einhaltung aller Anforderungen überprüft. Die wird in Sachsen-Anhalt angesiedelt sein.

● Der Spielerschutz wird strenger vor sich gehen: Sperrlisten sollten erstellt werden, wohin problembeladene Spieler sich eigenhändig eintragen oder von den Spielhäusern als auffällig und eventuell spielgesperrt eingetragen werden.

Mehrfachaccounts sollen im Prinzip ausgeschlossen werden. Um die Verwendung mehrerer Konten zu vermeiden, ist geplant, ein Passwort mit einem vom Spieler für Casino- und Sportwetten eröffneten Konto zu verknüpfen.

● Es gibt ein Einzahlungslimit, dessen Berechnungsmodus nicht offengelegt wird. Die Obergrenze liegt bei 1.000 Euro pro Monat.   

Verboten bzw. eingeschränkt werden Live-Wetten im Sportwettbereich, denn diese enthalten ein großes Suchtrisiko.

Diese Bestimmungen beziehen sich bisher nur auf ein Projekt, das noch mehrere Stufen der Diskussion und Ratifizierung durchlaufen muss, von den Bundesländern bis zur EU-Kommission. Es ist also noch ein weiter Weg bis zum endgültigen Aussehen.

 

Wie sieht es verglichen mit anderen Ländern aus?

Verschiedene Länder haben eigenes Vorgehen zur Lösung der Legalisierungsfrage von Online Glücksspielen. In dieser Sphäre sind mehrere Varianten möglich.

So herrscht in Österreich Monopol, denn nur eine Tochtergesellschaft der Casinos Austria verfügt über die Möglichkeit, Lizenzen für Online Glücksspiel zu vergeben. Deswegen agieren auf dem Spielmarkt viele Betreiber mit EU-Länder-Lizenzen. Dafür können österreichische Buchmacher unbehindert Sportwetten anbieten, denn sie gelten in Österreich nicht als Glücksspiele.

Teilmonopol wird seit 2018 in Ungarn praktiziert. Die Spielautomaten sind hier offiziell verboten, dennoch wird das Online Glücksspiel nicht eingeschränkt. Dabei beabsichtigt die Regierung, eigenes Monopol aufzubauen.

Die Schweiz geht den Weg vom Ausschluss ausländischer Anbieter, die konsequent gesperrt werden. Dafür werden die Schweizer Betreiber gefördert, ihnen werden die Lizenzen vergeben. In der Schweiz funktionieren Netzsperren, d.h. die Schweizer Spieler dürfen in einem ausländischen Casino nicht spielen, denn die Spielhäuser mit der Registrierung im Ausland sind im österreichischen Raum verboten. Ausländische Glücksspielunternehmen können unter Strafbedrohung ihre Dienste in der Schweiz nicht anbieten.

Frankreich hält sich an Privatisierung und Teilverbot. Die Spiele werden differenziert behandelt. Solche wie Baccarat und Roulette gehören zum Privileg der lizenzierten französischen Spielbanken, indem das Monopol auf Poker, Lotto, Rubbellose aufgehoben wurde. Also können diese populären Spiele auch von den privaten Unternehmen angeboten werden.

Eine durchaus strenge Lizenzierung wird in Dänemark ausgeübt, der sich künftig auch die Niederlande anzuschließen beabsichtigen. Der Schutz der Spieler steht hier im Mittelpunkt und bildet die Hauptpriorität der offiziellen Politik im Glücksspielbereich. Daher müssen die Casinos sowohl Rücklagen einzahlen als auch in allen Details ihrer Tätigkeit genau kontrolliert werden. So müssen programmmäßig Casinobetreiber in Niederlanden 21,9 Prozent der Einnahmen an den Staat zahlen.

Anhand dieser Optionen für die Verwaltung des Bereichs des Online-Glücksspiels kann die realistische Position Maltas besonders hervorgehoben werden, wobei die EU-Anforderungen strikt eingehalten werden und gleichzeitig die tatsächlichen Interessen der Spieler und Anbieter gewürdigt werden. Zahlreiche Vorteile gehen damit einher, darunter die laufend zu besetzenden Arbeitsplätze und merkliche Steuereinnahmen. Eine abweichende Regulierung würde sich auf Malta negativ auswirken.

Fazit: der Spielerschutz steht im Fokus 

Die deutschen Glücksspieler agieren im EU-Raum und sind damit rechtlich geschützt. Dennoch würde die deutsche Lizenz den Casinofans mehr Sicherheit und Handlungsfreiheit geben. Deswegen wartet man gespannt auf die detaillierte Regelung dieses Bereichs, an dem praktisch die Mehrheit der Gesellschaft interessiert ist.

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