Das rasante Wachstums von Kryptowährungen und Blockchain und wie Fußballklubs davon profitieren

Seit dem Siegeszug des Bitcoins vor einigen Jahren hat der Markt ein rasantes Wachstum erlebt. Fast täglich erscheinen neue Coins und NFTs. Auch im Fußball findet Blockchain immer mehr Anwendung. Unter den Pionieren im europäischen Fußball sind Juventus Turin und Paris St. Germain. Die Topklubs gingen schon 2018 eine Partnerschaft mit Socios.com ein und bieten seitdem Interessierten spezielle Tokens an. Diese einzigartigen „Einheiten“ sind „gebrandet“ und können aus der Plattform von Socios gehandelt und erworben werden. Zudem bieten die Tokens den Besitzern teils Vorteile oder die Möglichkeit der Mitbestimmung bei manchen natürlich meist belanglosen Entscheidungen. Heute sind Karten von vielen anderen Klubs wie FC Barcelona, Athletico de Madrid, Galatasaray Instanbul, AS Roma und West Ham auf der Plattform handelbar.

Die italienische Traditionsmannschaft Juventus Turin ist, im Gegensatz zum Meisterrennen der Serie A dieses Jahr, in Anwendung von Blockchain der Konkurrenz voraus. Der Titelverteidiger, der laut bwin Sportwetten kaum noch Chancen auf den Meistertitel 2021 hat, bietet neben den Tokens auf Socios auch noch seltene digitale Karten zum Sammeln an. Es handelt sich dabei um Karten, die die Spieler im Kader der Alten Dame repräsentieren und von Fans gesammelt und gehandelt werden können. Die Karten sind über die Sorare-Plattform zugänglich und repräsentieren NFTs auf Basis des ERC-721 Protokoll von Ethereum. Sorare ist ein Fußball Teammanager Spiel mit digitalen Spielerkarten. Für jeden Juventusspieler gibt es solche Karten in verschiedenen Wertigkeiten. Sie besitzen die Eigenschaften einzigartig, sehr rar du rar und haben somit deutliche unterschiedliche Wertigkeiten.

Die Einsatzmöglichkeiten von Blockchain im Fußballbusiness sind noch lange nicht ausgeschöpft und es sind unterschiedlichste Anwendungen denkbar. So könnte der Ticketverkauf über Blockchain den Ticketmarkt deutlich verbessern und den Schwarzmarkt, auf dem auch viele gefälschte Tickets im Umgang sind, eliminiert werden. Die Tickets könnten über Blockchain auf Token-zu-Token-Basis getauscht oder verkauft werden. Zudem könnten Inhaber von Saisontickets mithilfe von Blockchain ihre Plätze für einzelne Spiele auf sichere Weise verleihen.

Natürlich bergen die vielen Möglichkeiten der Technologie auch einige Gefahren. Der Handeln von Vereinstoken, die den Inhabern gewisse Mitbestimmungsrechte bei Entscheidungen des Vereins geben soll, untergräbt das in Deutschland traditionelle Mitbestimmungsrecht der Fans. Finanzstarke Unterstützer könnten eine große Menge an Tokens erwerben und somit deutlich mehr Einfluss auf den Verein üben als finanzschwache Fans. Zudem wird in den traditionellen Fanlagern in ganz Europa die Monetisierung des Fußballs angeprangert. Die Fans verstehen nicht, warum die Vereine versuchen, jede Möglichkeit der Umsatzsteigerung zu nutzen. Die Macht der Fans ist dabei nicht zu unterschätzen. So haben Fangruppierungen in Deutschland schon erfolgreich verhindert, dass Vereine digitale Tokens einführen. Zudem hat der europaweite Fanprotest gegen die geplante Superliga dazu geführt, dass diese zunächst nicht in ihrer ursprünglichen Form kommen wird.

Die Blockchain-Technologie wird in den folgenden Jahren immer mehr Anwendung finden. Die vereinsgebrandeten NFTs sind dabei eine schöne Spielerei, eignen sich aber nicht als sichere Wertanlage.

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