EA Sports hat mit der FIFA Reihe bereits seit Jahren extremen Erfolg und eines der meist verkauften Spielreihen jemals im Portfolio. Nun gibt es jedoch einen Rückschlag, der für den Spielegiganten sehr teuer werden kann. Was das für die Zukunft von FIFA bedeutet und wie es weiter mit Ultimate Team geht erfährst du in diesem Artikel.
Vor einigen Jahren veröffentlichte EA Sports die FIFA Ultimate Team Ergänzung für das FIFA-Spiel, bei dem man Spieler für sein Team sammeln kann, um dann mit einer möglichst guten Mannschaft gegen verschiedene Spieler online anzutreten. Die gesammelten Spieler wurden in sogenannten Lootboxen verkauft, in denen sich verschiedene Spieler befanden.
Man wusste jedoch nie genau, welche Spieler sich genau in dem Paket befanden und ob sich der Kauf gelohnt hatte. Der Verkauf der Boxen nahm für manche Jugendschützer Glücksspiel-ähnliche Züge an und wurde dafür scharf kritisiert. Auf verschiedenen Seiten hat sich zu dem ein ganzer Markt für FIFA Ultimate Team Spieler organisiert, bei dem manche Spieler für bis zu 900 Euro verkauft wurden. Ein Gerichtsurteil aus den Niederlanden scheint nun die Zukunft der Lootboxen besiegelt zu haben und könnte das Ende von FIFA Ultimate Team bedeuten – nicht nur in den Niederlanden.
Die Folge: EA Sports muss alle Lootboxen aus FIFA streichen. Wenn das Unternehmen dem Gerichtsurteil nicht nachkommt, so wird eine Strafe von 250.000 Euro fällig. Schafft es das Unternehmen immer noch nicht diesen Forderungen nachzukommen, so kann die Strafe jede Woche erhöht werden. Zudem kann es sogar zu Freiheitsstrafen kommen, wenn das Managements nicht auf das Gerichtsurteil reagiert!
Der Spieleentwickler hat auf das Urteil bereits reagiert und scharfe Kritik am Urteil ausgesprochen. Die Verantwortlichen behaupten, dass es bei Ultimate Team nicht um Glücksspiel gehe und angekündigt, dass man gegen das Urteil vorgehen wird. Das Prinzip ist ähnlich wie bei Sportwetten, bei denen auf den Ausgang eines bestimmten Events gewettet werden kann. Jedoch halten sich die Wettanbieter in Deutschland an die Bestimmungen zum Jugendschutz – selbst wenn der Anbieter neu auf Sportwettenmarkt ist.
Das Urteil wird mit Sicherheit Auswirkungen für FIFA in ganz Europa haben. Deutsche Verbraucherschützer haben bereits angekündigt, dass auch hierzulande bald eine Prüfung der Spielmechanismen bei FIFA stattfinden wird. In den vergangenen Monaten haben sich die Berichte gehäuft, laut denen junge FIFA-Spieler das Geld ihrer Eltern dafür nutzen um immer wieder neue Lootboxen zu kaufen und so mehrere Tausend Euro ausgaben.
Damit solche Geschichten in der Zukunft verhindert werden, möchten nun auch deutsche Politiker ein Verbot des Loot-Mechanismus prüfen und die Gerichte entscheiden lassen ob es sich bei den Spielen von EA Sports um Glücksspiel handelt oder nicht. Rechtsexperten erwarten jedoch, dass sich die Jugendschützer auch hierzulande durchsetzen werden – damit es in Zukunft keine Glücksspiele mehr gibt die auf Kinder ausgerichtet werden