Im August blickt die Gaming-Branche traditionell nach Köln. Das liegt an Europas führender Messe für Computer- und Videospiele, Gamescom. Diese fand 2022 vom 24. bis 28. August statt, in den beiden Jahren zuvor mussten sich die Besucher mit einer digitalen Ausgabe zufriedengeben.
Wie gewohnt, waren auch diesmal das Who‘s Who der Branche mit dabei. Mit dem Einstieg digitaler Phänomene, wie beispielsweise TikTok, haben die Veranstalter die Messe noch bunter und aufregender gestaltet.
Das Smartphone steht im Mittelpunkt
Im Blickpunkt der Gamescom steht wieder einmal das Spielen auf dem Smartphone. Laut dem Game-Verband spielen rund 22 Millionen Deutsche auf ihrem Handy. Das liegt vor allem an der einfachen Anwendung und der enormen Verbreitung der Smartphones in Deutschland.
Insgesamt spielen sogar 59 Prozent aller Bundesbürger Videospiele auf den unterschiedlichsten Endgeräten. Sie erwirtschafteten im Vorjahr Umsätze von 9,76 Milliarden Euro. Der Umsatzanteil für Smartphones und Tablets betrug dabei 2,78 Milliarden Euro. Die Geräte sind schnell zur Hand und überall einsetzbar. Viele Hersteller haben ihre Games so perfektioniert, dass sie auch auf den kleinen Displays problemlos nutzbar sind. Selbst die Buttons wurden angepasst, um schnelle Reaktionen zu ermöglichen.
Die Bandbreite an verfügbaren Games ist enorm. Sie reicht von Casual Games für zwischendurch, wie Solitär, über ein Online Casino, mit Games wie Roulette und Bakkarat, bis hin zu Gaming Blockbustern wie Call of Duty und vielem mehr. Die 5G-Revolution wird diesen Trend weiter befeuern und das Gaming auf dem Smartphone weiter vorantreiben. Je schneller die Bandbreiten werden, desto höhere Auflösung werden ruckelfrei möglich. Das Smartphone hat also auch weiterhin eine glänzende Gaming-Zukunft vor sich.
Eigentlich wollte EA-Games auf der Messe News zu FIFA 23 präsentieren. Doch der prominente Entwickler sagte ab. Immerhin warten die Fußballfans nicht nur auf die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar, sondern auch auf die spielerische Umsetzung. Für das Turnier gilt Brasilien als Favorit. Bei den Fußball wetten auf Betway beträgt die Quote 6,0 (Stand 8.9.) auf den Gewinn des sechsten Titels. Dahinter haben sich Frankreich und England platziert, Deutschland zählt als Sechster zu den Mitfavoriten.
Die Branche ist erwachsen geworden
Ein Trend ist jedenfalls auch auf der Gamescom klar erkennbar. Die Gamer werden immer älter, ihr Durchschnittsalter liegt mittlerweile bei fast 38 Jahren. Das lässt auch eine Streaming-Plattform wie Netflix auf den Zug aufspringen. Dort finden Kunden bereits seit einem Jahr einen eigenen Gaming-Dienst vor, mit dem mobile Spiele im Rahmen der Mitgliedschaft kostenlos gespielt werden können.
Die Gamescom trägt dem Massenphänomen Rechnung und präsentierte mehr als 500 Firmen, die ihre Angebote im besten Licht präsentieren. Dazu zählen nicht nur Xbox, Razer oder AMD, sondern auch Amazon Web Services und andere große Technologiehersteller wie Samsung. Sogar die Bundeswehr war diesmal mit einem eigenen Stand vertreten. Sie bot ihren Besuchern Kämpfe in Virtual Reality und andere Gadgets.
Viele günstige Angebote
Diese Ausrichtung beweist, dass die Gamescom erwachsen geworden ist. So debütierte beispielsweise Floodland, ein Klimawandel-basierter Survival-City-Builder, der in den verwüsteten Feuchtgebieten der Erde spielt und am 15. November auf den Markt kommen soll. Metall: Hellsinger kommt bereits am 15. September in die Läden und gewann den Gamescom-Award in der Kategorie Most Wanted PC-Game. Die Entwickler hingegen zollten der weltgrößten Messe Tribut und lockten mit speziellen Angeboten. Im Ubisoft Store konnten Kunden mit den Digital Gamescom Dealz bis zu 75 Prozent sparen. Far Cry 6 Deluxe Edition war ebenso im Angebot, wie Assassin’s Creed Valhalla oder Rainbow Six Siege Standard Edition.
Nächster Stopp Metaverse?
Die Zukunft der Games war jedenfalls auch bei der Gamescom in aller Munde. Das vom Meta-Konzern forcierte Metaverse wirft seine Schatten bereits voraus. Facebook war ebenfalls mit einem Stand auf der Messe vertreten und zeigte, was bald möglich sein wird. In der virtuellen Parallelwelt sollen die User bald ihre Lieblingskonzerte besuchen und sogar Hochzeiten verfolgen können, wie Business-Insider berichtete.
Doch vieles davon benötigt noch etwas Zeit. Das Gaming im Metaverse kann mit den herkömmlichen Plattformen noch lange nicht mithalten. Derzeit dominieren PC, Konsolen und Smartphones weiterhin den Markt, doch das muss nicht mehr lange so bleiben. Nicht umsonst ist die Gaming-Branche zum wichtigsten Teil der Unterhaltungsindustrie aufgestiegen. Längst hat sie die Musikindustrie und Hollywood deutlich überholt. Technologische Revolutionen, wie die schnellen mobilen Übertragungsraten und der Ausbau des Breitbandinternets eröffnen der Brachen ungeahnte Wachstumsmöglichkeiten.
Die Gamescom bot bereits einen guten Einblick in die schöne neue Gaming-Welt, die Gamer in aller Welt erwartet. Experten sind sich sicher, dass diese im digitalen Raum stattfinden wird. Die Gamescom hat 2022 ein erfolgreiches Comeback gefeiert und wird sicherlich auch in den nächsten Jahren eine wichtige Rolle in der Branche einnehmen.