Nach Activision-Blizzard-Deal betont Microsoft die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit Sony und Nintendo

Der kürzlich vollzogene Activision-Blizzard-Deal hat die Gaming-Welt, aber allen voran Xbox-Fans, in Aufregung versetzt. Seit Oktober 2023 gehört die Spieleschmiede offiziell zu Microsoft und es kann erwartet werden, dass einige bekannte Titel von Activision schon bald auf dem Games Pass verfügbar sein werden. Die ohnehin gut ausgestattete Spielebibliothek von Xbox wird also mit Top-Spielen wie Diablo, World of Warcraft oder Call of Duty aufgehübscht.

Es sieht ganz danach aus, als wäre Microsoft dabei, einen guten Vorsprung zu seinen Konkurrenten aufzubauen. Daher kommt die Aussage von Xbox-Finanzchef Stuart, mit Sony und Nintendo zusammenarbeiten zu wollen, erst einmal überraschend. Schaut man sich die Hintergründe an, scheint dies allerdings sehr plausibel.

Microsoft hebt sich von der Konkurrenz ab

Die Videospielbranche ist ein florierender Markt, auf dem starke Konkurrenz herrscht. Neben den großen Konzernen wie Microsoft, Sony und Nintendo gibt es zahlreiche aufsteigende Spieleentwickler, die sich behaupten wollen. Um auf neue Titel aufmerksam zu machen, werden diese oft gratis angeboten. So kann man kostenlos deutsche PC-Spiele in der Vollversion downloaden und ein spannendes Spielerlebnis mit ansprechender Grafik erleben.

Um der Konkurrenz standzuhalten und sich abzuheben, hat Microsoft einige Spiele herausgebracht, die exklusiv für die Xbox sind. Dazu gehört beispielsweise Starfield, das in 2023 auf den Markt gekommen ist. Viele Playstation-Fans werden sich geärgert haben, dass dieses actiongeladene RPG nicht auf ihrer favorisierten Konsole zu spielen ist. Doch hat Microsoft Zukunftsvisionen im Kopf, die sowohl dem Unternehmen als auch den Spielern der Konkurrenz zugutekommen könnten.

Game Pass auf Playstation und Nintendo

Wenn wir den Erfolg von Xbox, Playstation und Nintendo an der Anzahl der verkauften Konsolen festmachen wollten, wäre dies nicht ganz leicht. Anders als seine Konkurrenz gibt Microsoft diese Zahlen nicht bekannt. Stuart ist nämlich der Überzeugung, dass diese irrelevant sind. Vielmehr lasse sich der Erfolg an den Kunden messen, die auf irgendeine Art und Weise bereits mit der Marke in Berührung gekommen sind.

Microsoft ist also weniger auf die Verkaufszahlen der Xbox-Konsole fokussiert, als vielmehr die Anzahl der abgeschlossenen Game-Pass-Abos – und genau hier soll angeknüpft werden.

Aktuell können Nutzer über den PC oder die Xbox-Konsole auf den Game Pass Spielekatalog zugreifen. Wer sich für die Ultimate-Version entscheidet, kann die Titel sogar aus der Cloud streamen, wodurch auch ein Spielen vom Smartphone oder Tablet möglich wird. Stuart will nun noch einen Schritt weiter gehen. Ihm schwebt eine Kooperation mit Sony und Nintendo vor, sodass Spieler auch über die Playstation oder die Switch auf die Xbox-Spielebibliothek zugreifen können. Auf diese Weise würde Microsoft seine stärkste Konkurrenz nutzen, um zusätzliche Kunden zu gewinnen.

Für Playstation- bzw. Nintendo-Nutzer würde sich daraus natürlich ebenfalls ein riesiger Vorteil ergeben. Schließlich muss lediglich ein Abo abgeschlossen werden und schon steht einem eine Vielzahl an Spielen zur Verfügung. Der Kauf einer zweiten Konsole muss somit gar nicht mehr in Betracht gezogen werden.

Ist Microsofts Zukunftsvision realistisch?

Xbox-Spiele über jedes Endgerät spielen zu können, hört sich nach einer Win-Win-Situation an. Microsoft wird mit aller Voraussicht einen deutlichen Zuwachs an Abonnenten für den Game Pass verzeichnen können und für Spieler ist die Entscheidung nach der ewigen Konsolen-Frage so gut wie hinfällig. Allerdings gehören zur Umsetzung des Plans noch die weiteren Mitspieler. Was springt für Sony und Nintendo bei der Kooperation heraus?

Genau wie bei Xbox gibt es auch von Sony ein Abonnement, das einige kostenlose Spiele enthält. Neuere Top-Titel müssen allerdings in der Regel über den Playstation-Store erworben werden. Genau hier könnte dann das Problem liegen. Hätten Playstation-Nutzer durch den Xbox Game Pass eine riesige Auswahl an Spielen, würden möglicherweise weniger Spiele gekauft werden.

Ähnlich verhält es sich bei Nintendo, denn auch hier gibt es ein eigenes Abo, das mit Nintendo-Klassikern gefüllt ist. Denkbar wäre hier, dass die Entwickler ihre Titel nicht mehr für die limitierte Hardware der Switch anpassen würden, wenn die Titel auch einfach über den Game Pass gestreamt werden könnten. Es bleibt also fraglich, ob Sony und Nintendo einer Kooperation positiv gegenüberstehen.

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