Mit Klicken und Wischen geht es rein in die virtuelle Welt. Das Internet ist mittlerweile nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Arbeiten, sich mit Freunden treffen, Nachrichten oder Klatsch lesen, Games zocken und Filme streamen, oder Einkäufe erledigen – das alles lässt sich vom heimischen Sofa aus machen.
Rund 82 Prozent der 16- bis 74-Jährigen in Deutschland haben schon mal online eingekauft. Die meisten nutzen das Internet regelmäßig zum Shoppen. Das ruft aber auch zunehmend raffinierter werdende Betrüger auf den Plan.
Laut einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom wurden rund 70 Prozent der Internetnutzer im vergangenen Jahr Opfer von Cyberkriminalität. Am häufigsten waren Phishingversuche, bei denen die Kriminellen versuchten, über Emails, Kurznachrichten oder Telefon persönliche Informationen wie Passwörter herauszufinden.
Betrug im Online-Handel oder der Diebstahl von Kontoinformationen erlebten mit 30 Prozent fast ein Drittel der Befragten.
Sicherheitsmaßnahmen helfen dabei, auch im Internet so sicher wie möglich zu bleiben. Meist ist es die eigene Nachlässigkeit, die den Gaunern ihre Betrugsmanöver leichter macht.
Der erste Punkt ist der Browser. Er sollte stets aktualisiert werden, weil in den Updates stets bekannt gewordene Sicherheitslücken geschlossen werden.
Jeder Klick trägt zum digitalen Fußabdruck bei. Das anonyme Besuchen von Webseiten hilft dabei, allzu tiefe Einblicke in die privaten Interessen zu verhindern. Das regelmäßige Löschen der Browser-Geschichte ist ein weiterer Schritt, wenn es um die Wahrung von persönlichen Informationen geht.
Regelmäßige Updates sind auch für das Betriebssystem und die Software erforderlich. Die automatische Aktivierung erleichtert es, die Geräte auf dem neuesten Stand zu halten. Ungenutzte Programme sollten deinstalliert werden, um nicht als Hintertürchen für Hacker missbraucht zu werden.
Virenschutz und Firewall sind eine weitere wichtige Schutzmaßnahme. Sie bieten zwar keine Rundumsicherheit, aber sie helfen, Gefahren rechtzeitig zu erkennen.
Phishing-Emails und gefälschte Webseiten sind der größte Schwachpunkt der meisten Internet-Nutzer. Wer vertrauensvoll jedes Bild öffnet oder jeden Link klickt, kann damit Schadprogramme in sein System lassen. Diese werden meist genutzt, um persönliche Details und Kontoinformationen auszuspähen oder gar als Ransomware das gesamte Gerät lahmzulegen. Die Betrüger erpressen dann ein Lösegeld, um den Rechner wieder freizuschalten.
Bei unbekannten Absendern, seltsamen Tippfehlern oder Anreden ist prinzipiell Vorsicht geboten. Im Zweifelsfall sollte aber auch bei vertrauten Absendern vor dem Öffnen von Anhängen gefragt werden, ob die E-Mail tatsächlich von ihm stammt.
Gefälschte Webseiten werden immer raffinierter. Das Vorhängeschloss-Symbol in Verbindung mit https im Browser ist das Minimum, um den Besuch einer Seite im Online-Handel überhaupt zu erwägen. Um die Adresse der Webseite auf ihre Authentizität zu überprüfen, sollte diese von links nach rechts bis zum dritten Schrägstrich gelesen werden, falls dieser vorhanden ist (https:// enthält die ersten beiden Schrägstriche). Entscheidend ist der Bereich mit dem letzten Punkt, der die tatsächliche Zieladresse anzeigt, selbst wenn der erste Teil eine vertraute Webseite vortäuscht.
Die echte Zieladresse wird auch angezeigt, wenn die Maus über verlinkte Texte oder Buttons gefahren wird.
Wenn es um die Wahl zwischen diversen echten Webseiten geht, sollte der Sicherheitsaspekt verglichen werden. Seriöse Anbieter legen Wert auf die höchstmögliche Sicherheit im Datenverkehr, ob es nun um die Anmeldung von Kundenkonten im Online Casino oder den Warenkauf im Online-Handel geht. Verschlüsselte Datenübertragung und Zwei-Faktor-Authentizierung sind inzwischen gang und gäbe.
Eine typische Achillesferse bei den meisten Online-Usern sind Passwörter. Je häufiger oder länger ein Passwort genutzt wird, desto größer ist die Gefahr, dass es geknackt und missbraucht wird. Soziale Medien sind eine bevorzugte Möglichkeit für Hacker, so viele persönliche Informationen wie möglich über potenzielle Opfer zu sammeln. Geburtsmonat und -datum, Lieblingsfarben, Namen der Haustiere und andere Details werden gern mit der Online-Welt geteilt. Das daraus entstehende Profil verrät Bösewichten mit Pech genug, um Passwörter zu erraten oder sogar gezielte Betrugsmanöver zu entwickeln.
Während sich allmählich herumspricht, dass Anrufe und Emails von Banken stets mit Vorsicht zu genießen sind, lassen sich Scammer immer neue Tricks einfallen. Das Telefon oder WhatsApp sind beliebt, um sich als Callcenter-Mitarbeiter auszugeben, der einen Gewinner begrüßt, oder besorgten Großeltern zu erzählen, dass ein Enkelkind in Not ist.
Namen und andere persönliche Informationen, die ins Gespräch eingestreut werden, verleihen den Betrügern einen Hauch von Vertrauenswürdigkeit. Die Opfer werden gern unter Zeitdruck gesetzt, um Geld zu überweisen, ehe sie zum Nachdenken kommen und die Situation überprüfen.
Je länger und komplizierter ein Passwort ist, desto sicherer ist es. Allerdings sollte es auch im Gedächtnis abrufbar sein. Wer es sich bequem macht und den Namen seines Lieblingsfußballers, Partners oder Hundes wählt, macht damit Betrügern das Leben einfacher.
In Deutschland gibt das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik regelmäßig Tipps in Sachen Sicherheit im Internet. Die Online-Welt ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Umso wichtiger sind wirksame Schutzmaßnahmen vor Cyberkriminalität.