Der Berliner Publisher Frogster stellt heute drei Monster-Rassen vor, denen Abenteurer bei "Tera" gegenüberstehen werden. Die Teralithen, die Kumas und die Ovolithen haben jeweils ihre ganz eigene Hintergrundgeschichte und wissbegierige Spieler können sie nun eingehender erforschen. Außerdem werden Illustrationen und weitere Informationen von Entwickler Bluehole Studio veröffentlicht, welche einen einzigartigen Einblick in die Arbeit geben, die hinter einer solch detailreichen MMO-Welt steckt. Neben den zuverlässigen Teralithen – golemartige Kreaturen, welche viele der uralten Geheimnisse und Ruinen ihrer Welt hüten – werden die machthungrigen Kumas und die furchteinflößenden Ovolithen in drei Videos vorgestellt. Die Videos zeigen sowohl die Wunder als auch die Schrecken, welche in den verwinkelten Ecken von "Tera"s weitläufiger Welt auf die Spieler warten. DLH.Net hatte sich Tera früher schon mal angesehen, hier unsere Eindrücke: "Tera" dürfte das genaue Gegenteil vom anderen Frogster-MMO "Eligium" sein, denn anstatt sich auf Genre-Standards zu verlassen, krempelt das MMORPG von den Bluehole Studios so ziemlich alles um, woran man sich als Online-Rollenspieler in den letzten Jahren gewöhnt hat. Dass das aber definitiv nichts schlechtes sein muss, können wir nach einem spannenden Hands-On an einer fortgeschrittenen Version des Spiels bestätigen. Aber von vorn: Bereits im letzten Jahr wurden bei der Europapremiere von "Tera" einige Kernfeatures genannt. Neben speziell für die hiesige Fassung designten Quest stach dort vor allem das Politiksystem positiv hervor, denn die Spieler können zu Herrschern bestimmter Gebiete aufsteigen und Ruhm und Ehre erlangen - oder Angst und Schrecken verbreiten. Spielern mit Maximallevel und ausreichender Anerkennung in einer Gilde haben (je nach Region) die Möglichkeit, sich wählen zu lassen oder sich den Thron im PvP zu erkämpfen. Die neu gewonnene Macht ermöglicht ihnen unter anderem das Heben und Senken von Steuern, das Platzieren von NPCs oder den Einsatz besonderer Waffen und Reittiere. Allerdings sollte man seine Untergebenen einigermaßen gut behandeln, sonst findet man sich schneller in der Gasse VOR dem Schloss wieder, als man "Server-Invasion" sagen kann. Genau die wird es an verschiedenen Orten nämlich ebenfalls geben und sowohl PvP (Spieler verprügeln sich gegenseitig) als auch PvE (Spieler verprügeln die Fauna) umfassen. Womit wir beim (im übrigen auch mit einem Gamepad beherrschbaren) Kampfsystem wären. Hier ist nämlich im Gegensatz zu nahezu allen anderen Genrevertretern akurates Zielen angesagt. Nahkämpfer müssen sich in günstige Kampfpositionen bringen, Fernkämpfer müssen den Umgang mit einem Fadenkreuz trainieren und Heiler sollten stets abwägen, ob ein stärkerer Genesungszauber eine kleinere Wirkungsfläche rechtfertigt. Die Gegner verfügen über unterschiedliche Trefferzonen und Schwachpunkte, die analysiert und ausgenutzt werden müssen. Die Verteidigung sollte bei dem ganzen Trubel auch nicht vergessen werden, denn insbesondere die liebevoll "Big-Ass-Monsters" genannten Bossgegner können einem ordentlich zusetzen, wenn man nicht ausweicht oder den Schaden zumindest durch das Blocken mit einem Schild verringert. Das Kampfsystem wird für einige Spieler sicherlich gewöhnungsbedürftig sein. Lasst euch gesagt sein: Es ist nicht nur spannend, sondern macht richtig Laune. Bei unserer Anspielsession durchquerten wir als hochstufige Gruppe, bestehend aus Jäger, Nahkämpfer, Heiler und Magier, einen Dungeon und erlebten nach einigen kleineren Scharmützeln auch einen Bossfight. Gerade in dieser Situation wurden uns die spielerischen Finessen von "Tera" bewusst. Unser Magier hatte naturgemäß einige Distanzangriffe wie Feuerbälle und Energiekugeln auf Lager. Mit diesen mussten wir genau zielen, um maximalen Schaden zu verursachen - bei sehr langsamen Zaubern war das auf Anhieb gar nicht so einfach. Zusätzlich versuchte der Feind, die Angriffe zu blocken und ging zuweilen auch selbst in die Offensive über. Während wir mit unserem Fadenkreuz seinen Schwachpunkt anvisierten, mussten wir ständig seinen Rammattacken und Säurepfützen ausweichen. In diesen Momenten erinnern die Echtzeitkämpfe von "Tera" eher an Action-Adventures als an zum Teil sehr dröge Rollenspiele. Auch wenn "Tera" bereits einen sehr guten Eindruck macht, bleiben natürlich einige Fragen offen. Wie wirkt sich eine hohe Serverbelastung auf das Kampfsystem aus? Sind Trefferzonen und aktives Ausweichen dann eher ein Hindernis als eine Bereicherung? Bietet das Spiel eine ausreichend interessante Spielwelt, die den Spieler auch abseits der Features wie dem Politiksystem in ihren Bann zieht? Im kommenden Frühjahr werden wir hoffentlich die Antworten dazu finden, denn dann soll "Tera" endlich auch endgültig in unseren Gefilden starten. (od)