Wie mittlerweile jedes Jahr warten die Fans der FIA Rally-Weltmeisterschaft auf das lizensierte Spiel des Entwicklers Milestone, um die Fahrerei im Gelände nicht nur zu sehen, sondern auch selbst nachfühlen zu können. Im Vergleich zum Vorgänger wurde einiges verändert, was dem Spieler noch mehr das Gefühl geben soll, hinter dem Steuer eines Rallywagens zu sitzen. An erster Stelle ist hier die Verwendung einer neuen Grafik-Engine zu nennen. Tatsächlich ist die Weitsicht sehr ordentlich geworden und auch die Wagen sehen mit den Licht- und Schatteneffekten auf den ersten Blick gut aus. Allein bei der Nahansicht offenbaren sich doch ein paar Schwächen, so wirkt Gestein sehr wie eine Tapete. Verbesserungen gab es auch beim Wetter und bei den verschiedenen Untergründen. Da bei der Gamescom ein mit Schnee und Eis bedeckter asphaltierter Streckenabschnitt in den Bergen angetestet werden konnte, war das auch gleich überprüfbar. Der Wagen ließ sich sehr gefällig lenken und auch die rutschige Fahrbahn war gut fühlbar. Ob jedoch auch eingefleischte Simulationsfans zu begeistern sind, muss sich erst noch zeigen. Wenn das Auto jedoch in eine Metallzaunabsperrung kracht und diese sich nicht einen Millimeter bewegt, dürfe das für den Anspruch, Renngeschehen genau abzubilden, nicht sonderlich zuträglich sein. Drei Spielmodi stehen zur Verfügung. In der „WRC Experience“ ist es möglich, die komplette „World Rally Championship“ zu fahren oder sich in einzelnen Rallys bzw. Etappen zu beweisen. Der sogenannte „Hot Seat“, der in diesem Modus ebenfalls verfügbar ist, ist eine Art Offline-Multiplayer, bei dem man den Controller an seinen Mitspieler weitergeben muss, der sich dann an der gleichen Strecke wie man selbst versuchen kann. Splitscreen wurde leider nicht eingefügt. „Road to Glory“ ist ein Karrieremodus, bei dem man seinen Wagen selbst aussuchen und gestalten kann. Dabei stehen auch Modelle aus den 70ern, den 80ern und den 90ern zur Verfügung, leider anscheinend keine Gruppe B-Fahrzeuge. Bei den einzelnen Rallys warten unterschiedliche Herausforderungen und am Ende eine Art „Bossfight“. Der dritte Spielmodus wird ein Online-Multiplayer sein. Man darf also gespannt sein, wie die Ansprüche, die man an ein lizensiertes Rennspiel stellt, von den Entwicklern umgesetzt werden, insbesondere, ob das Spiel von seinem Umfang her genügend Langzeitmotivation bietet.