Bereits vor einem Jahr wurde von TopWare Interactive das Piraten-Abenteuer "Raven's Cry" vorgestellt, dass den Rachefeldzug des Seemanns Christopher Raven nachzeichte. Als Junge hatte er miterleben müssen, wie seine Eltern in die Hände von Piraten gefallen waren und vor seinen Augen gemeuchelt wurden. Seitdem hat er nur noch eines im Sinn: Rache! Doch soweit die Vergangenheit, denn mittlerweile zeigt sich das Projekt von einer ganz anderen Seite. Aus dem linearen Action-Adventure ist ein Open-World-Spiel geworden und das Spiel sieht total anders aus. Kein Wunder, denn das Spiel hat einen anderen Entwickler. Das finnische Team von Octane wurde in den letzten Monaten gegen das konzerneigene Teamp von Reality Pump - bekannt vor allem durch die Spiele aus dem "Two Worlds"-Universum - ausgetauscht und so wird dann natürlich nicht mehr die Havok-Engine genutzt sondern die firmeneigne Grace Engine. Und in der Präsentation war zu sehen, dass dies eine gute Entscheidung war. Hat man die gamescom-Präsentation 2012 gesehen, dann merkt man sofort, dass außer dem Piraten-Thema und dem Rachegedanken nicht mehr viel übrig geblieben ist. Christopher Raven wird jetzt nicht mehr von Punkt zu Punkt geschickt, um in Adventure-Manie vorgegebene Stichwortgeber abzuklappern, sondern er muss sich sein Leben als Pirat erst aufbauen. Und wie es sich für einen knallharten Kosaren gehört, muss er sich alles erkämpfen. Er muss eine brauchbare Crew rekrutieren, um damit sein Schiff - natürlich auch das muss er sich erst verdienen - zu bemannen. Dieses Schiff schickt er in den Seekampf gegen so ziemlich jeden Feind jeglicher Nationalität, der sich ihm als Opfer anbietet: In Haupt- und Nebenmissionen nimmt er es mit Briten und Franzosen auf, schlägt Niederländer und Spanier in die Flucht und verdient sich durch Schatzsuche oder Handel das Geld, um seinen martimen Untersatz vom Ruderboot zur Galere auszubauen. Das ist natürlich nur bildlich gemeint, denn später im Spiel wird er der Kommandant einer ganzen Flotte von Schiffen. Anders alls bei ähnlichen Spielen des Genres ist hier aber der Ablauf des Spiels sowie der Verlauf eines Kampfes nicht vorgegeben, hier zeigt sich der Open-World-Charakter von "Ravens Cry" mehr als deutlich. Zum Beispiel wirken sich viele Details auf einen Seekampf aus: Als Commander steht Christopher Raven zum Beispiel auf der Brücke und nimmt direkten Einfluß auf den Verlauf des Kampfes. Er kann seine Position auf dem Schiff aber auch verändern, wenn er dies für nötig hält. Um das Geschützfeuer besser koordinieren zu können kann er sich direkt hinter einen Kanone stellen, um abzuschätzen, ob seine Kugeln oder Schrapnelle ihre Ziele auch optimal treffe. Im Krähennest bekommt er einen besseren Überblick über das gesamte Geschehen und dirigiert seine Mannschaft zielgerichteter. Mit zunehmenden Kampferfolgen und erfolgreichen Beutezügen steigert er die Moral seiner Mannschaft und eine Meuterei rückt in weite Ferne. Insgesamt befindet sich das Spiel aber noch im Anfangsstadium, TopWare hat auch angekündigt sich an die "When it's done"-Doktrin zu halten, d. h., dass "Raven's Cry" auf den Markt kommt, wenn es wirklich fertig ist. Aber eines kann mit Sicherheit gesagt werden: Das Spiel ist jetzt bei Reality Pump in guten Händen, wenn man überlegt, das die Entwickler des polnischen Studios erst wenige Monate mit dem Spiel befasst sind, kann man sich auf ein wirklich gelungenens Spiel freuen. "Raven's Cry" ist ein Third-Person Action-Adventure, das - neben zahllosen Passagen auf den Inseln der Karibik, Seegefechten und Piraterie - vor allem durch seine packende Erzählweise besticht. Eine Story die - durch die Hauptfigur vorangetrieben - im wahrsten Sinne "unter die Haut" geht. "Raven's Cry" erzählt die finstere Geschichte eines Mannes, der auf seiner verzweifelten Suche nach Seelenfrieden und Rache jegliche moralischen Grenzen überschreitet. Der Spieler trifft dabei auf unzählige einzigartige Charaktere, die alle ihre eigene Hintergrundgeschichte in das Spielgeschehen miteinfließen lassen. Packende Seegefechte, die den Spieler zu allen Positionen an Bord des Schiffes führen und ihn die bedrohliche Atmosphäre der Kämpfe aus der Nähe erfahren lassen, wilde Schatzsuchen, Nebenaufgaben und ein Wirtschaftssystem, mit Hilfe dessen Christopher seine Rache finanzieren muss, laden zum Erkunden der riesigen Karibikwelt ein. Das Spiel erscheint für den PC und die aktuelle Konsolen Generation. Alexandra Constandache, CEO bei der TopWare Interactive AG betont: "Raven's Cry und die Idee hinter der Geschichte unseres Hauptcharakters hat uns von Anfang an gefesselt. Leider konnten wir das Projekt nicht wie ursprünglich geplant zu Ende bringen und haben uns deshalb entschieden, mit Reality Pump ein erfahrenes Team in das Projekt mit einzubringen, damit wir Raven's Cry zu dem Spiel machen können, das uns vorschwebt. Gerade die Erfahrungen, die das Team bei der Entwicklung der Two Worlds Spiele sammeln konnte, erweisen sich als äußerst vorteilhaft für das Projekt. Wir sind uns sicher, dass wir mit Raven's Cry, so wie es sich jetzt entwickelt, ein starkes Spiel und tolle Unterhaltung schaffen. Das positive Feedback, das wir auf der gamescom zum Spiel erhalten haben, bestätigt uns in unserer Entscheidung und wir alle freuen uns auf die kommenden Monate, die wir mit Raven's Cry verbringen werden."