Marko Neumann wurde 1987 in Recklinghausen geboren. Er ist ein Poker-Profi. In den Top-100 der nach Preisgeld erfolgreichsten Pokerspieler Deutschlands liegt er mit einem Preisgeld von knapp 1,9 Millionen US-Dollar auf Rang 33 (Stand: 7/2018). Mehrfach hat er an Turnieren der World Series of Poker (WSOP) teilgenommen und gewann dabei Geld. Ohne Frage ist Marko Neumann erfolgreich. Das mag manch einen dazu inspirieren, ebenfalls Poker zu lernen und ihm nachzueifern. Fünf Dinge sollte man dabei jedoch beachten.
Man kann es schaffen. Vielleicht schafft man es nicht.
Viele Menschen spielen Poker, online und/oder offline. Man kann mittlerweile im Internet Poker lernen, dort Poker spielen und entwickelt sich dabei bestenfalls stetig weiter. Im Vergleich zur Gesamtzahl derjenigen, die online oder offline Poker spielen, ist die Zahl derer, die irgendwann Poker-Profi werden, recht gering.
Man sollte also nie Poker lernen und mit dem Onlinepoker beginnen, um dann mit dem festen Vorsatz zu spielen, eines Tages damit Geld zu verdienen. So etwas kann funktionieren. Aber es funktioniert vergleichsweise selten. Beginnen sollte man mit dem Poker im Internet deshalb erst einmal nur, weil es einem Spaß bereitet. Das bedeutet nicht, dass man keinesfalls großen Ehrgeiz in das Spiel investieren sollte. Merkt man irgendwann, dass mehr drin sein könnte als „nur“ einige Hobbyspiele, kann man die Intensität des eigenen Spieles ja immer noch steigern.
Bestenfalls verdient man Millionen
Das Top-100-Ranking der deutschen Spieler mit dem höchsten Preisgeld beweist, dass man mit Poker und Onlinepoker zum Millionär werden kann. Kein einziger der 100 Spieler in der Rangliste hat weniger als eine Million US-Dollar mit Poker verdient.
Verglichen mit den Top-10 ist Marko Neumanns Preisgeld von 1,9 Millionen US-Dollar da sogar eher bescheiden. Pius Heinz auf Platz 10 kommt bereits auf neun Millionen US-Dollar. Und das ist dann wiederum viel weniger als das, was Fedor Holz mit Poker spielen verdient hat: Er führt das Ranking mit etwa 26,5 Millionen US-Dollar an. In den Top-100 befindet sich übrigens (Stand: 7/2018) nur eine einzige Frau. Sandra Naujoks auf Rang 37 verdiente bisher knapp 1,9 Millionen US-Dollar mit Poker spielen. Vielleicht weckt sie ja den Ehrgeiz anderer Frauen: Wer weiß?
Manchmal gewinnt man. Manchmal verliert man.
In jeder Phase des eigenen Weges als Pokerspieler sollte man sich bewusst sein, dass man Spiele gewinnen, aber natürlich auch verlieren kann. Selbst ein Profispieler, der bereits viel Geld mit Poker verdient hat, hat einmal einen schwarzen Tag. Und am schwärzesten aller schwarzen Tage kann ein Verlust durchaus einmal sehr schmerzen. Er sollte jedoch nie zu einem ernsthaften Problem werden. Diese gewisse Vorsicht, die jeder Pokerspieler von Anfang an besitzen sollte und die ihm immer rät, wann er aufhören sollte, muss auch dem Profi erhalten bleiben.
Poker kostet Zeit
Pokerprofi George Danzer aus Deutschland erzählte dem Karriereportal der Studentenzeitschrift Unicum 2012, dass er als Poker-Profi etwa 40 Stunden pro Woche Poker spielt. Und Poker-Profi Thomas Mühlöcker aus Wien verriet der Zeitung „Die Zeit“ Ende 2017, dass er Zuhause in Wien drei-bis viermal wöchentlich über acht Stunden am Stück spielt. Für einen Pokerprofi ist das sicherlich nicht zu viel, weil er beruflich nichts anderes macht als Poker zu spielen.
Wer erst auf dem Weg zum Pokerprofi ist, muss sich diese Zeit jedoch oftmals freikämpfen, muss die Zeit für das Pokern zusätzlich zur Arbeits- und/oder Studienzeit investieren. Das kann sehr zeitaufwändig werden. Im ungünstigen Fall bleibt dabei einiges auf der Strecke: wertvolle Kontakte zum Beispiel.
Wer live spielt, muss häufig reisen
Hat man – wie Marco Neumann – sich erst einmal dafür entschieden, ein Pokerprofi zu werden, stehen in der Regel neben dem Onlinepoker viele Liveturniere an. Wer gerne reist, kann sich darauf freuen, denn zu den Reisezielen können so attraktive Orte wie Las Vegas und Monte Carlo gehören. Eventuell schläft man bei alledem öfter in irgendwelchen Hotelzimmern als Zuhause. Das kann Spaß machen. Möglicherweise ist es irgendwann aber auch eine Belastung. Dann sollte man mit Poker bereits so viel Geld verdient haben, dass man problemlos etwas kürzertreten kann. Marco Neumann hat das wohl bereits geschafft.
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