Glückspiel ist heute schon allgegenwärtig. Spiele um echtes Geld an Online Spielautomaten oder Live-Roulette, Poker oder Black Jack liegen voll im Trend und gehören zum heutigen Lifestyle quasi mit dazu.
Nun ziehen Glücksspiele auch in Games für den PC oder die Konsole ein.
In GTA V zum Beispiel gibt es gleich eine ganze Palette an Glücksspielangeboten. Spieler können sich hier im DLC Casino an Slot Machines, bei virtuellen Pferdewetten, Roulette, Three Card Poker und Black Jack probieren. Ob das noch ok ist steht auf einem ganz anderen Blatt.
Einige sind entsetzt, andere ganz begeistert
Die Diskussion ist in vollem Gange und wird zum Teil auch ideologisch geführt. Die einen behaupten, Glücksspiele in Computer-Games animieren besonders jüngere Spieler dazu, sich in einem Online Casino anzumelden, um mit dem oft angebotenen Casino Bonus um echtes Geld zu spielen.
Das sei unverantwortlich. Andere dagegen sehen den Spaßfaktor im Vordergrund. Sie argumentieren, dass in Games wie GTA V ja schließlich nicht um echtes Geld, sondern um GTA Dollar gespielt werde. Außerdem müssen die Betreiber von Online Casinos neu registrierte Spieler verifizieren, soll heißen auf Volljährigkeit prüfen.
Es bestehe also keine Gefahr, dass minderjährige Spieler nun echtes Geld einsetzen und möglicherweise auch verlieren. Tatsächlich wird die Wahrheit wohl irgendwo in der Mitte eigen. Es ist nicht auszuschließen, dass sich ein bereits volljähriger Spieler durch Games mit Glücksspiel animiert fühlt, sich zusätzlich auch in einem Online Casino anzumelden oder in eine Spielothek geht, um mit echtem Geld zu spielen.
Das heißt jedoch noch lange nicht, dass hier gleich Spielsucht droht. Etwa 70 % aller Erwachsenen Deutschen hat schon mindestens einmal um echtes Geld gespielt oder gewettet. Die Zahl der tatsächlichen Spielsüchtigen geht jedoch seit Jahren zurück und ist insgesamt auf einem geringen Niveau.
Anbieter müssen zukünftig Limits vorgeben
Der Gesetzgeber hat ab 2021 neue Regeln für das Online-Glücksspiel erlassen. Ab dem kommenden Jahr können sich Glücksspielanbieter wie Online Casinos um eine staatliche Lizenz bemühen. Ausländischen Anbietern ohne eine solche Lizenz sollen zukünftig verfolgt werden. Die Intention des neuen Glücksspielstaatsvertrages ist, den Spieler- und Jugendschutz zu stärken und Steuereinnahmen zu generieren.
So dürfen Spieler zukünftig nur noch maximal 1.000 Euro in Online Casinos einsetzen. Außerdem soll eine Sperrdatei eingerichtet werden, in der Spieler in Online Casinos erfasst werden, damit sie die Regelung nicht dadurch umgehen, dass sie sich einfach bei einem anderen Anbieter anmelden. Werbung für Glücksspiel soll darüber hinaus eingedämmt werden.
Die praktische Umsetzung und Rechtmäßigkeit einer solchen Sperrdatei ist jedoch äußerst fraglich, da nicht nur die Namen der Spieler für andere Anbieter, sondern auch die bei anderen Online Casinos in einem Monat eingezahlten Summen ersichtlich sein müssten.
Bereits heute können sich Spieler in vielen Online Casinos Limits setzen, wie viel sie maximal einzahlen wollen. Darüber hinaus wird die Volljährigkeit bei in der EU lizenzierten Online Casinos und Wettanbietern in jedem Fall geprüft.