Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile

Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile

Die Verfilmung über den berühmten Serienkiller Ted Bundy (Zac Efron), der in den frühen 1970er zahlreiche junge Frauen entführt, vergewaltigt und ermordet hat, wird aus Sicht von Bundy's Langzeit-Freundin Elizabeth Kloepfer (Lily Collins) erzählt, die die Anschuldigungen gegen ihren Lebensgefährten über viele Jahre nicht glauben wollte und ihn sogar beinahe geheiratet hätte mit dem Traum, eine Familie mit ihm zu gründen, in ein Haus zu ziehen und einen Hund zu adoptieren.

Zwischen Fiktion und Wahrheit

Netflix hat mit der Verfilmung von Ted Bundy vieles richtig gemacht, so stammen viele der Quellen von der Ex-Freundin, die unter dem Namen „Elizabeth Kendall“ 1981 ein Buch (The Phantom Prince: My Life with Ted Bundy) veröffentlichte, in dem sie ihr Leben mit Ted beschrieb. Viele Szenen wurden natürlich zusätzlich hinzugefügt oder aufgehübscht wie bspw. die Szene in der Bar, als sie sich kennenlernten oder der Arbeitskollege, der ihr über Ted hinweghalf.

Auch stimmten die aussagen, dass Ted sich bis zum Schluss als „Nicht Schuldig“ betitelte und zwei Mal aus dem Gefängnis ausbrach. Verharmlost wurde aber dann die Szene mit seiner Ex, während er in dem Netflix-Film sagte, er würde Elizabeth Kloepfer niemals was antun, die Realität sah aber anders aus, denn da bedrohte und verletzte er sie. Auch fehlen jegliche Szenen der Gewalttaten, die er begann. Der Prozess findet zwar statt und es wird sich recht real an alles gehalten, doch gibt es nur eine einzige Szene in der er gegenüber Frauen als Monster gezeigt wird, über die Stimmen die er hörte, die ihm dazu rieten, wird keine Silbe erwähnt.

Oh Sonnyboy … „Er sieht nicht aus wie ein Mörder“

Während des Films sieht man immer wieder echte Aufnahmen von damals, vor allem während des Schlusses. Auf Netflix kann man sogar eine Reportage über Ted finden als Mini Serie. Das erstaunliche daran ist, dass damals die Frauen ihn tatsächlich für unschuldig hielten und er sie magisch anzog. Bis zum Schluss glaubten viele Frauen, er sei unschuldig, lediglich ein Indiz konnte nicht verfälscht werden, das ihn letztendlich vorführte.

Perfekte Besetzung mit starker Leistung

Zac Efron ist sicher für wenige eine unbekannte Person, doch kann der Schauspieler, der eigentlich eher Komödien spielt in einem Drama wirklich überzeugen? JA! Zac Efron spielt Ted Bundy sehr überzeugend, so sehr, dass selbst viele Kinobesucher von seiner Unschuld überzeugt waren und eher an eine Intrige glaubten, die Lügen und die Manipulation kommen so gut rüber, wie sie von Ted Bundy immer in Reportagen auch gezeigt wurden. Aber Zac Efron ist nicht der einzige der überzeugt, die anderen Darsteller machen alle einen sehr guten Job, der den Film selbst dann interessant macht, wenn man die Geschichte des Mörders bereits kennt.

Spannung bis zum Schluss

Mit einer länge von 108 Minuten wird man hier sehr gut unterhalten, auch wenn viele Fakten nicht detailreich erwähnt wurden, wie die Ermordung der Opfer oder die Verwandlung vom Sonnyboy zur Bestie. Mit einer guten Atmosphäre, einer starken Besetzung und viel Spannung macht der Film auch dann Spaß, wenn man nicht unbedingt auf Gerichtsdramen steht.

Trailer: