Nenn sie nicht SISSY

Movie

Am 23.02.2023 erschien die neue Horrorkomödie unter der Regie von Hannah Barlow und Kane Senes auf Blu-ray und DVD. In meiner Review möchte ich euch etwas über den  Film erzählen.

Story und Handlung:

Heute ist Cecilia eine bekannte Influencerin, die gerade die 200.000 Follower-Marke geknackt hat, doch dies war nicht immer so, denn als Kind, das gerade mal 12 Jahre her ist, wurde sie immer gemobbt und „Sissy“ genannt. Wie der Zufall es so will, trifft sie auf ihre Ehemalige Freundin Emma, die sich über das Wiedersehen so sehr freut, dass sie Cecilia zu ihrer Junggesellenparty ins australische Outback einlädt. Cecilia nimmt die Einladung dankend an, schließlich war Emma immer für sie, die beste Freundin. Doch auf der Party gibt es noch andere Gäste und eine davon ist Alex, ihre „Erzfeindin“, die damals die junge Influencerin Mobbte, woraufhin die Lage recht schnell blutig eskaliert.

Zwischen Drama und Komödie

„Nenn sie nicht SISSY“ erzählt im Grunde eine düstere Geschichte mit der viele von uns sicherlich vertraut sind. Jedoch sollte man weder das Thema Mobbing noch die Komödie im Film ernst nehmen. Dazu fehlt einfach die Tiefe und der Witz. Wir bekommen als Zuschauer nur einen kleinen Bruchteil aus dem Teenagerleben von Cecilia mit, der jedoch soweit ausreicht um verstehen zu können, weshalb Alex und Cecilia so verfeindet sind. Zumindest solange man weiß, dass der pejorative Begriff „Sissy“. bspw. „Memme“ oder „Weichei“ bedeutet (auch wenn sich der Begriff eher an Männliche Personen richtet). Leider nimmt die Story nur langsam Fahrt auf und jeder tot wirkt Anfangs zufällig, was mich etwas an den Film „TUCKER & DALE VS. EVIL“ erinnerte. Es gibt ein paar minimale Stellen, die Lustig sind, aber wirklich zum Schmunzeln oder Lachen hat mich der Film nicht gebracht, ich persönlich empfand ihn eher als etwas langweilig, selbst wenn die Kill-Szenen ganz in Ordnung und manchmal auch brutal waren, der Schluss war jedoch vorhersehbar, was das ganze doch abmilderte, da der Film im Endeffekt nichts neues erzählt.

Es fehlte immer etwas

Obwohl die Figur von Cecilia durchaus überzeugend sein kann, fehlte immer ein kleiner Funken um dies auch perfekt in Szene zu stellen. Der Fame der Fans auf die Psyche von Cecilia, war überzeugend, hier fand sie das was sie suchte und von dem sie überzeugt war, verdient zu haben, auf der anderen Seite kehrt dann Emma wieder in ihr Leben, die viel mehr als nur eine beste Freundin ist, zusammen mit Alex, die damals das Mobbing ausgelöst hat. Die Psyche fällt rapide in den Keller und auch die liebe ihrer Fans können diese Stimmung nur bedingt aufwerten. Aufgrund ihres Jobs Influencerin zu sein, wird sie nicht wirklich von den anderen akzeptiert, schnell wird klar, dass Cecilia fehl am Platz ist, vor allem da Alex die anderen auch auf ihre Seite zieht und Emma sich nicht durchsetzen kann. Die Sticheleien sind überzeugend und machen auch die Figur von Alex glaubwürdig, jedoch stumpft alles dann recht schnell ab, denn aus dem Affekt heraus wird plötzlich Vorbereitung und Planung, da hilft auch die Bindung zu Emma nicht mehr, die im Gegensatz zu Cecilia nicht mehr sonderlich viel zu empfinden scheint.

Grauenhafte Musik, gute Synchronisierung

„Nenn sie nicht SISSY“ gehört zu den Filmen, die man einmal ansieht und dann vergisst, was nicht unbedingt mit der Story zu tun hat, sondern viel mehr der einfach schwachen und schlechten Musik zu verdanken ist. Am Anfang mag ja das Gedudel, das eher an Animationsfilme erinnert, noch passen und lustig rüberkommen, aber sobald die ersten Morde stattfinden, ist es einfach nur noch schlecht und zerstört die komplette Atmosphäre. Nur gut, dass die Synchronisation recht gut gelungen ist, die Stimmen der Darsteller sind in Ordnung  und man kann den Film gut auf Deutsch ansehen, auch wenn der eher witzigere Teil in Englisch besser rüber kommt.  

Trailer:


Fazit

Obwohl „Nenn sie nicht SISSY“, sich selbst als Horrorkomödie bezeichnet, musste ich mich immer wieder fragen, wo denn der Horror bleibt oder die Komödie selbst, denn „beide“ Genres kommen nicht wirklich zum Zuge. Das einzige Lustige war die schlechte und teils wirklich unpassende Musik, die auch vor allem ab der Mitte des Films die Atmosphäre gänzlich verschlang. Zum gruseln gab es auch nichts, was den Film trotzdem nicht Kinderfreundlich macht, denn es gab sehr wohl einige brutale Szenen, die jedoch, wie leider die Story und das Ende, vorhersehbar waren und damit den eigentlichen Schockmoment nahmen. Die Figur der Cecilia wurde gut in Szene gesetzt, jedoch fehlte immer ein kleines bisschen um diese Figur glaubwürdiger zu machen, was nicht nur der Geschichte zu verdanken ist, sondern auch einigen Darsteller, die nicht gut einbezogen wurden. „Nenn sie nicht SISSY“ ist ein Film, den man sich einmal ansieht und schnell wieder vergisst oder in die nächste Ecke legt, um ihn dann nicht erneut ansehen zu müssen. Er ist bedingt unterhaltsam für einen Abend, aber das wars auch schon. Die Geschichte ist nicht bahnbrechend und erzählt alles nur nebensächlich, die schlechte Musik toppt sogar die schlechten Effekte, vielleicht hätte man hier das Budget besser verteilen sollen, weniger in lizensierte Musikstücke, dafür mehr in Specialeffekte. Das hätte zumindest dem Film besser getan.


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