Bet on Soldier - Blood of Sahara (Frogster Interactive Pictures) geschrieben von Jan-Tobias "Erdendonner" Kitzel Grundlage für diese Preview: Presseversion von Anfang Mai 2006
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Der lange Krieg ist noch nicht zu Ende, das Morden für Einschaltquoten und den finalen Sieg geht in eine weitere Runde: Zum 3D-Shooter "Bet on Soldier" erscheint in Kürze das Standalone-Addon "Bet on Soldier - Blood of Sahara". Wir hatten Gelegenheit, in eine Preview-Version des Ende Mai 2006 erscheinenden Titels hereinschnuppern zu dürfen und möchten euch nun berichten, ob die Entwickler nach den eher durchwachsenen Erfahrungen mit "Bet on Soldier" ihre Hausaufgaben beim Standalone-Addon und damit Nachfolger besser gemacht haben. Gameplay oder "I bet you will ... die!" Das Spielprinzip in "Blood of Sahara" ist exakt das gleiche geblieben wie im Basisspiel "Bet on Soldier": Ihr spielt einen Söldner, der auf futuristischen Schlachtfeldern Missionen gegen Geld erfüllt und zwischendurch immer wieder in Live-Übertragungen Duelle gegen besondere Champions austrägt. Gewinnt ihr ein solches Duell, könnt ihr euch über eine ordentliche Flut in eurem Geldbeutel freuen. Mit diesen monetären Mitteln habt ihr die Möglichkeit, an speziellen Automaten den Spielstand abzuspeichern oder euch Munition und Rüstung zu kaufen. Ferner hat euer Kontostand Einfluss darauf, mit welchen Vernichtungsinstrumenten ihr euch vor Beginn einer Mission eindecken könnt. Auf dem Schlachtfeld werdet ihr von bis zu zwei weiteren Kämpfern begleitet, deren Steuerung der Computer übernimmt und auf die ihr nur wenig Einfluss habt, da nur Stop&Go-Befehle möglich sind. Auf dem Feld der Ehre bzw. hier eher des Geldes angekommen, offenbaren sich die Stärken von "Bet on Soldier" allgemein und "Blood of Sahara" im Speziellen: Die Gefechte wissen wieder einmal in ihren Bann zu ziehen. Ganze Gegnerhorden beharken euch gleichzeitig, während ihr und eure beiden Mitstreiter versucht, dagegen zu halten. Die shooter-typische Steuerung geht dabei locker von der Hand und das Leveldesign weiß wieder einmal zu überzeugen: Die Levels sind vergleichsweise düster und auch der ordentliche Schuss Sarkasmus ist wieder zu bemerken, insbesondere wenn die Kämpfe gegen die Champions anstehen oder bei den Zeitungsausschnitten, die ihr in den Ladesequenzen zu sehen bekommt. "Blood of Sahara" hat nun einmal denselben Hintergrund wie das Basisspiel "Bet on Soldier": Eine düstere Zukunft, in der Söldner gegen Geld auf Schlachtfelder ziehen und umso mehr Scheinchen sich einstecken können, desto fernsehwirksamer sie ihre Morde zelebrieren (Kopfschuss ist besser als Bauchtreffer). Makaber, aber mit dem passenden Wimpernschlag präsentiert, durchaus mal eine gelungene Abwechslung zum Weltkriegsshooter-Einerlei. Der Schwierigkeitsgrad in "Blood of Sahara" wird, geurteilt auf Basis des Preview-Materials, wieder sehr hoch angelegt sein. Daher dürften die fünf Levels, welche die fertige Version bieten wird, nicht allzu schnell durchgespielt sein. Ferner kommt "Blood of Sahara" mit zwei neuen Multiplayermaps und einem neuen Multiplayermodus (Team Deathmatch) im Vergleich zum Basisspiel "Bet on Soldier" daher. Dabei ist wichtig zu erwähnen, dass "Blood of Sahara" ein Standalone-Addon ist, der Besitz von "Bet on Soldier" ist nicht notwendig und auch die Story kann ohne Kenntnis des Vorgängers verstanden werden. Grafik oder "Sanftes Tuning" Die Grafik in "Blood of Sahara" wurde gegenüber dem Vorgänger leicht aufpoliert, hier insbesondere im Bereich der Effekte (Explosionen, Flüssigkeiten, etc.). Ansonsten präsentiert sich das Spiel wieder im optischen Shooter-Mittelmaß. Da die Preview-Version nur einige Abschnitte eines Levels enthielt, kann über das Level-Design wenig gesagt werden, aber was wir zu sehen bekamen, konnte durchaus an die guten Vorgaben von "Bet on Soldier" anknüpfen. Sound oder "Bang! Schnauf! Tadaaa!" Während die Grafiker nur Feintuning betrieben haben, mussten die Soundtechniker wohl ein paar Überstunden einschieben. Die allgemeinen Sounds sind zwar fast unverändert, dafür weiß die Musik deutlich besser zu gefallen als noch bei "Bet on Soldier". Sie klingt kräftiger und mitreißender und dreht auf dem Schlachtfeld ordentlich auf. Die Waffensounds könnten hingegen noch einen Tick mehr Kraft vertragen, zum Teil klangen die Sturmgewehre und ihre Vernichtungskollegen noch etwas kraftlos und offenbarten zu wenige Unterschiede. Ebenso wie im Vorgänger hat man in "Blood of Sahara" leider an der ständigen Präsenz der Atemgeräusche des Charakters festgehalten. Die ganze Zeit den eigenen Kämpfer schnaufen zu hören, wenn er schwer bepackt über das Schlachtfeld rennt, mag zwar auf dem Papier nach einer guten Idee zur Steigerung der Atmosphäre klingen, nervt im Praxiseinsatz aber ungemein. Eine Abschaltfunktion im Soundmenü wäre hier dringend anzuraten. Die Entwickler von "Bet on Soldier - Blood of Sahara" haben an den bewährten Mechanismen des Vorgängers festgehalten und das ist gut so. Die Kämpfe sind immer noch actionreich und packend und wenn mehrere Gegner gleichzeitig auftauchen, gerät der Spieler beim vergleichsweise hohen Schwierigkeitsgrad schon mal ins Schwitzen. Auch in den Bereichen Sound und Grafik gibt es wenig auszusetzen, gesundes Mittelmaß wäre hier der passende Ausdruck. Allerdings möchte ich mich mit allzu großen Vorfreuden auf "Blood of Sahara" lieber zurückhalten, denn bei der "Bet on Soldier"-Reihe erscheint mir Vorsicht angebracht. Dies lehrte uns leider vergangenes Jahr "Bet on Soldier": Versprach die Preview-Version noch einen echten Knüller, konnte die finale Version aufgrund einer Fülle von Bugs und einem Komplettreinfall im Bereich Multiplayer die Hoffnungen nicht bestätigen. Das Urteil war damals durchwachsen, denn auch nach mehreren, von viel Ärger begleiteten, Patches konnte nur der Singleplayerbereich überzeugen, der Multiplayerpart war aufgrund von Spielermangel, schlechtem Interface und viel zu großen Karten eine Totgeburt und dies war damals aufgrund der Eigenschaft als Vollpreisspiel (ca. 37 Euro) keine überzeugende Vorstellung. "Blood of Sahara" könnte durchaus ein ordentliches Spiel werden, wenn die Entwickler aus den Fehlern des Vorgängers gelernt haben. Bekommen wir also Ende Mai ein möglichst fehlerfreies Werk geliefert und wurden im Multiplayerbereich die Probleme ausgemerzt, dann könnte uns - gerade für nur 19,99 Euro - ein Schmankerl ins Haus stehen. Jetzt heißt es für die Entwickler, aus dem "könnte" ein "wird" zu machen. (17.05.2006)
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