Stranger (Fireglow Games) geschrieben von Sebastian Schäfer Grundlage für dieses Preview: Öffentliche Demoversion vom 17.08.2006
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Schon die Screenshots und die Interviews, die mir auf der übersichtlich gestalteten Internetseite www.stranger-game.com ins Auge fielen, machten mir Lust auf mehr von dem Spiel. Die Screens von "Stranger" zeigten schon beim Runterladen der Demo, dass es sich um ein State-Of-The-Art-Game handelt. Das Interview mit den Jungs von Fireglow macht deutlich, dass Stranger ein Genre-Mix aus Echtzeitstrategie mit Rollenspielelementen sein soll. Download fertig - Spiel schnell installiert. Allein in einer unbekannten Welt Die Story wird nach dem Start des Spiels von einem kleinen Einleitungsfilm präsentiert. Hier fehlt in der Demo leider noch die Stimme des Erzählers; die Story selbst ist aber schnell erzählt. Die Geschichte handelt von den drei Helden Steiger, Kagar und Mordlock, die aus ihrer Heimat verbannt wurden und durch ein Portal in die ihnen völlig unbekannte Welt namens Kront geschickt werden. Daher rührt auch der Name des Spiels - "Stranger". Als Fremder in einer fremden Umgebung übernehmen wir als erstes die Kontrolle über Steiger, den Armbrustschützen. Dieser schaut sich um und beschließt, erst einmal die anderen beiden zu suchen, bevor er sich mit der fremden Welt befasst. Hier übernehmen wir die Kontrolle. Nun ist es an uns, die Welt und natürlich auch die Story des Spiels zu entdecken, denn diese ist uns erstmal ebenso unbekannt wie dem von uns gesteuerten Helden. Wie spielt sich ein Spiel, bei dem man keine Ahnung hat, was man als nächstes machen soll!? Ganz lassen uns die Entwickler natürlich nicht allein. Eine Dialogbox erscheint und teilt uns mit, dass wir die nächste Siedlung aufsuchen sollen. Flugs also den Helden in "Warcraft"-Manier durch einen Mausklick ausgewählt und ihn nach Osten geschickt. Keine 20 Meter weiter greift uns auch schon das erste Monster an. Durch einen Klick mit der rechten Maustaste greift unser Held die Melgvant-Larve an und einen kurzen Kampf später liegt sie auch schon zu Füßen von Steiger. Als Ertrag dieses Kampfes bekommen wir verschiedenfarbige Edelsteine. Erneut erscheint ein Dialogfenster, das uns über die Edelsteine aufklärt. Es gibt drei verschiedene Farben - rot, grün und blau, sowie Eisen als zusätzliches Element. Die drei Edelsteinsorten dienen gleichzeitig als Ressource für Zaubersprüche und haben obendrein eine Abwehrfunktion für feindliche Zauber. Klingt kompliziert? Ist es aber nicht. Hat man sich erstmal mit der Idee, Edelsteine für alles zu verwenden, angefreundet, geht die Ressourcenverwaltung recht flott von der Hand. Angekommen in der Siedlung, erhalten wir auch den ersten Auftrag. Die hier ansässigen Goblins erzählen uns, dass wir unbedingt die Unterwelt besuchen sollten, da dort die nächste Siedlung auf uns warte. Allerdings wollen sie als Gegenleistung für den Zutritt zur Unterwelt, dass wir weitere Melgvant-Larven töten, die die Siedlung bedrohen. Hierbei erfahren wir dann auch, dass die Edelsteine, die uns als Belohnung dafür versprochen wurden, zusätzlich auch die Währung des Landes sind und dass wir unter anderem als Gegenwert für einige Edelsteine auch die Kämpfer des Dorfes rekrutieren können. Das passt Steiger sehr gut in den Plan. Flugs ein paar Larven erschlagen, die in den Gewässern um die Insel rumkreuchen, und zwei Goblin-Kämpfer angeheuert. Nun sind wir der Anführer einer kleinen Goblin-Truppe Hier sieht man dann auch die unverkennbare Verwandtschaft von "Stranger" zu "Warcraft". Die Einheiten um den Helden werden genau so gesteuert, wie man das von Echtzeitstrategiespielen gewohnt ist. Die Steuerung geht also recht flott von der Hand, wenn man dieses Genre gewohnt ist. Neu ist allerdings, dass man jede einzelne Einheit wie in einem Rollenspiel mit Waffen und Rüstungen versehen und die gewonnene Erfahrung in Fähigkeiten umsetzen kann. Hier scheint das Spiel sich am Rollenspiel-Genre orientiert zu haben. Jeder, der "Diablo" oder dessen Ableger gespielt hat, fühlt sich dabei sofort zu Hause. In "Warcraft"-Manier teilen wir unserem Trupp eine Formation zu und ab geht es in die Unterwelt. Hier fällt uns als erstes der plötzlich unverhältnismäßig steigende Schwierigkeitsgrad auf. Dieser muss unbedingt nachgebessert werden, denn man stößt im Laufe des Spiels leider viel zu oft auf den "You have been defeated!"-Bildschirm. Geht man aber sehr vorsichtig vor, gelangt man recht schnell an eine schöne, kleine und schlagkräftige Truppe, mit der man sich dann auch bald durch die zwei Haupt- und die etlichen Nebenmissionen der Demo gespielt hat. "Stranger" ist definitiv ein Augenschmaus Die Grafik von "Stranger" kann sich echt sehen lassen und braucht sich vor Genre-Platzhirschen wie "Titan Quest" nicht zu verstecken. Die Effekte, wie zum Beispiel azurblaues Wasser, das die Umgebung spiegelt, oder der in Echtzeit berechnete Schattenwurf, brauchen aber auch ein gehöriges Maß an Rechenleistung. Eine aktuelle Grafikkarte vom Schlage einer 6600GT oder ähnliches ist hier ein absolutes Muss! Erfreulich für alle Notebookbesitzer sind die unkonventionellen Auflösungen, die "Stranger" unterstützt. So lief das Spiel auch auf meinem schon etwas betagten Asus A4K mit Mobility Radeon 9700 in einer 16:10-Auflösung von 1024x640. Leider schauen Besitzer von GeForce4- oder älteren Grafikkarten in die Röhre, denn "Stranger" verlangt zwingend eine DirectX9-kompatible Grafikkarte. Klanglich muss Fireglow auch nichts mehr machen Das Spiel wird durch eine echtzeitstrategietypische Musikkulisse untermalt. Da die Hintergrundmusik jedoch nur in bestimmten Situationen einsetzt, ist sie nicht ganz so nervig, wie in anderen Spielen. Glücklicherweise haben die Entwickler auch auf obligatorische Sprachausgaben wie "Ja?" oder "Ihre Befehle?" verzichtet, die im Echtzeitstrategie-Genre leider zumeist üblich sind. Im Kampf mit vielen Monstern erklingen herrliche Metzelgeräusche aus den Lautsprechern. Man fühlt sich richtig in diese unbekannte Welt hineingezogen. "Stranger" hat viel Potenzial, weshalb ich es schon mal wage, das Spiel vorab als Geheimtipp zu werten. Der Genremix aus Echtzeitstrategie und Rollenspiel ist gelungen und die Demo macht definitiv Lust auf mehr. Die notwendige Hardware vorausgesetzt, sollte sich jeder Fan dieser beiden Genres "Stranger" in jedem Fall einmal ansehen. Mir hat das Testen auf jeden Fall viel Spaß gemacht und ich bin sehr gespannt auf die endgültige Version des Spiels, das dann sogar um einen Multiplayer-Modus aufgewertet werden soll.
(30.08.2006) |