Fire Department 3 (Preview) (Frogster Interactive) geschrieben von Jana Voth Grundlage für das Preview: Presse-Version vom 28.02.2006
| |||||||||||||||
Und wieder darf der Spieler sein Können im taktischen Kommandieren von Feuerwehrteams beweisen. Doch handelt es sich nicht um simple Einsätze, wie man sie von der heimatlichen Feuerwehr aus dem Nachbardorf kennt, á la "rette die Katze aus dem Baum" oder "Müllers Scheune brennt!", sondern etwas kritischere Fälle, wie dem Brand in einem Labor, das sich auf atomare Forschung spezialisiert hat. Dazu verspricht der Hersteller eine zusammenhängende Story und verbesserte Grafik im Vergleich zu den Vorgängern. Nun soll hier schon einmal eine erste Rohfassung unter die Lupe genommen werden. Story oder "Rache ist Blutwurst" Bei diesem Feuerwehrspiel geht es nicht nur darum, von einem Auftrag zusammenhangslos zum nächsten zu fahren, sondern es soll eine echte Story geben, in der der ehemalige Feuerwehrmann Ray als Rache für seine Entlassung in mehreren Ländern Feuer legt. Der Grund seiner Entlassung bestand eigentlich darin, dass ein Zivilist bei einem Unfall, den er zu verantworten hatte, ums Leben gekommen ist. Um genau zu sein, sind es fünf Nationen, die der Spieler besucht, darunter auch die Ukraine, die USA und Frankreich. In jedem Land legt "unser" Pyromane drei Feuer, um die es sich zu kümmern gilt. Soweit aus dem Preview ersichtlich, schlüpfen wir in die Rolle von Michel, einem alten Kollegen von Ray. "Wasser marsch!" Im fertigen Spiel sollen ein Tutorial, eine Kampagne und der Multiplayer spielbar sein. Die Kampagne besteht aus den jeweils drei verschiedenen Bränden in fünf Ländern. In der Vorabversion waren davon ein paar spielbar. Das Szenario scheint immer ähnlich; zuerst liest man eine Art Brief oder Tagebucheintrag von Michel, darauf folgen genauere Angaben über den Auftrag in Form von ein paar Animationen, Angaben über die Einheiten, die in der Mission verfügbar sind und ähnliches. Als nächstes geht es an den Ort des Geschehens, wo das Feuer schon kräftig lodert und uns ein kleines Intro erneut die einzelnen, bis dahin bekannten Feuerherde zeigt. Und nun geht es richtig los. Links oben auf dem Bildschirm werden die Teilaufgaben eingeblendet, die der Spieler bereits bekommen hat. Nicht alle von ihnen müssen erfüllt werden, um das Missionsziel zu erreichen, aber wenn unter den Aufgaben ein brennender Reaktor ist, sollte klar sein, dass man den wohl eher nicht abbrennen lassen sollte. Immer wenn ein neues Ziel entdeckt oder ein altes erledigt wurde, wird eine Meldung eingeblendet, inklusive entsprechender Sprachausgabe. Links unten ist auf dem Bildschirm eine Karte zu finden, mit der es sich leicht und vor allem schnell navigieren lässt. Direkt daneben sieht man eine Auflistung der zur Verfügung stehenden Truppen, bestehend sowohl aus einzelnen Feuerwehrmännern bzw. Spezialisten verschiedenster Art, als auch aus Fahrzeugen. Genauere Angaben zu den einzelnen Einheiten finden sich im Hauptmenü. Je nachdem, in welchem Land man sich gerade aufhält, variiert das Aussehen der Gefährte leicht, die Fähigkeiten bleiben aber immer dieselben. Um ein einfaches Beispiel zu nennen: Einen Großbrand neben einem Flugzeug kann man lange mit den Feuerwehrmännern bearbeiten, bis sie das Feuer gelöscht haben, wird das Flugzeug allerdings längst abgebrannt sein und wenn Zivilisten in einem Büroraum irgendwo im Gebäude festsitzen, kann ein Löschwagen wenig ausrichten. Das Ganze ist also ziemlich realistisch gestaltet. Aber Ausnahmen bestätigen mal wieder die Regel. Wenn der Feuerwehrmann schon ein Fenster einschlagen kann, wieso geht er dann nicht durch eben dieses hindurch, um dem Feuer zu entkommen, sondern kämpft sich durch die Flammen bis zur Eingangstür? Allerdings hat man ihm immerhin genug KI zugeteilt, dass er die Tür auch findet und das sogar oft auf dem kürzesten Weg. Bei den Einheiten lässt sich gegebenenfalls einstellen, ob sie, wenn sie ein Feuer sehen, es selbstständig löschen oder ob sie nur daneben stehen und gut aussehen sollen. Letzteres kann sinnvoll sein, wenn der Feuerwehrmann dazu neigt, sich zum Löschen der Flammen mitten in den Brand nebenan zu stellen. Denn unsterblich sind die Herren nicht. Eine Statusleiste für jeden Feuerwehrmann und jedes Fahrzeug gibt die körperliche Verfassung bzw. die Reparaturbedürftigkeit an, eine zweite den verbleibenden Wasservorrat. Hierbei können sich Fahrzeuge selbst durch Hydranten bedienen. Die Männer indes müssen beispielsweise spezielle Fahrzeuge aufsuchen. Aber natürlich geht es nicht nur darum, Wasser oder andere Löschmittel in der Gegend zu verteilen. So findet man auch eher feuerwehruntypische Fahrzeuge, wie Bulldozer oder, eher typisch, Krankenwagen vor, mit denen wirklich nur Verletzte zu versorgen sind. Grafik Zumindest in der Preview-Version ist von großen Verbesserungen in puncto Grafik kaum etwas zu merken. Die Texturen sind größtenteils sehr einseitig und lange nicht so realistisch, wie das Spiel eigentlich wirken sollte. Dabei sind die kleinen Feuerwehrmänner noch besser weggekommen als die größeren Fahrzeuge. Lobenswerter sind die dynamischen Schatten sämtlicher Objekte, ebenso wie die Animationen von Feuer und Rauch. Solange man direkt ins Feuer sieht, wirkt es recht beeindruckend, wenn auch nicht realistisch, da es sich zu sehr vom Hintergrund abhebt. Der Übergang von den Flammen zum normalen Boden wurde nicht besonders ansprechend geregelt. Es wirkt teilweise, als würden die Flammen direkt aus dem Erdboden schießen. Überall, wo es etwas Größeres zu erledigen gibt, schweben Symbole für die einzusetzenden Einheiten. Das macht die Entscheidung sehr viel einfacher und gibt dem Spieler wertvolle Zeit, um schnell reagieren zu können. Schließlich noch etwas zur Sicht auf die Dinge. Es fällt schnell positiv auf, dass man stufenlos in das Geschehen rein und herauszoomen kann, leider lässt sich die Perspektive nicht ähnlich einfach ändern. Nur die üblichen vier Richtungen stehen zur Verfügung, was bei manchem Einsatz lediglich mehr Verwirrung stiftet, als Einblick zu verschaffen. Sound Wenn auch beim Rest der Preview-Version fast alles noch recht unfertig aussieht, könnte man die Soundeffekte und Hintergrundmusik so schon beibehalten. Obgleich sie durch Bugs ab und an noch ganz ausfällt oder manche Sequenzen zur falschen Zeit abgespielt werden, macht der Klang eine gute, dramatische Stimmung. Die Audioausgaben, die dem Spieler berichten, dass ein Zivilist verletzt ist und man sich doch bitte beeilen möge, nerven mit der Zeit. Mitunter vor allem dann, wenn man mit einigen verschiedenen Bränden gleichzeitig beschäftigt ist und eigentlich keine Lust hat, dann noch Zivilist Y zu suchen. Zumal, so brutal, wie es klingen mag, der Verlust von ein paar Menschenleben eben nicht zwangsweise zum Scheitern der Mission führt, ein brennendes Flugzeug schon. Glücklicherweise ist noch Zeit bis zum Release, denn so, wie das Spiel vor mir liegt, wirkt es noch reichlich bearbeitungsbedürftig. Nicht nur aufgrund von zahlreichen Bugs, sondern auch grafisch ist da noch mehr herauszuholen. Die Grundidee ist aber, wie bei den Vorgängern schon, nicht schlecht. Auch am Spielspaß dürfte es durch faire Schwierigkeitsstufen, abwechslungsreiche Einheiten und Missionen nicht mangeln, aber in wieweit das Ganze sich seit dem letzten Teil entwickelt hat, müssen Fans entscheiden. Bis dato ist beispielsweise schwer zu sagen, ob es mit der zusammenhängenden Story, wie sie versprochen wurde, wirklich klappt und das Ergebnis auch noch glaubwürdig ist. (23.03.2006)
|