Prince of Persia: The Sands of Time Special Edition (Rondomedia) geschrieben von Kevin Krüger
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Zur Einstimmung auf das PC-Release des neuen Teils der "Prince of Persia"-Reihe bringen Rondomedia und Ubisoft im Juni 2010 die zwei DVDs umfassende Special-Edition von "The Sands of Time" heraus, die auch den Nachfolger namens "Warrior Within" als Bonus beinhaltet und diese Gelegenheit, mich auf das kommende Spiel "The Forgotten Sands" einzustimmen, möchte ich auch nutzen. Prince of Persia: The Sands of Time (Ubisoft, 12/2003) Begonnen wird das Spiel mit einer Videosequenz, in der klar wird, dass die Story von einem Prinzen aus der Erinnerung erzählt wird, wem und warum er die Geschichte erzählt, bleibt zunächst ungeklärt. Er erzählt von der Eroberung der Stadt Azad und des zugehörigen Palastes durch den persischen König Shahraman, seine Krieger und sich selbst mit Hilfe eines verräterischen Wesirs. Der Erzähler berichtet, wie er sich, sobald der Ausgang der Schlacht um Azad feststand, aufmachte, um für Ruhm und Ehre die größten Schätze des Maharadschas als erster zu finden. Die ersehnten Kostbarkeiten waren der sogenannte "Dolch der Zeit" und eine übergroße Sanduhr, doch als der Prinz diese gefunden hatte und sein Vater mit seinen Truppen zum Abtransport der Sanduhr anrückte, erschien der Verräter und wollte den Dolch als verabredeten Lohn für sich beanspruchen. Der König verweigerte ihm diesen, da er das Erinnerungsstück seines Sohnes an die erste Eroberung darstellt, und bat ihn, sich etwas anderes auszusuchen. Der Wesir, erbost durch den Bruch der vorhergegangenen Abmachung, brachte den Prinzen durch einen Trick dazu mit dem Dolch der Zeit den magischen Sand aus der Uhr freizusetzen, was die Verwandlung aller Ungeschützten in Sandmonster zur Folge hatte. Geschützt waren nur der Wesir, Farah, die Tochter des Maharadschas, die vom König als Sklavin gefangen genommen wurde und der Prinz selbst, alle drei durch Besitz von magischen Gegenständen in Form von dem Stab des Wesirs, Farahs Amulett und dem Dolch der Zeit. Als der Prinz dies herausfand, schwor er dem Verräter Rache und machte sich gemeinsam mit Farah, die mehr über Sand und Dolch der Zeit zu wissen schien, auf zu einem langen und gefährlichen Abenteuer, um das unwillentlich freigesetzte Übel wieder zu bannen. "The Sands of Time" oder "Der Sand der Zeit" lässt den Prinzen zum ersten Mal Kontrolle über die Zeit übernehmen. Der ohnehin bereits talentierte Akrobat erhält dadurch neben seinen Fähigkeiten, an Wänden empor oder entlang zu laufen, Hochseilakte zu vollbringen und dergleichen die Möglichkeit, sollte er einen Fehltritt begehen, die Zeit zurückzudrehen. Energie, die verloren wurde, erhält er zurück, Aktionen der Gegner werden rückgängig gemacht, der Fluss der Zeit beeinflusst einfach alles. Was bereits in Vorgängern des Spieles an die aus Frankreich stammende Sportart des "Parkour-Laufs" erinnerte, würde dadurch zum gefahrlosen Kinderspiel, wären da nicht unzählige unterschiedliche Fallen und Monster, die dem Thronanwärter das Leben schwer machen. Abwechslung ist durch die Vielfalt der Hindernisse und den Wechsel zwischen akrobatischen Übungen, Knobelaufgaben und Kämpfen auf jeden Fall gegeben und sowohl Rätsel als auch Gegner sollten Möchtegern-Akrobaten nicht zu schwer sein. Die "The Sands of Time"-Reihe erhält mit diesem Titel einen innovativen und eindrucksvollen Auftakt, denn das Gameplay ist zugleich spielerisch fordernd und einfach, die Story ist auch für Spieler, die nicht auf Geschichten aus tausendundeiner Nacht" stehen, unterhaltsam und packend und der Prinz von Persien hat in diesem Titel einen unterhaltsamen Charakter. Die erste Veröffentlichung dieses Spiels war im Jahr 2003, daher ist die Engine mitsamt Grafik zwar veraltet aber dennoch durchaus ansehnlich, die Musik fügt sich gut in das Gesamtbild ein und die Voice-Actors haben ihre Arbeit gut gemacht. Insgesamt verdient "Prince of Persia: The Sands of Time" den Titel Klassiker und kann sich im Vergleich mit etwa der "The Legend of Zelda"-Reihe gut behaupten. Prince of Persia Warrior Within (Ubisoft, 12/2004) Der namenlose Prinz ist zurück und befindet sich zu Beginn von "Warrior Within" an Bord eines Segelschiffes auf hoher See. Ein Sturm wütet und zu allem Unglück gesellt sich auch noch die Mannschaft eines anderen Seglers, die das Gefährt des Prinzen kapern will. Während die Feinde sich auf den Angriff vorbereiten, kommt eine Frau an Bord des gegnerischen Schiffes an Deck und gibt den Befehl zum Angriff. Nach einigen kleineren Gefechten mit ihren Schergen stellt sich der Prinz der Anführerin in den Weg, unterliegt nach einem zwischenzeitlichen Wortgefecht im Zweikampf mit dem Schwert und verliert das Bewusstsein. In der folgenden Videosequenz wird erklärt, warum er auf dem Schiff war: Der Dahaka, ein mächtiges Wesen und der Wächter der Zeit, ist nach den Geschehnissen in "The Sands of Time" auf der Jagd nach ihm, um ihn zu töten. Der einzige Ausweg scheint zu sein, zur Insel der Zeit, dem Erschaffungsort des Sandes der Zeit, zu reisen, dort angeblich vorhandene Zeitportale zu nutzen und so die Entstehung des Sandes in der Vergangenheit zu verhindern. Der Prinz will nicht kampflos untergehen und begibt sich, das erste Mal in seinem Leben von Angst erfüllt, trotz der warnenden Worte des Alten, der ihm sein Unglück darlegt, dass niemand sein Schicksal zu ändern vermag, auf eben diese Reise, um dennoch zu versuchen, seinen Vater, dessen Truppen und schließlich sich selbst zu retten. Mitten in der Schlacht auf dem in Brand gesetzten Einmaster übernimmt man das erste Mal die Kontrolle, darf das Tutorial spielen und damit die neuen Möglichkeiten, Techniken und Kniffe kennenzulernen. Darunter auch die neue Fähigkeit, Waffen der Gegner neben der eigenen in der linken Hand zu halten, damit zu kämpfen oder sie zu werfen. Schnell wird klar, dass der Prinz sich stark verändert hat, denn er ist ganz und gar nicht mehr von sonnigem Gemüt oder mit lustigen Worten zur Stelle; seine Erfahrung hat ihn zu einem echten Kämpfer werden lassen, der auch vor blutigen Finishing-Moves nicht haltmacht, um einen Gegner niederzustrecken. Die Veränderung seines Geistes spiegelt sich im gesamten, wie "The Sands of Time" auf der Jade-Engine basierenden, Spiel wieder, die Atmosphäre ist düster und erdrückend, finstere Gestalten lauern dem Abenteurer auf und werden unter Anwendung aller neuen und alten Fähigkeiten großen Teils blutig und brutal niedergestreckt. Durch die gleiche zugrunde liegende Engine spielt sich "Warrior Within" recht ähnlich wie der Vorgänger, die Grafik wirkt ähnlich, wenn auch wesentlich düsterer gehalten und einige Bewegungen wurden direkt übernommen. Am stärksten verändert hat sich die Musik, denn im Auftakt der Reihe setzte man noch auf orientalisch wirkende Melodien, in diesem Titel hingegen auf zur Stimmung besser passende Gitarrenmusik mit viel Verzerrung und dunklem Klang. Das Gameplay ist ebenso fordernd, jedoch wurde hier die Balance etwas in Richtung der Kämpfe verschoben, was die Atmosphäre nochmals unterstreicht und dem einen oder anderen Fan der Reihe womöglich entgegenkommt, da es sich hier um ein sehr ausgereiftes und dynamisches Kampfsystem handelt. Interessanter, aber auch schwieriger nachvollziehbar als im Vorgänger, gestaltet sich die Story, denn konnte der Prinz früher nur die Zeit in gewissem Maße zurückspulen, sind hier Spielereien mit der Zeit auch wesentlicher Bestandteil der Geschichte und sorgen zuweilen für Verwirrung, die im späteren Verlauf gelüftet wird. Abschließend bleibt nur zu sagen: "The Sands of Time" hat mit "Warrior Within" einen würdigen Nachfolger mit erwachsenerem Charakter gefunden. Zusammenfassend bleibt nach bereits Erwähntem nur zu sagen, dass diese Box ein gelungener Schachzug seitens Ubisoft und Rondomedia war und die "The Sands of Time Special Edition" für jeden Adventure-Fan, der die zwei Spiele noch nicht besitzt, empfehlenswert ist. Bei diesen zwei Top-Titeln und dem Gesamtpreis von 9,99€ vergebe ich eine eindeutige Kaufempfehlung. (23.06.2010)
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