MySims Agents (NDS) (Electronic Arts) geschrieben von Daniela Salten
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Ein Agententhriller der etwas anderen Art, so könnte man sicherlich die Erwartung beschreiben, mit der man an "MySims Agents" für den Nintendo DS herangeht. Im neuesten Teil der "MySims"-Reihe muss man in James-Bond-Manier ein Geheimnis lösen und einen Verbrecher zur Strecke bringen. Die Frage ist, ob hier auch ohne den berühmten geschüttelten Martini ein für kleine wie große Kinder gleichermaßen spannendes Abenteuer herausgekommen ist. Wer bin ich und wo überhaupt? Zunächst gilt es, wie bei "MySims" üblich, einen Spielcharakter zu erstellen. Nach der Geschlechtsbestimmung kann man Hautfarbe, Augenform, Augenfarbe, Frisur, Haarfarbe und Outfit des MySims festlegen. Anschließend muss man ihn noch benennen. Bis auf Hautfarbe, Augenform und Name kann aber alles auch später wieder verändert werden. Die Einstellungen dazu sind einfach vorzunehmen. Als ordentlicher Agent hat man natürlich auch einen Assistenten. Fürs Erste kann man ihm leider nur einen Namen geben, während des Spiels ist es allerdings möglich, auch bei ihm Augenfarbe, Frisur, Haarfarbe und Kleidung zu verändern. Schließlich muss auch der Ort, an dem man seine Ermittlungen durchführt, einen Namen erhalten. Ist das alles erledigt, kann das Spiel beginnen. Story und Spielweise Hat man die Stadt betreten, führt der erste Weg zu Bürgermeister Hopkins, der als ständiger Ansprechpartner für alle Fragen, die die Ermittlungen betreffen, zur Verfügung steht. Es geht in dieser Geschichte um einen verschollenen antiken Schatz, von dem man zwar nichts weiß, der aber äußerst wichtig für diese Stadt ist. Es wurde nun ein Artefakt gefunden, das offenbar dazu beitragen kann, diesen Schatz zu finden. Der Bürgermeister erhielt nun eine Nachricht, in der der berüchtigte Dieb V damit droht, diesen Schatz zuerst zu finden und zu stehlen. Nun muss sich der Agent nach allen möglichen Hinweisen suchen, um ihm zuvorzukommen. Zunächst in es notwendig, sich im Hauptquartier, das von Bürgermeister Hopkins zur Verfügung gestellt wurde, häuslich einzurichten. Neben einem Satz einiger Möbel, den man, wie auch Kleidung, in den jeweiligen Geschäften ohne Weiteres ergänzen kann, gehört unter anderem auch ein im Keller verstecktes Büro dazu, in dem alle Fäden der Ermittlung zusammenlaufen. Eine wichtige Aufgabe zu Beginn ist es, die Stadt zu erkunden und möglichst viele Bewohner kennenzulernen. Diese teilt sich in sieben Viertel auf, die man entweder zu Fuß abgehen oder zu denen man sich per Taxi bringen lassen kann, was natürlich Geld kostet. Welche Bewohner sich in einem bestimmten Stadtteil aufhalten, hängt von der Tageszeit ab. Die vier Zeitabschnitte Morgen, Mittag, Abend und Nacht gliedern jeden Tag und je nach Zeitpunkt wechseln die Bewohner ihren Standort oder öffnen beziehungsweise schließen ihre Geschäfte. Unter Umständen ist also eine kleine Suche angebracht, bis man den Einwohner gefunden hat, den man sprechen möchte. Die Einwohner sind nicht nur wichtig, um das Rätsel um den verschollenen Schatz zu lösen, auch sie selbst haben Probleme, bei denen man ihnen behilflich sein sollte. Auf diese Weise kann man Minispiele freischalten, mit denen sich Geld verdienen lässt. Neben den namentlich bekannten Bewohnern gibt es auch unbekannte Personen auf der Straße. Spricht man diese an, gibt es manche, die dem Agenten einen Wunsch schildern, den sie auf dem Herzen haben. Erfüllt man diesen, erhält man auch von ihnen nützliche Gegenstände. Gerade diese vielen Möglichkeiten, zu denen noch einige hinzukommen, die im Folgenden beschrieben werden sollen, lassen die Story jedoch in den Hintergrund treten und das Spiel manchmal etwas überfrachtet wirken. Unsere Stadt soll schöner werden Sobald man eine Person namens Ashley kennengelernt hat, erhält man von ihr einen Extraktor. Mit seiner Hilfe kann man aus Häusern, Telefonzellen, Blumenbeeten und Gegenständen, die man in der Stadt findet, Essenzen herausziehen. Es gibt zwei Arten davon, Basis- und Subessenzen. Bringt man jeweils eine oder zwei Basis- und eine Subessenz zusammen, lassen sich daraus Gegenstände herstellen, mit denen die Stadt verschönert wird, beispielsweise neue Laternen, Bänke oder Zäune. Hilft man den Bewohnern bei ihren Problemen, erhält man von ihnen unter anderem Pläne für neue Häuser, die bei Ashley abzugeben sind. Bei ihr kann man dann mit fünf Essenzen sogar neue Häuser erzeugen. Alle selbst hergestellten Gegenstände sind in der Stadt platzierbar. Dieses funktioniert über ein Auswahlmenü, über das sich auch die Farbe der Plätze und Freiflächen bestimmen lässt. Die Stadt ist also beliebig veränder- und variierbar. Auch Kleidung lässt sich zum Teil selbst entwerfen. Minigames Insgesamt sind zehn Minispiele freischaltbar, in der Regel dann, wenn man sich den Sorgen bestimmter Bewohner angenommen hat. Diese Spiele sind sehr unterschiedlich und jeweils auf einen bestimmten Bewohner zugeschnitten. So kann man etwa Kitesurfen nur beim Surfer spielen und Undercover-Gast nur im Restaurant. Abwechselnd sind Koordinationsvermögen, Kombinationsgabe und Geschicklichkeit gefordert. Leider sind einige Minigames nur zu bestimmten Zeiten spielbar. Außerdem muss man immer zu dem Bewohner gehen, der dem Spiel zugeordnet ist. Ein eigener Menüpunkt "Minispiele" wurde unverständlicherweise nicht eingefügt, so dass das ständige Herumgelaufe mit der Zeit sehr störend wird. Sound und Grafik "MySims Agents" hat verschiedene Hintergrundmusiken im Repertoire, die sich je nach der Tageszeit ändern. Sie besteht aus computergenerierten Klängen, die sich aber gut in das Spiel einfügen. Soundeffekte treten vor allem bei den Minispielen auf, sind sonst aber eher Mangelware. In der Regel hört man nur die Schritte des MySims und einige Jingles. Eine Sprachausgabe gibt es, wie sonst bei "MySims" auch, nicht, nur die übliche unverständlich MySims-Sprache ist zu hören. Grafisch unterscheidet sich dieser Teil nicht sehr von den anderen. Alles ist sehr nach Art eines Comics gehalten und wirkt insgesamt sehr niedlich. Die Figuren sind, wie man es von "MySims" gewohnt ist, eher eckig gestaltet und mit einem runden Kopf versehen. Die Stadt selbst ist recht übersichtlich und mit vielen unterschiedlichen Gegenständen und Häusern versehen. Mit Hilfe der Essenzen ist es ja auch möglich neue Häuser und Sachen zu kreieren und so der Stadt seinen eigenen Stempel aufzudrücken. Eine große Vielseitigkeit der Darstellung ist damit gewährleistet. Fazit "MySims Agents" ist ein abwechslungsreiches Spiel für Jung und Alt. Neben gutem Sound und schöner Grafik bietet es viele Spiele und Herausforderungen, so dass ein längeres Spielvergnügen durchaus gewährleistet ist. Gelungen ist auch die Idee, dass der Spieler die Stadt nach seinen Wünschen komplett umgestalten kann. Leider kann die Story mit diesen vielen Möglichkeiten nicht mithalten, zudem wirkt es manchmal so, als ob zu viele Ideen, die wenig miteinander zu tun haben, in ein einziges Spiel eingeflossen sind. Dennoch dürfte es für jeden "MySims"-Fan und jeden, der es noch werden will, eine lohnende Investition sein. (21.10.2009) |