Mario Party 9

Mario Party 9 (Wii)

(Nintendo)

geschrieben von Daniela Salten

 

 
Entwickler: Nd Cube
Publisher: Nintendo
Genre: Partyspiel
Erscheinungsdatum: Bereits erhältlich
Homepage: Mario Party 9
Preis: 39,95 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab sechs Jahren gemäß §14 JuSchG

In absehbarer Zeit wird Nintendo ihre Spielkonsole Wii gegen den Nachfolger Wii U austauschen. So ist es nur mehr als angebracht, dass Mario und seine Freunde nochmals eine Party auf ihrer momentanen Heimplattform geben. Mit "Mario Party 9" setzt Nintendo fast fünf Jahre nach Erscheinen des achten Teils eine äußerst erfolgreiche Partyspielreihe fort. Wir sagen, ob es sich lohnt hier die virtuellen Würfel in die Hand zu nehmen.

Gemeinsamkeit ist Trumpf

Lange mussten Fans von "Mario Party" auf den neunten Teil der Reihe warten. Nachdem 2010 Nintendo mit "Wii Party" ein Partyspiel herausbrachte, das nicht so sehr dem Spielbrettprinzip verhaftet war und insbesondere durch seine Vielseitigkeit glänzte, scheint man bei "Mario Party 9" auf den ersten Blick wenig innovationsfreudig. Wie bei den vorherigen Teilen können wieder bis zu vier Spieler auf verschiedenen Brettern gegeneinander antreten. Schon der erste Zug offenbart jedoch eine komplett neue Herangehensweise an das alte Spielprinzip. Vorbei sind die Zeiten, in denen die Spieler nacheinander zuerst würfelten, dann zogen, unterwegs vielleicht noch ein Item oder Würfel kauften und so die Züge ziemlich in die Länge gezogen wurden. Bei "Mario Party 9" sitzen alle Figuren gemeinsam in einem Fahrzeug und ziehen zusammen über das Spielfeld. Mit jedem Zug wechselt der Spielführer in einer festgelegten Reihenfolge, die allerdings durcheinander gewirbelt wird, wenn man auf ein Wechselfeld kommt. Der Spielführer bestimmt die Anzahl der zu ziehenden Felder mittels eines Würfels, ist aber auch von positiven oder negativen Ereignissen betroffen, die ihn auf den Feldern erwarten. Das kann ein besonderer Würfel sein, den er erhält, aber auch der Gewinn oder Verlust von Ministernen, von denen als Ziel des Spieles möglichst viele gesammelt werden müssen, ist möglich.

Die Spielbretter bieten noch weitere Besonderheiten. Auf sogenannten Spielführerfeldern werden "Spielführer-Ereignisse" ausgelöst. Dabei handelt es sich um verschiedene Minispiele, bei denen es auf ein gewisses taktisches Geschick ankommt. Beispielsweise muss man eine bestimmte Strecke zurücklegen, um an eine größere Menge Ministerne zu kommen. Die Rolle des Spielführers hat den Vorteil, die Reihenfolge bestimmen können, in der die Spieler würfeln. Ist er dabei geschickt genug, weist er sich selbst den Zug zu, wenn nur noch wenige Felder bis zu den Ministernen übrig sind.

Neu ist ebenfalls, dass jedes Brett zwei Bosskampffelder aufweist. Wenn die Spieler ein solches Feld betreten, müssen sich alle zusammen gegen einen der Schergen des Erzbösewichts Bowser durchsetzen. Erst wenn der zweite Bosskampf gewonnen ist, ist das Spiel beendet. Dabei hat wiederum der Spielführer einen leichten Vorteil, da er einen Sternebonus erhält, der umso höher ausfällt, je besser er platziert ist.

Minispiele – neu und bekannt

Etwa 80 Minispiele unterschiedlichster Art sind bei "Mario Party 9" vorhanden. Den Löwenanteil nehmen dabei die "Jeder gegen jeden"-Spiele ein, gefolgt von der "Alle gegen einen"-Variante. "Zwei gegen zwei"-Spiele, die es beim Vorgänger noch gab, sind hier nicht mehr beinhaltet, wurden durch das neue Zugsystem aber auch überflüssig. Die Spiele decken wie sonst auch eine große Bandbreite ab. Es gibt Glücks- und Geschicklichkeitsspiele, Puzzles, Spiele bei denen die Reaktionsschnelligkeit oder solche bei denen eher die Kombinationsgabe zählt. So muss man Steinblöcken ausweichen, Schneemobilrennen fahren oder Gegner von einer im Magma schwimmenden Plattform schubsen. Wer mag, kann Ranken oder Klippen hochklettern, Gumbas zählen oder Ballons abschießen. Die Vielfalt der Spiele ist mal wieder ein absolutes Plus von "Mario Party 9" und auch die Steuerung ist in jedem Fall sehr einfach zugänglich. Obwohl einige Spiele sicherlich von der Grundidee her bereits in früheren Teilen der Reihe aufgetaucht sind, fällt das nicht weiter auf, da zum einen die Gestaltung sehr individuell ist und zum anderen auf jeden Fall Spielspaß aufkommt.

Bretter und Figuren

Insgesamt gibt es sieben Spielbretter, wobei "Bowsers Raumstation" erst durch erfolgreiches Absolvieren des Einzelspielermodus freigeschaltet wird und "DKs Dschungelruinen" mit genügend Partypunkten, die man im Anschluss an die Spiele bekommt, erworben werden kann. Auch die übrigen Bretter sind sehr vielseitig und unterscheiden sich deutlich von den anderen. In "Buu Huus Horrorburg" beispielsweise warten Buu Huus in den Gemälden, die den Spielern das Leben schwermachen, während in der "Magma Mine" - wie der Name schon erahnen lässt - die Lava steigt und die Ministerne der eigenen Spielfigur bedroht. In "Bowsers Raumstation" findet man sogar einen Jackpot, ein Element, das aus "Wii Party" bekannt ist, und dort für viel Spaß gesorgt hat. Dass die Entwickler diesen auch hier implementiert haben, ist ein weiterer Beleg für die Innovationsfähigkeit, die selbst eine so alteingesessene Reihe wie "Mario Party" noch besitzt. Spielfreude ist auf jeden Fall auf allen Brettern garantiert.

In Einzelspielermodus muss jedes Brett einmal durchgespielt werden. Ziel ist dabei, Bowser die Ministerne wieder abzujagen, die er sich angeeignet hat. Die Besonderheit ist dabei, dass einer der Mitspieler für Bowser spielt und auf keinen Fall gewinnen darf. Hat man das letzte Brett geschafft, wird nicht nur die Raumstation freigeschaltet, auch zwei weitere Charaktere sind dann regulär spielbar. Von Anfang an spielbar sind jedoch zehn bekannten Figuren wie Mario, Luigi oder Peach.

Mit den erworbenen Partypunkten kann man das Museum besuchen, wo es nicht nur ein zusätzliches Spielbrett, sondern auch eine superschwere CPU-Spielstufe oder zusätzliche Fahrzeuge freischalten. Dieser Bereich taucht unter anderem Namen auch schon in früheren Teilen der Reihe auf und dürfte daher den Fans von "Mario Party" gut bekannt sein.

Sound und Grafik

Beim Sound gibt es nicht viel Neues zu berichten. Es sind noch immer die bekannten Laute und Stimmen, die seit langer Zeit mit Mario und seinen Freunden verbunden werden, allerdings mit größerer Klangfülle als bislang bekannt. Die Soundeffekte der Minispiele und der Bretter passen gut in dieses Schema.

Grafisch hat man beim neunten Teil der Reihe ein wenig zugelegt. Zwar sieht alles so aus, wie man es von einem Mario-Spiel erwartet, nicht nur was die Figuren, sondern auch was die Bretter und die Spiele anbelangt, aber offenbar hat man die einzelnen Elemente einer Generalüberholung unterzogen. So erscheint beispielsweise Bowser sehr detailliert und allgemein kommt die Dreidimensionalität sehr gut heraus. Im Vergleich zum Vorgänger hat man sich hier sehr viel mehr Mühe gegeben, was äußerst positiv hervorzuheben ist.

Fazit

Nintendo hat mit dem neunten Teil der "Mario Party"-Reihe seine Partyspielqualitäten wieder mal unter Beweis gestellt. Die gemeinsamen Züge, das Element des Spielführers und die Bosskämpfe beleben das Spiel ungemein und verkürzen die bisherigen Wartezeit sehr stark. Die sieben Spielbretter sind sehr individuell gestaltet und beweisen viel Liebe zum Detail. Gleiches gilt auch für die Minispiele, die nicht nur in großer Anzahl vorhanden sind, sondern auch durch ihre Vielseitigkeit bestechen. "Mario Party 9" ist für Fans der Reihe ein absolutes Muss, aber auch Gelegenheitsspieler werden hieran ihre helle Freude haben.

(02.04.2012)

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