Blazing Angels 2: Secret Missions of WWII

Blazing Angels 2: Secret Missions of WWII (Xbox 360)

(Ubisoft)

geschrieben von Michael Jantzer

 

 
Entwickler: Ubisoft
Publisher: Ubisoft
Genre: Arcade-Flugsimulation
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Blazing Angels 2: Secret Missions of WWII
Preis: ca. 60 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß §14 JuSchG

Die Arcade-Flugsimulation "Blazing Angels" geht in die zweite Runde. Nachdem der Vorgänger im Frühjahr 2006 vor allem wegen seiner einfachen Steuerung punkten konnte, jedoch an stupiden Missionen krankte, hat sich Ubisoft beim zweiten Teil besonders darum bemüht, sie spannender und abwechslungsreicher zu gestalten. "Blazing Angels 2: Secret Missions of WWII" handelt, wie der Name schon andeutet, von neuen Technologien zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Ob die kurzweilige Action-Fliegerei im Nachfolger nun auch wirklich mit interessanten Missionen aufwartet, verraten wir Ihnen in unserem Test.

Inventionen anno dazumal

Der wohl wichtigste Kritikpunkt an "Blazing Angels: Squadrons Of WWII" neben der nicht zeitgemäßen Grafik betraf die langweiligen Aufträge im Kampagnen-Modus, bei denen man meist lediglich an einem Ziel alle Gegner vernichten musste. Dass dies auch anders geht, zeigt nun Teil Zwei. Der Großteil Ihrer Aufträge steht unter dem Motto des Untertitels, was die Nutzung der berühmt-berüchtigten Prototypen zur Zeit des Zweiten Weltkrieges ermöglicht. Das eine oder andere Gefährt scheint dabei jedoch eher einen fiktiven Hintergrund zu besitzen. So können Sie sich nun auch mit Düsenjägern und jeder Menge neuer Waffensysteme in die Lüfte schwingen und Ihre Gegner aufs Korn nehmen.

Diesen technischen Hintergrund haben die Entwickler genutzt und viele interessante, spannende und fordernde Aufträge entworfen. So befinden Sie sich zum Beispiel auf einem Testflug mit einer neuen Blendwaffe, die verfolgende Gegner für mehrere Sekunden erblinden lässt. Unterwegs empfangen Sie einen Funkspruch von einem verschollenen U-Boot, das es nun aufzuspüren gilt. Ist Ihnen das gelungen, werden Sie sogleich von feindlichen Jägern angegriffen. Dummerweise haben Sie für den Testflug die MGs in der Basis gelassen und sind lediglich mit Ihrer Blendwaffe ausgestattet. Also jagen Sie auf den nächsten Berg zu oder starten zum Sturzflug, blenden die Gegner hinter Ihnen, drehen ab und beobachten Ihre Kontrahenten beim Zerschellen am Berg und Boden. In weiteren Missionen müssen Sie eine Agentin, die sich mit dem Auto in Paris auf der Flucht vor Deutschen befindet, unterstützen. Also jagen Sie durch die Straßen und schalten feindliche Straßensperren, Wachtürme sowie verfolgende Vehikel aus. Dabei müssen Sie nicht nur darauf achten, dass die Agentin von Ihren Raketen verschont bleibt, sondern auch, dass Sie nicht an einer Hauswand zerschellen oder von der gegnerischen Luftabwehr erwischt werden.

Die komplette Story handelt von eben jener Agentin, die undercover auf der ganzen Welt zum Einsatz kommt und dadurch immer mal wieder Ihre Unterstützung benötigt oder Sie mit Koordinaten der neuesten Prototypen des Feindes versorgt. Diese Neuentwicklungen gilt es dann meist entweder zu entführen oder zu zerstören. Sie schlüpfen in der Geschichte in die Rolle des jungen US-Piloten Edward "Tech" Thatcher, der beauftragt wird, eine Crew für eben solche Geheimaufträge zusammenzustellen. Zwischen den Missionen wird die Geschichte mit Zwischensequenzen im Comicstil erzählt, deren Qualität jedoch eher mangelhaft ist. Animierte Sequenzen wären hier wünschenswert gewesen.

Bissspuren am Controller

Ubisoft hat nicht nur die Story deutlich aufgewertet, sondern auch den Schwierigkeitsgrad. Er ist in manchen Missionen derart heftig, dass man häufig frustriert in den Controller beißt, ehe man den Auftrag nach dem x-ten Versuch doch noch erledigen kann. Es hilft bisweilen nichts, alle roten Punkte vom Radar zu tilgen, was meist auch unmöglich ist, sondern Sie müssen oft ein Zeitlimit einhalten oder eine Person bzw. ein Gebäude beschützen. Daher müssen Sie stets die größte Bedrohung für Ihr zu schützendes Objekt auswählen und sie zuerst vernichten. Das gestaltet sich bei Dutzenden Panzern, Bombern und Jägern äußerst schwierig und benötigt den klugen Einsatz Ihrer Flügelmänner. Diese können Sie mit dem Steuerkreuz befehligen. Dabei haben Sie die Auswahl zwischen den Befehlen "Angriff", "Defensive", "Reparatur" und "Spezialangriff". Etliche Missionen sind ohne eine gut durchdachte taktische Befehlsgebung nicht zu absolvieren.

Damit Sie sich jedoch nicht nur auf Ihre Flügelmänner verlassen müssen, können Sie Ihre Flugzeuge vor jeder Mission mit Prestigepunkten aufrüsten. Diese Punkte erhalten Sie durch Abschüsse, Stunts und erfolgreiches Absolvieren von Primär- und Sekundärzielen. Neben verschiedenartigen Waffensystemen mit mehr Durchschlagskraft, Panzerungen und Zielvorrichtungen können Sie auch KI-Upgrades für Ihre Flügelmänner kaufen. Das Praktische dabei ist, dass solche Leistungssteigerungen nicht nur an ein Flugzeug gebunden sind, sondern für alle, inklusive Ihrer Flügelmänner, gelten. Wer Spaß daran hat, kann für seine Flieger sogar noch unterschiedliche Lackierungen auswählen.

Bereits im ersten Teil war - wie bereits erwähnt - die leicht zu erlernende Steuerung einer der großen Pluspunkte des Spiels. Deswegen hat Ubisoft daran - von wenigen Kleinigkeiten abgesehen - nichts geändert. Im Gegensatz zu nervenaufreibenden Flugsimulationen, bei denen man zuerst Dutzende Tutorials absolvieren sollte, bevor man überhaupt abheben kann, benötigen Sie bei "Blazing Angels 2" lediglich die beiden Analogsticks zum Steuern. Mit dem linken wählen Sie die Richtung und mit dem rechten Stick den Schub. In nur wenigen Minuten haben Sie den Dreh raus und jagen durch die Lüfte. Wer es trotzdem etwas anspruchsvoller mag, kann auch die Simulationskonfiguration wählen, bei der das Flugzeug deutlich träger reagiert. Während Sie bei der Arcade-Steuerung lediglich mit einer Third-Person-Ansicht in die Lüfte steigen, besitzen Sie im Simulationsmodus auch die Möglichkeit, eine Cockpitperspektive zu wählen.

Grafik/Sound

Nicht nur inhaltlich ist Ubisoft ein großer Schritt nach vorn gelungen, auch grafisch hat sich "Blazing Angels 2" deutlich weiterentwickelt. Im Gegensatz zum Vorgänger wirken die Gebäude und Flugzeugmodelle nicht stets identisch, sondern bieten mehr Abwechslung, sind detailreicher gestaltet und sehen wirklich gut aus. Die Explosionen sind jedoch leider nach wie vor nicht zeitgemäß. Am Sound hat sich seit dem ersten Teil nichts getan. Es scheint sogar der gleiche Soundtrack zu sein. Die Motoren- und Waffengeräusche sind zwar nicht unbedingt realistisch, fangen die Atmosphäre aber trotzdem gut ein. Leider verzichtet Ubisoft auf eine deutsche Synchronisation und bietet lediglich Untertitel an. Da die englischen Funksprüche jedoch extrem leise und undeutlich sind, haben Sie auch mit guten Englischkenntnissen Probleme, die Missionsziele zu verstehen; zum Lesen der Untertitel fehlt mitten im Luftkampf meist die Zeit.

Kampfgeschwader online

Der Multiplayermodus von "Blazing Angels 2" übertrifft ebenfalls unsere Erwartungen. Neben dem klassischen Deathmatch gibt es noch die Modi "Kampf der Asse" und "Suchen und Vernichten". Bei ersterem handelt es sich um eine Art Fuchsjagd, in der ein Spieler gejagt und nach dessen Abschuss man selbst zum Gejagten wird. Um beim zweiten Modus zu punkten, muss der Spieler alle anderen je ein Mal abschießen. Wer möchte, kann die Kampagne sogar noch im Koop-Modus absolvieren. Das ist mit bis zu vier Spielern möglich, im Splitscreen mit bis zu zwei Piloten.

 

  

Fazit

Nach dem eher durchwachsenen Vorgänger hat mich "Blazing Angels 2: Secret Missions of WWII" positiv überrascht. In nur wenigen Minuten ist die eingängige Steuerung erlernt und man jagt durch die Lüfte. Die Missionen bieten nun endlich jede Menge Abwechslung und Spannung; einzig und allein der teilweise recht hohe Schwierigkeitsgrad sorgt für Frustmomente. Der umfangreiche Multiplayermodus rundet das Spiel ab und somit ist "Blazing Angels 2" jedem Arcade-Flug-Fan zu empfehlen.

(5.10.2007)


Fazit

   Nach dem eher durchwachsenen Vorgänger hat mich "Blazing Angels 2: Secret Missions of WWII" positiv überrascht. In nur wenigen Minuten ist die eingängige Steuerung erlernt und man jagt durch die Lüfte. Die Missionen bieten nun endlich jede Menge Abwechslung und Spannung; einzig und allein der teilweise recht hohe Schwierigkeitsgrad sorgt für Frustmomente. Der umfangreiche Multiplayermodus rundet das Spiel ab und somit ist "Blazing Angels 2" jedem Arcade-Flug-Fan zu empfehlen. (5.10.2007)


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