U-Bahn Simulator - Vol. 3 London Underground Simulator

U-Bahn Simulator - Vol. 3 London Underground Simulator

(Aerosoft)

geschrieben von Uwe Schöler

 

 
Entwickler: TML Studios
Publisher: Aerosoft
Genre: Simulation
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: World of Subways
Preis: ca. 30,00 €
Altersfreigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß §14 JuSchG

Nach der U-Bahn-Fahrt zwischen New York und New Jersey sowie dem Schienensystem in Berlin werden Sie nun in die Röhren des Londoner Untergrunds geschickt. Der Entwickler TML und Publisher "Aerosoft" stehen für grundsolide Simulationen und lassen somit nun auch im dritten Teil auf einen vernünftigen Titel hoffen. Ob der "Londoner Untergrund" auch etwas für Sie ist, lesen Sie in diesem Test.

Hinein ins Vergnügen

Sowohl in den zwei bereits 2008 und 2009 erschienenen Teilen hat sich der Entwickler auch hier für die Simulation von nur einer Strecke entschieden. Allerdings ist diese Linie sehr interessant und vor allem historisch. Die "Circle Line" umfasst insgesamt 27 Kilometer Gleis inklusive 35 Haltepunkten und ist damit ein wenig kürzer als die anderen Teile von "World of Subways". Wer diese bereits kennt, wird auf den ersten Blick nicht viel Neues finden, denn die Steuerung der Triebwagen hat sich nicht verändert. Beginner sollten sich allerdings erst einmal die Anleitung mit der Bedienung der einzelnen Schalter vornehmen, denn so einfach ist es nicht, den Zug aus der Haltestelle zu bekommen.

Nach dem Start finden Sie im recht spärlichen Menü nur "Neues Spiel", "Spiel laden" und die Einstellungen. Navigieren Sie zum ersten Punkt, haben Sie nun die Auswahl zwischen "Fahrplan einhalten" und "Aufgaben". Da Sie vermutlich noch nicht mit der Londoner U-Bahn vertraut sind und nicht gleich auf den Schienenverkehr losgelassen werden wollen, sollten Sie sich den Part "Aufgaben" einmal näher betrachten, denn schon die erste davon macht Sie mit der Bedienung einer solchen vertraut. Mit dem Namen "Einweisung" ist das Tutorial gemeint, mit dem Sie das entsprechende Handwerkszeug beigebracht bekommen. Natürlich sind Sie nicht allein, denn Ausbilder Danny steht Ihnen zur Seite, um mit Ihnen die nötigen Schalter und Hebel durchzugehen, damit Sie später keine Fehler machen. Neu gegenüber den vorangegangenen Teilen ist die Ich-Perspektive, in der Sie nun den Triebwagen und selbstverständlich auch Danny sehen.

Als Erstes gehen Sie nun auf ihn zu, damit er Ihnen alles erklären kann. Ihr erster Triebzug ist der C-Stock und Sie dürfen gleich im hinteren Wagenteil die Lichter anschalten. Während Sie noch auf dem Bahnsteig stehen, werden Sie sofort bemerken, dass hier nichts mehr leblos ist, wie es noch im letzten Teil war. Hier gibt es Menschen und sie bewegen sich. Damit wird das Zugfahren nun noch authentischer.

Ihr Ausbilder Danny

Da Danny leider die ganze Zeit stumm bleibt, werden Ihnen die Anweisungen im unteren Bildschirm per Text eingeblendet. Er teilt Ihnen mit, dass Sie hinten die Rücklichter einschalten sollen, um dann erst vorn den Zug zur Abfahrt vorbereiten können. Damit bekommen Sie allerdings schon wertvolle Tastaturbelegungen und wissen nun, mit welchen Tasten die einzelnen Schalter und Hebel benutzt werden. Natürlich muss dabei oft auf eine korrekte Abarbeitung Wert gelegt werden. Danny weist Sie zwar nicht darauf hin, aber das Spiel geht einfach nicht weiter, wenn Sie den Arbeitsablauf nicht einhalten. Nach wenigen Handgriffen haben Sie es geschafft und die U-Bahn setzt sich so langsam in Bewegung. Nun müssen Sie Ihre Augen auf die Strecke richten, denn schnell ist das rote Signal überfahren oder Sie haben überhöhte Geschwindigkeit und die Aufgabe ist sofort zu Ende. Lassen Sie es also ruhig angehen, damit Ihnen auch die Freude länger bleibt.

Insgesamt warten zehn Herausforderungen auf Sie. Schon bei der zweiten Aufgabe mit dem Namen "Springer" müssen Sie Ihren Zug an einer anderen Station entgegennehmen und dann nach Fahrplan fahren. Zu Beginn sind Sie dabei selbst Passagier und warten an der Station "Aldgate East" erstmal auf die nächste U-Bahn auf der "District Line", die Sie zum Startpunkt "Mansion House" bringt. Dort machen Sie Ihren Triebzug betriebsbereit und folgen dem Fahrplan nach "Edgware Road". Nach gefühlten vier bis fünf realen Minuten fährt die U-Bahn endlich ein und Sie steigen zu den anderen Fahrgästen ein. Dann geht es auch schon los und Sie passieren insgesamt vier Haltepunkte auf der Strecke, bis Sie endlich am eigentlichen Startpunkt Ihrer Aufgabe anlangen. Weitere gefühlte zehn Minuten sind verstrichen. Allerdings geht es nun richtig los und Sie müssen nun auf den Fahrplan, die Passagiere und die Signalanlagen achten.

Sollten Sie nach Ihrer ersten Fahrt nicht erfolgreich gewesen sein, so ist das nicht weiter tragisch. Die Simulation ist eben authentisch und keine kleine Modelleisenbahn im Wohnzimmer. Neben den Aufgaben können Sie sich ja an den Fahrplan wagen und dort verschiedene Strecken und Uhrzeiten bei Wind und Wetter ausprobieren. Die nötigen Tastaturbefehle finden Sie im gedruckten Handbuch sowie mit installiertem PDF Dokument. Der detaillierte Streckenplan liegt ebenfalls farbig gedruckt bei.

Im Führerstand

Die Steuerung der Triebwagen ist eigentlich sehr einfach, auch wenn es anfangs schwierig und manchmal unlösbar scheint. Sie erfolgt hauptsächlich mit der Tastatur und bestimmte Bewegungen nehmen Sie mit der Maus vor. Wichtig beim Führen des Zuges ist die korrekte Abfolge der entsprechenden Arbeitsschritte. So ist es Bedingung, die Rücklichter einzuschalten, den Zielbahnhof einzustellen, die Klimaanlage in Betrieb zu nehmen und natürlich nur die vorgeschriebene Geschwindigkeit zu fahren. Die Tastaturbefehle werden im Handbuch ausführlich erklärt, und wenn der Zug erst einmal rollt, sind es nur wenige Befehlsabfolgen, bis Sie wieder in den nächsten Mahnhof einfahren.

Die Tastaturbelegung können Sie in den Optionen ändern, Sie sollten aber genau wissen, welche Taste Sie mit welcher Funktion belegen. Bei der Vielzahl an Tasten wird das schnell unübersichtlich und lässt sich schwer merken. Im Optionsmenü besteht auch die Möglichkeit, die Lautstärke der Geräusche und Effekte anzupassen sowie die Grafik auf Ihre Hardware abzustimmen. Wichtig für Sie ist neben der Tastenbelegung die Kenntnis über die verschiedenen Signale. So müssen Sie zum Beispiel zwingend vor einem doppelt rot leuchtenden Signal halten, denn sonst ist die Fahrt für Sie vorüber. Ebenso müssen Sie langsam in Kurven einfahren, da Sie sonst entgleisen.

In der Londoner Tube

Grafisch wurde wie bereits in den beiden vorangegangenen Teilen sehr viel Wert auf Details gelegt, damit der Eindruck entsteht, dass Sie einen realen U-Bahn-Wagen steuern. Da Sie bei Ihren Fahrten sehr oft unterirdisch unterwegs sind, werden die Röhren aber schnell eintönig und die spärlichen Lämpchen an der Strecke leuchten die Strecke und die Umgebung nur unwesentlich aus. Auf den Bahnsteigen und in der U-Bahn tummeln sich Passagiere, die sich nun endlich auch bewegen und durch die Werbeplakate an den Haltestellen wirkt alles sehr authentisch.

 

Minimale

- Windows XP/Vista/7

- Pentium IV 2,6 GHz oder höher (oder vergleichbarer AMD)

- mind. 2 GB RAM

- Grafikkarte mit mind. 128 MB (DirectX 9.0c-kompatibel)

- 2-fach DVD-ROM

- mind. 2 GB freier Festplattenspeicher

- Soundkarte (DirectX 9-kompatibel)


Fazit

   "World of Subways – Vol 3 London Underground" ist eine gut umgesetzte Triebwagensimulation, deren Detailgrad an beide bisher erschienenen Teile anknüpfen kann. Sobald die Steuerung in Fleisch und Blut übergegangen ist, sind die Aufgaben keine riesige Herausforderung mehr. Eine Simulation sollte realistisch sein und durch ratternde Triebwagen und quietschender Stahl schafft es dieser Teil auch genau, dieses Gefühl zu vermitteln. Das Spiel bietet die beiden Wetterverhältnisse Sonne und Regen doch der berühmte Londoner Nebel fehlt. Allerdings tut das dem Spiel keinen Abbruch. Der dritte Teil fügt sich sehr gut in die Reihe ein und für Simulationsfans gibt es hier einige Aufgaben zu meistern. (^23.08.2011)


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