Geländewagen Simulator 2009 (Rondomedia) geschrieben von Jason Schmidtchen
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Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, mit einem bulligen PS-Monster auf dicken Rädern in der Walachei über Stock und Stein zu brettern? Rondomedia simuliert daher mal wieder und will mit "Geländewagen Simulator 2009" eben jenen Leuten den Wunsch virtuell erfüllen. Wer sich jetzt die Screenshots ansieht, wird sicherlich sagen "Hey, das kenn ich doch irgendwoher". Und damit liegt er nicht ganz falsch. Das Spiel wurde bereits im Oktober vergangenen Jahres von 1C Publishing unter dem Namen "4x4 Hummer" veröffentlicht und war ausschließlich auf Russisch erhältlich. Wir haben uns trotzdem für euch in einen geländetauglichen SUV (Sport Utility Vehicle) geschwungen und die virtuellen Regionen überall auf der Welt unsicher gemacht. Über Stock und Stein In "Geländewagen Simulator 2009" geht es einzig darum, in verschiedenen Ländern der Erde mit einem breitspurigen SUV durch die Pampa zu heizen und dabei verschiedene natürliche Hindernisse zu bewältigen. Dafür stehen dem Spieler in jeder Region verschiedene Disziplinen zur Auswahl, angefangen von Sprintrennen gegen computergesteuerte Geländewagen bis hin zu Prüfungen in schwer zugänglichem Terrain, die die Nerven und das Können des Spielers auf die Probe stellen. Insgesamt stehen hier sechs verschiedene Modi zur Verfügung, von denen der Sprint mit Abstand der leichteste ist. Beim Sprint geht es darum, als Erster über die Ziellinie zu fahren. Um sich mit der Strecke vertraut zu machen und gleichzeitig eine gute Startposition zu erhalten, empfiehlt sich die Qualifikationsrunde, in der der Spieler allein die gesamte Strecke abfährt. Nach dieser Qualifikation folgt dann das Rennen gegen zwei Rivalen. Die Strecken sind nur sehr selten ersichtlich, lediglich zwei verschiedenfarbige Meilensteine kennzeichnen die Strecke. Zwar kann man auch "neben" der Strecke fahren, allerdings müssen Checkpoints durchfahren werden, die durch Reifenstapel markiert sind. Dieser Modus steht auch als Nacht-Sprint zur Verfügung, der durch schlechte Sicht erschwert wird. Neben dem Sprint gibt es die eben erwähnten Prüfungen, die einem strengen Reglementierungssystem unterliegen. Auf gekennzeichneten Abschnitten kommen diese Regeln zum Einsatz und ein Verstoß gegen sie wird mit Strafpunkten geahndet. Das Ziel bei Prüfungen ist es, so wenige Strafpunkte wie möglich zu sammeln und dabei trotzdem heil im Ziel anzukommen. Das erweist sich häufig als nahezu unlösbar, da die Strecke häufig über steinige Abhänge führt und das Fahrzeug bei falscher Fahrweise nicht selten stecken bleibt. Weitere Spielmodi sind die Orientierung (sowie Nacht-Orientierung), bei der das Ziel ist, so schnell wie möglich drei Kontrollpunkte anzufahren, wobei der nächste Checkpoint erst nach erfolgreichem Durchqueren des vorangegangenen auf dem GPS angezeigt wird. Der Spieler ist jedoch nicht an eine Strecke gebunden, sondern kann sich frei durch das gesamte Gelände bewegen, um den schnellsten Weg zum nächsten Kontrollpunkt zu finden. Bei der Nacht-Orientierung wird das Unterfangen durch schlechte Sicht zusätzlich erschwert. Der letzte Spielmodus nennt sich Trophy-Jagd (oder auch 4x4 Trophy) und ist eine Kombination aus Sprint und Prüfung. Hier ist es die Aufgabe, alle Kontrollpunkte auf der vorgegebenen Strecke so schnell wie möglich zu durchfahren. Wer Extrapunkte sammeln will, kann auch auf speziell markierten Streckenabschnitten fahren, die ähnlich der Prüfungen strengen Regeln unterliegen. Dem Spieler stehen für die Bewältigung verschiedene geländetaugliche SUVs zur Verfügung, angefangen vom namensgebenden Hummer über diverse Pickups bis hin zu SUVs, die man eher auf der Straße als im Gelände sieht. Positiv anzumerken sei hier, dass alle verfügbaren Wagen lizenziert sind, das heißt, die Fahrzeuge sehen ihren echten Vorbildern sehr ähnlich und tragen auch den realen Namen (zum Beispiel Hummer H3 SUV). Die Geländewagen unterscheiden sich in den Kategorien Geschwindigkeit, Beschleunigung, Fahrverhalten, Geländetauglichkeit und Verschleißfestigkeit voneinander und jeder SUV fährt sich entsprechend seiner Konfiguration anders. Um die immer schwieriger werdenden Strecken bewältigen zu können, muss der eigene Bolide durch diverse Bauteile, wie Kuhfänger, Seitenschweller, Seilwinde oder Reifen, aber auch durch innere Upgrades wie einen besseren Motor, Getriebe usw. aufgemotzt werden. Das kostet natürlich alles Geld und muss anfänglich auch freigeschaltet werden, was sich durch erfolgreiches Bestehen der Strecken bewerkstelligen lässt. Querfeldein und Querfeldaus Der Spieler kann seinen SUV wahlweise mit Tastatur oder Lenkrad durch das Gelände steuern. Im Test kam es mit der Tastatursteuerung gelegentlich zu Ausfällen, wenn mehrere Tasten schnell hintereinander gedrückt wurden. Der Computer blockiert dann die Steuerung und man muss die Taste loslassen und erneut drücken, damit der Wagen weiterfährt. Abgesehen von diesem kleinen Problem, das natürlich nicht auf allen Systemen auftreten muss, reagiert die Steuerung schnell und präzise und lässt sich in den Optionen nach Wünschen anpassen. Von Nevada bis Kamtschatka Grafisch mag "Geländewagen Simulator 2009" zwar kein Kracher sein und kann mit der aktuellen Konkurrenz nicht gerade mithalten. Doch das darf an dieser Stelle kein Kritikpunkt sein, hat das Spiel doch in vier Monaten bereits ein ganzes Jahr auf dem Buckel. Gemessen am Preis macht "Geländewagen Simulator 2009" eine recht gute Figur mit vielen kleinen Details, die man in so manch anderem Spiel häufig vermisst. Diese Details reichen von eingerissenen Scheiben über dicke Dreckschichten auf dem SUV bis hin zu liebevoll gestalteten Umgebungen. Auch haben sich die Entwickler bei der Gestaltung der Landschaften wirklich Mühe gegeben, so dass der Spieler auch merkt, dass er in einem anderen Land ist. Eisige Strecken in Island oder der Taiga unterscheiden sich nun einmal von sandigen Umgebungen im Grand Canyon von Nevada oder den Gebirgszügen in Kamtschatka im östlichsten Teil Russlands. Auch beim Sound kann man sich nicht beklagen. Das Spiel wartet mit vielen abwechslungsreichen Musikstücken auf und bietet realistische Soundkulissen. Lediglich an der Lautstärke hätten die russischen Entwickler nochmals drehen sollen. Im Vergleich zum Menü erscheint der Sound im Spiel selbst viel leiser, weshalb der Spieler hier die Boxen etwas aufdrehen muss. Auch das Verhältnis zwischen Musik- und Soundlautstärke muss in den Optionen nachträglich angepasst werden, da die Musikstücke im Vergleich zum Sound viel zu laut sind.
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