Space Invaders Extreme

(Square Enix)

geschrieben von Alexander Eschner

Wir blicken auf das Jahr 1978 zurück, das Geburtsjahr von "Space Invaders". Damals schaffte es das Spiel, Millionen von Menschen zu begeistern. Das allein ist Grund genug, eine Neuauflage auf den Markt zu bringen. Eine solche versucht jetzt die Spieleschmiede "Taito" für den Nintendo DS. Ob die Reinkarnation der außerirdischen Invasoren geglückt ist oder ob sie doch lieber in einem Schwarzes Loch verschwinden sollten, erfahrt ihr hier.

Alles Gute kommt von oben

Worum geht es eigentlich in "Space Invaders"? Wie der Name es schon erahnen lässt, wollen feindlich gesinnte Außerirdische die Erde annektieren. Damit das gelingt, muss aber zunächst ihre Flotte auf der Erde landen. Wie es der Zufall jedoch will, sind die Menschen nicht gerade für ihre friedliebende Art bekannt und verfügen somit über das nötige Equipment, um die Angreifer vom Himmel zu holen. Genau das ist die Aufgabe des Spielers. Er muss die Kontrolle über eine gewaltige Kanone übernehmen, um die Pläne der Eindringlinge zu vereiteln.

Feuerregen

Im Einzelspieler-Modus stehen zwei Spielvarianten zur Verfügung. Die erste ist der "Arcade"-Modus. Er teilt sich wiederum in zwei Spielmodi auf, nämlich zum einen in "Arcade" und zum anderen in "Stufen". In "Arcade" muss der Spieler fünf von insgesamt neun Levels durchschreiten. In diesem Modus steht als Einzigem eine Speicheroption zur Verfügung. Sobald alle fünf Stufen bewältigt sind, endet das Spiel. Im Modus "Stufen" muss der Spieler alle neun Stufen bewältigen, um die Invasion zurückzuschlagen. Speichern ist zwar nicht möglich, allerdings kann der Spieler bei einer bereits absolvierten Stufe wieder fortfahren und muss somit nicht von vorne beginnen.

Die zweite Spielvariante ist der "Ranglisten"-Modus, der im Grunde absolut identisch mit dem "Arcade"-Modus ist. Die einzigen Unterschiede bestehen darin, dass man nicht speichern kann und dass die erworbenen Highscore-Daten in die Weltrangliste aufgenommen werden können. Die Werte werden mittels "WIFI"-Übertragung verschickt.

Das Spielprinzip bleibt in jedem Modus unverändert; der Spieler übernimmt die Kontrolle der Kanone. Sie lässt sich nur horizontal bewegen und kann auch gegnerischem Beschuss ausweichen. Natürlich kann sie auch selbst Projektile abfeuern und dazu noch mit Zusatzfähigkeiten ausgestattet werden. Die Eindringlinge unterscheiden sich in Form und Farbe; insgesamt gibt es über zehn verschiedene Typen. Einer davon ist der "Spalter", der sich bei einem Treffer aufspaltet und sich nach einem Treffer nochmals aufteilt. Ein weiterer Typ ist der so genannten "Bomber". Seine Funktion besteht darin, so nahe wie möglich an die Kanone zu gelangen, um sie dann mittels einer gewaltigen Explosion zu zerstören. Der Spieler kann, wenn er den "Bomber" früh erkennt, ihn zum eigenen Nutzen verwenden. Sobald der Spieler einen "Bomber" zerstört, reißt dieser alles um sich herum mit in den Tod. Das eignet sich besonders dann, wenn er zentral in einer Angriffswelle fliegt. Die fünf Farben geben dem Spieler Aufschluss darüber, welche Modifikation die Invasoren bei einer Zerstörung abgeben. Zum Beispiel erhält der Spieler nach dem Abschuss von fünf blauen Feinden einen übermächtigen Laserstrahl als Waffe, der sich durch die Feindeslinien brennt. Rote hingegen geben dem Kanonier verheerende Bomben als Munition. Neben all den Angreifern fliegen am oberen Bildschirmrand hin und wieder verschiedene UFOs entlang. Sie sind effektiver als die Standardtruppen und liefern somit auch mehr Punkte. Gelingt es dem Spieler, eine lange Kette von Zerstörungen zu verursachen, wird er mit Bonuslevels belohnt, die den Highscore mächtig ansteigen lassen.

Gutes kann so einfach sein

Die Steuerung lässt bei "Space Invaders Extreme" nichts zu wünschen übrig. Man kann das Spiel ebenso mit den Tasten wie mit dem Touchpen bedienen. Beides geht gut von der Hand und Befehle werden konsequent und ohne Murren umgesetzt. Der Highscore-Jagd steht somit nichts im Weg.

Bunt, Bunter, Space Invaders

Wenn etwas sogleich ins Auge des Betrachters fällt, dann sicherlich das Farbenspiel bei "Space Invaders Extreme". Neben den bunten Invasoren und knalligen Explosionen wird auch der Hintergrund in vielen Farbvariationen, die dynamisch wechseln, dargestellt. Das führt hin und wieder zu kleinen Verwirrungen, die dem Spielspaß allerdings nicht schaden. Schön in Szene gesetzt sind die plötzlichen Wechsel von einem laufenden Spiel zu einer Bonusrunde, hier zeigt sich eine schöne überblendende Animation. Alles in allem kann man sagen, dass das optische Erscheinungsbild dem Spiel eine neue Frische verleiht, ohne dabei überladen zu wirken.

Schon mal gehört

Jeder, der sich mit dem Spiel beschäftigt, wird feststellen, dass sich die Geräusche fast genau so anhören wie damals in der "Commodore 64"-Version, was von den Machern bewusst so gewählt wurde. Der Wiedererkennungswert ist jedenfalls enorm. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass die Geräuschqualität natürlich heutigen Standards entspricht. Dasselbe gilt im Grunde auch für die Musik. Man verwendet bekannte Stücke aus alten Zeiten, überarbeitet sie und erfindet sie damit quasi neu. Das ist zwar nicht sehr innovativ, dennoch erwischt man sich ganz schnell dabei, dass man die Musik mitsummt.

Gemeinsam sind wir stark

Im Mehrspielermodus stehen drei Optionen zur Auswahl. Die erste ist ein Spiel gegen einen Freund über ein drahtloses Download-Spiel. Eine weitere Variante ist "WIFI". In ihr gibt es neben dem "Versus"-Modus auch das "Ranglistenspiel". Diese Option macht mit Abstand am meisten Spaß, da die Vorfreude auf einen guten Highscore-Platz richtig motiviert. Die dritte Möglichkeit namens "Übung" ist eine interessante Alternative zum echten Mehrspielermodus, denn hier wird für Übungszwecke eine Mehrspieler-Partie lediglich simuliert. Eine nette Idee, um sich vor einem wirklichen Gefecht warmzumachen. Bei keiner der genannten Optionen steht eine Speichermöglichkeit zur Verfügung.

Fazit

Mit "Space Invaders Extreme" kommt pünktlich zum 30-jährigen Jubiläum eine bemerkenswerte Neuauflage des Klassikers auf den Markt. Genau wie damals macht es auch heute noch Spaß, den Invasoren die Eroberung der Erde zu vermiesen. Vor allem Arcade-Fans und Spieler der älteren Generation werden mit dem Spiel ganz sicher ihre ungetrübte Freude haben.

(20.08.2008)