Solitär (NDS) (dtp young) geschrieben von Felix Rau
| ||||||||||||||||||
Seit weit über 350 Jahren existiert eine ganze Reihe von Solitärspielen. Unter ihnen gibt es auf der einen Seite das Brettspiel, das selbst heute noch Wissenschaftler und Mathematiker beschäftigt, die herausfinden wollen, wie der schnellste Weg zum Sieg zu berechnen ist. Auf der anderen Seite findet man noch die Patiencen (im amerikanischen auch "Solitär" genannt), die man meist allein und mit einer festen Anzahl an Karten spielt. Zwei dieser Patiencen sollten heutzutage zumindest jedem Windowsbenutzer bekannt sein: Das eigentliche "Solitär", das auf jedem PC zu finden ist sowie die ebenfalls mitgelieferte Figur (denn so nennt man die unterschiedlichen Kartensolitärs) "FreeCell". Nun haben sowohl die Brett- als auch die Kartenspiele den Sprung auf den Nintendo DS gewagt und sind erstmals miteinander vereint. Der Name dieses Spiels aus der "ClassicsToGo"-Reihe ist schlicht und einfach "Solitär". Die ersten Schritte Nachdem man das Spiel gestartet hat, wählt man zunächst die Sprache aus. Anschließend landet man im nächsten Bildschirm, der "Spielerauswahl". Dort kreiert man seine eigene Karte: Das bedeutet, dass man auf eine leere Karte entweder seinen Namen schreibt, ein Symbol malt oder sich sonst etwas ausdenkt. Schließlich landet man im Hauptmenü und hat die Wahl zwischen den Kartenspielen, den Brettspielen und den Optionen (die letztlich aber nur die Wahl zwischen einer anderen Sprache, dem Verändern der am Anfang erstellten Spielkarte und den Credits lassen). Die Kartenspiel-Varianten Man hat zu Beginn des Spiels erst einmal nur vier Kartensolitärvarianten zur Verfügung. Hat man zwei Figuren geschafft, werden vier weitere freigeschaltet. So lassen sich insgesamt zwölf verschiedene Patiencen erspielen. Nun wählt man eines der möglichen Spiele und gelangt zum Infobildschirm. Auf ihm werden diverse Details angezeigt: der Name des Spiels, die Schwierigkeit, das Können und die Gewinnchance. Der Wert des Könnens gibt an, wie sich die Fähigkeit beziehungsweise die Erfahrung des Spielers auf die Wahrscheinlichkeit zu gewinnen auswirkt. Der Wert der Gewinnwahrscheinlichkeit hingegen gibt an, wie hoch die durchschnittliche Gewinnchance ohne Berücksichtigung des individuellen Könnens ist. Nun kann man sich noch die Anleitung des Spiels durchlesen, die manchmal etwas verwirrend wirkt. Doch auch hier ist die beste Methode des erfolgreichen Spielens "learning by doing". Innerhalb des Spiels stehen diverse Hilfestellungen zur Verfügung: Die "Undo-Funktion", mit der die zuletzt getätigte Aktion rückgängig gemacht wird (Achtung: dafür gibt es jedes Mal fünf Sekunden Zeitstrafe), die "Redo-Funktion", mit der die Undo-Funktion rückgängig gemacht wird (auch dabei werden fünf Strafsekunden fällig) sowie die "Zugvorschlag-Funktion", bei der man sich einen weiteren Schritt anzeigen lassen kann (dafür gibt es sogar zehn Sekunden Zeitstrafe). Wenn kein weiterer Schritt angezeigt werden kann, stellt man damit fest, dass die Patience nicht aufgegangen ist. Das erspart mitunter nerviges und langes Suchen nach dem eventuell einzigen Zug, der noch möglich ist. Zwar geht es erst einmal darum, überhaupt das Spiel zu beenden, trotzdem spielt der Highscore der besten Zeit auch immer eine Rolle. Also sollte man die Hilfsfunktionen so selten wie möglich benutzen. Die Brettspiel-Varianten Auch bei ihnen sind zunächst nur zwei spielbar. Die restlichen vier werden genauso wie auch die Kartenspiele freigeschaltet, nämlich durch Erfolge. Dabei gibt es ebenfalls einen Infobildschirm, auf dem jedoch lediglich der Schwierigkeitsgrad, sowie die Anzahl der Versuche und die der Gewinne zu sehen sind. Die Regeln des Spiels sind hier bei jedem Brettspiel gleich: Das Ziel besteht darin, das Spielfeld bis auf einen Stein leer zu räumen. Pro Runde muss ein Spielstein einen anderen überspringen, woraufhin der Übersprungene entfernt wird. Spielsteine dürfen dabei jedoch nur horizontal und vertikal bewegt werden. Der letzte Stein muss am Ende an der markierten Position stehen bleiben. Auch hier gibt es genau die gleichen Hilfestellungen wie bei den Patiencen. Und genauso steht neben dem eigentlichen Sieg auch die Zeit im Mittelpunkt. Grafik und Sound Die Grafik ist von der Art, wie man sie vom Nintendo DS erwarten kann: Die Karten sind klar und deutlich sichtbar; sie lassen sich ebenso fließend bewegen wie die Steine. Der Hintergrund ist so, wie man ihn erwartet: einfarbig und langweilig. Mehr braucht man für dieses Spiel auch nicht. Der Sound ist ebenfalls gerade eben so, wie man ihn benötigt: Leise säuselt die Musik im Hintergrund und ab und zu wird ein Kartengeräusch mit eingespielt. Nichts Aufdringliches und auch nichts Nervendes. Das Fazit Heutzutage gibt es weit über 100 verschiedene Varianten Patience, und man wird wohl auch weit mehr als sechs Brettspielsolitärs finden. Dass man nur insgesamt 18 Solitärspiele bekommt, ist äußerst dürftig. Da hätte man ruhig mal das Doppelte reinpacken können. Auch gehen die diversen Figuren nur sehr selten auf, was jedoch nicht den Programmierern anzuhängen ist, sondern einfach nur der Eigenart des Spiels. Wer davon jedoch absehen kann und sich für ein derartiges Spiel interessiert, bekommt zumindest genau das, was auf der Packung steht, nämlich zwölf Kartensolitärspiele und sechs Brettspielversionen. (28.05.2008) |