Onimusha 3

Onimusha 3

(Ubisoft Entertainment)

geschrieben von Jason D. Schmidtchen

 

Mittlerweile blickt die "Onimusha-Fangemeinde" auf vier grandiose Spiele zurück, in denen es einzig um den Kampf um die Menschheit geht. PC-Spieler hatten bis jetzt immer das Nachsehen, wurden die "Onimusha-Spiele" bisher immer nur für Konsolen entwickelt. Doch jetzt dürfen auch Fans mit ihren PCs in die Genma-Schlacht ziehen, denn dank Ubisoft erschien nun "Onimusha 3" für den Computer.

Story: "Traditionelles Japan und modernes Paris - und überall Dämonen!"

Wir schreiben das Jahr 1582. Lodernde Flammen verschlingen die Tempelruinen von Honnou-ji. Eine vertraute Gestalt ragt unter den kämpfenden Dämonen heraus. Es ist Samanosuke Akechi, der Krieger mit der Oni-Kraft. Samanosuke galt als Bezwinger des Dämonenkönigs Nobunaga Oda. Doch Nobunaga kehrte aus dem Totenreich zurück, wie es die alten Prophezeiungen vorhersahen. Nun hat seine Macht des Bösen die Grenzen der Zeit gesprengt. Der alles entscheidende Kampf steht bevor.

Wir schreiben das Jahr 2004. Die farbenfrohe, friedliche Stadt Paris wird plötzlich von Dämonen heimgesucht. Blut fließt durch die Straßen. Unzählige Bürger fallen den skrupellosen Eindringlingen zum Opfer. Inmitten dieser Hölle auf Erden leistet ein Mann entschlossenen Widerstand. Sein Name: Jacques Blanc. Zwei Männer, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, treten in der Schlacht um die Menschheit gegen das Böse an. Eine Schlacht, die nicht einmal vor der Zeit Halt macht.

Gameplay: "500 Jahre durch die Geschichte"

Wer die Onimusha-Serie verfolgt hat, weiß, was auf ihn zukommt. Die Entwickler von "Onimusha 3" bleiben ihrer Tradition treu und so präsentiert sich auch der dritte Teil der Genma-Schlacht als Haudrauf-Spiel. Gespielt wird das Game in gewohnter 3rd-Person-Manier. Dabei trifft der Spieler auf Horden von Genma, die sich mit verschiedenen Angriffs-Combos ins Jenseits befördern lassen. Dies geschieht in der Regel im Direktangriff, also mit Nahkampfwaffen. Zur Auswahl stehen hier sowohl für Samanusoke, als auch für Jacques vier verschiedene Waffen, die sich im Laufe des Spieles freischalten lassen. Während der Held aus dem alten Japan auf Schwerter zurückgreift, schlägt sich Jean Renos Alter Ego als "Indiana Jones"-Verschnitt mit Energie-Peitsche durch die Massen. Im späteren Verlauf wird diese Peitsche durch mächtigere Waffen ersetzt, wie beispielsweise einen großen Morgenstern, der wie eine Peitsche ausgefahren werden kann. Samanusoke besitzt als Sekundärwaffe Pfeil und Bogen, um so beispielsweise fliegende oder schwer erreichbare Gegner anzugreifen. Nach ihrem Ableben lassen die Genma Seelen zurück, die mit Hilfe des Oni-Handschuhs aufgesammelt werden können. Diese werden dann zur Aufwertung der Waffen verwendet, andere, große Seelen hingegen dienen dazu, um sich im Kampf in einen Onimusha zu verwandeln. Dadurch sind die Protagonisten kurze Zeit unverwundbar und wesentlich stärker. Angewendet werden sollte diese Fähigkeit in Boss-Kämpfen, wie beispielsweise gegen Nobunaga. Bei allen Kämpfen und auch während dem Durchstreifen der Spielszenen fährt die Kamera automatisch mit, es gibt also keine frei steuerbare Ansicht, wodurch die Übersicht im Gefecht manchmal leidet.

Neben den scheinbar unendlichen Kämpfen gibt es auch einige Rätseleinheiten. Diese beschränken sich in der Regel auf das Verschieben von Puzzle-Teilen oder das Merken und Eintippen von Tastenkombinationen, um eine Truhe oder Tür zu öffnen. In Truhen findet der Spieler nützliche und auch wichtige Gegenstände, die er anwenden darf. Somit kann man beispielsweise Samanusokes und Jacques Grenze für die Lebens- oder Zauberenergie aufstocken. Es gibt jedoch Truhen, an die der Spieler ohne fremde Hilfe nicht herankommt. An solchen Stellen hilft Ako, eine Tengu (eine Art japanische Fee, die nicht größer als 30 cm ist), die im Verlauf des Spieles auftaucht und sich dem Spieler anschließt. Sie kann die Truhen erreichen, sie öffnen und dem Spieler den darin befindlichen Gegenstand bringen. Auch sonst erweist sich Ako als sehr nützlich. Man kann sie mit verschiedenen Westen ausstatten, die unterschiedliche Fähigkeiten freischalten. Mal verfügt man damit über die Kraft schneller Seelen aufzufangen, ein Gegner "droppt" mehr der begehrten Spirits oder Ako schwächt den Gegner, indem sie ihm in regelmäßigem Abstand eben diese klaut.

Da Samanusoke in das moderne Paris teleportiert wurde und Jacques in das mittelalterliche Japan, muss der Spieler immer zwischen den beiden Helden hin- und herspringen. Dies geht jedoch nur an so genannten "Time Warps". Dabei wird Ako durch die Zeit transportiert und kann nebenbei nützliche Gegenstände mit in die andere Epoche nehmen. Das ist teilweise sogar nötig, um an gewissen Stellen weiterzukommen. In manchen Szenen verwendet sie auch ihre eigene Macht, um durch die Geschichte zu reisen. Dabei kann sie allerdings keine Gegenstände mit sich führen. Wer "Zurück in die Zukunft" kennt, weiß sehr gut, dass sich alles, was Jacques in der Vergangenheit tut, auf die Zukunft auswirkt. So kann der charismatische Franzose beispielsweise Türen öffnen, die Samanusoke in der Gegenwart nicht öffnen kann. Die Vergangenheit wird damit so manipuliert, dass die Tür auch in der Gegenwart wieder zu öffnen ist. Im Verlauf des Spieles kann man aber auch noch Jacques Freundin Michelle spielen. Diese ist mit einer P90 und Handgranaten ausgerüstet. So kann man den Gegnern aus der Ferne auf den Leib rücken, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Da sie nicht über den Oni-Handschuh verfügt, bringen die Seelen der Feinde nicht viel, es sei denn, Michelle trägt ein Oni-Armband. Dieses lässt sich in Truhen finden und so kann sie sie doch einfangen. Verwenden können aber nur die beiden Helden die Seelen. Also ist das Armband eine Art "Festplatte" für die Seelen, die dann später durch Samanusoke oder Jacques aufgesogen werden können.

Bedienung: "Such das Knöpfchen"

Die Überschrift verrät, dass die Steuerung eher unkomfortabel ist. Während in den Tutorials auf dem Bildschirm die Tasten eines Playstation 2-Controllers angezeigt werden, sucht man sich auf der Tastatur einen Ast ab, um diese Tasten zu finden. Ein Blick ins Handbuch ist da Pflicht, denn die Neubelegung der Steuerung ist recht schwierig, da man nicht die Controller-Buttons auf dem Monitor sieht, sondern die jeweiligen Aktionen und die Tasten der Tastatur - auf Englisch. Wer da nicht weiß, welche Taste für welchen Knopf auf dem Controller steht, der wird damit Probleme bekommen. Für die Bewegung des Helden gilt aber weiterhin die standardisierte Tastenkombination "WASD".

Grafik: "Erkennen Sie die Stars?"

Die Effekte von Magie und Special-Moves der Krieger können überzeugen. Doch für die heimische Grafikkarte des Computers hätte es ruhig eine etwas schönere Grafik sein können. Den Ursprung des Spieles erkennt man auf den ersten Blick: Fransige Grafik, kantige Charaktere und verwaschene Texturen präsentieren sich dem Spieler. Doch Hauptdarsteller Jean Reno und Takeshi Kaneshiro wurden - für ein Konsolenspiel - perfekt umgesetzt und Herr Reno dürfte stolz auf sein virtuelles Ich sein.

Sound: "Mitten in der Schlacht"

Eindrucksvoll wird das Kampfgeschehen in die Ohren des Spielers verlegt. Da rasseln Schwerter, magische Effekte hallen aus den Boxen. Zusammen mit dem ausdrucksstarken Musikgewand verspricht der Sound Hochgenuss für das Trommelfell. Das Spiel ist multilingual - also mehrsprachig -, so dass sich bei der Installation einstellen lässt, mit welcher Sprache das Spiel auf die Festplatte kopiert werden soll. Gesprochene Texte sind trotz Auswahl der deutschen Sprache jedoch auf Englisch bzw. am Anfang teilweise sogar auf Französisch. An dieser Stelle gilt für den eher weniger betuchten Englischkenner, die Untertexte einzuschalten.

 

- OS: Windows 2000/XP

- CPU: 1.0 GHz Intel Pentium III oder AMD Athlon 1.0 GHz oder höher

- RAM: 256 MB oder höher

- Grafik: 128 MB DirectX 9.0c kompatibel / AGP bzw. PCI Express oder höher

- DirectX 9.0c

- DVD-Rom Laufwerk

- DirectX 9.0c kompatible Soundkarte oder höher

- HDD: 2 GB mindestens

- Eingabe: Maus, Tastatur / Gamepad kompatibel

- Windows Media Player 9 notwendig

Entwickler: Capcom
Publisher: Ubisoft Entertainment
Genre: 3rd-Person-Action
Releasedate: bereits erschienen
Homepage: Onimusha 3
Preis: 29,99 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß §14 JuSchG

Fazit

   : "Wenn man bedenkt, dass es ein Konsolenspiel ist ..." Ich bin positiv von diesem Spiel überrascht. Bombastische Grafikeffekte, klirrender Kampfsound und zwei Top-Darsteller werden hier geboten. Die einzigen Kritikpunkte gelten der Tastenbelegung, die sich nur umständlich an die eigenen Bedürfnisse anpassen lässt. Viel extremer kommt das zum Vorschein, wenn auf dem Bildschirm Symbole des Playstation 2-Controllers angezeigt werden. Man sucht sich auf der Tastatur dumm und dämlich, um diese Tasten zu finden, wenn man keinen Blick ins Handbuch werfen will. Bessere Karten haben da jene Spieler, die noch einen PS2-Controller und einen Adapter für den PC haben. Des Weiteren darf man für ein Computerspiel durchaus weichere Grafiken verlangen, hatten die Entwickler doch 1 1/2 Jahre Zeit "Onimusha 3" für den PC umzusetzen. Man sieht dem Spiel seine Herkunft - die Playstation 2 - also an. Teilweise wirken auch die Kämpfe etwas unübersichtlich, wenn der Spieler gerade so ungünstig steht, dass sich der Gegner nicht im Blickfeld befindet. Zu empfehlen ist dieses Spiel aber in jedem Fall - solange man sich durch die anfänglichen Schwierigkeiten mit den Tasten nicht beirren lässt und auch mal über pixelige Kanten hinwegsehen kann. (11.04.2006)


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