Need for Speed - Shift (PS3) (Electronic Arts) geschrieben von Uwe Schöler
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Nachdem vor einem Jahr "NfS - Undercover" die heimischen Computer und Konsolen erobert hat, steht nun der nächste Titel der "Need for Speed"-Reihe in den Regalen. Jeder Teil verfolgte ein etwas anderes Ziel: In "ProStreet" wurde auf abgesteckten Strecken gefahren, in "Undercover" ließ sich die ganze Spielwelt erfahren und die Polizei hat einem das Leben schwer gemacht. Im aktuellen Titel fahren Sie wieder auf abgesteckten Strecken Autorennen und müssen dabei Stück für Stück die Leiter der "NfS-World Tour" erklimmen. Ob EA an den Erfolg der Reihe anknüpfen kann und mit "Shift" wieder einen Hit landet, lesen Sie in diesem Test. Übung macht den Meister Nach Installation und Start des Titels können Sie sich erst einmal ein kleines Einführungsvideo anschauen, das Ihnen schon einen interessanten Vorgeschmack auf die kommenden Rennen gibt. Wenn Sie allerdings gleich in das Geschehen eingreifen möchten, drücken Sie "Start" und landen sofort im Hauptmenü, in dem Sie entweder Ihre Karriere beginnen oder in die Spieloptionen einsteigen können. Sollten Sie vorher noch nicht auf der Konsole gespielt haben, lesen Sie das beiliegende Handbuch oder probieren Sie einfach etwas herum, um ein Gefühl für das Handling zu bekommen. Der Dreh- und Angelpunkt bei "Shift" ist der Karrieremodus, in dem Sie als Neuling einsteigen und sich von Rennen zu Rennen langsam aber sicher an die Spitze kämpfen. Ihr Ziel ist es, die "NfS World Tour" zu fahren und natürlich zu meistern. Als erstes fahren Sie in einem BMW eine Runde, während Ihre Telemetriedaten aufgenommen und ausgewertet werden. Haben Sie die Strecke abgespult, werden Ihnen entsprechende Spieleinstellungen präsentiert, die Sie allerdings problemlos abändern können, wie zum Beispiel Schwierigkeitsstufe oder Fahrerhilfen. Haben Sie Ihre Wahl getroffen, geht es auch schon ins erste Rennen, bei dem Sie am besten als Erster über die Ziellinie brettern. Je weiter vorn Sie sich befinden, desto größer ist das Preisgeld. Gerade das erste Rennen ist sehr wichtig, da das gewonnene Geld über die Wahl des ersten Wagens entscheidet. Beim ersten Platz können Sie über insgesamt 40.000 Dollar verfügen und ein ansehnliches Auto beim Händler kaufen. In der ersten Stufe, in der Sie einen Boliden erwerben können, stehen allerdings nur Mittelklassewagen, wie Audi S3, Seat Leon Cupra, BMW 135i oder Golf GTI zur Wahl. Trotzdem ist der anfängliche Reichtum schnell aufgebraucht. Der Preis für den ersten Wagen liegt zwischen 20.000 und 35.000 Dollar und der Rest kann schon in die ersten Upgrades gesteckt werden. In den späteren Stufen haben Sie dann Zugriff auf schnelle Boliden beziehungsweise auf Rennmaschinen, wie Königsegg, Pagani Zonda oder Lamborghini Reventon. Im Karrieremodus fahren Sie der Reihe nach Rennen, um möglichst auf dem Treppchen zu landen und Sterne einzuheimsen. Allerdings ist das nicht immer ganz einfach. Die einzelnen Events bestehen aus Rundenrennen, Zeitfahren, Driftrennen und Serien. Jeder Typ kann dabei noch als Duell auftauchen. Manche Rennen werden im eigenen Wagen absolviert, bei anderen wird Ihnen entweder ein bestimmtes Auto gestellt oder Sie können zwischen zwei unterschiedlichen Typen wählen. Das schafft Abwechslung und durch Ihre entschlossene Fahrweise werden Sie zudem noch zu bestimmten Events eingeladen, die Sie neben den mitunter haarigen Duellen in den normalen Stufen meistern können. Diese Rennen werden meist gut entlohnt und somit können Sie schnell Ihren anfänglichen Wagen von der Stange in eine Rennmaschine verwandeln. Während Ihrer Karriere müssen Sie Sterne sammeln, um die nachfolgenden Stufen beziehungsweise Rennen freizuschalten. Sterne erhalten Sie zum einen, wenn Sie auf dem Treppchen landen und zum anderen für bestimmte Ziele, die es zu erreichen gilt. Meist sind es eine bestimmte Anzahl Profilpunkte, die Sie während eines Rennens erfahren, manchmal müssen Sie aber auch eine bestimmte Rundenzeit unterbieten, eine saubere Runde ohne Anecken fahren oder alle Kurven meistern. Die Sterne sind aber nicht das Einzige, worauf Sie achten müssen; die Profilpunkte sind ebenso wichtig, denn damit steigen Sie im Fahrerlevel. Profilpunkte bekommen Sie in zwei Bereichen: Präzision und Aggression. Präzision für das saubere Überholen von Gegnern, Runden ohne von der Piste zu driften oder das Fahren auf der Ideallinie. Im Bereich Aggression wird das Blocken, Drehen oder gar das von der Strecke schieben der Gegner bewertet. In jeweils sechs Kategorien werden nach absolviertem Rennen Punkte vergeben, die Sie in den jeweiligen Levels steigen lassen. Jeder Levelsprung wird belohnt und als Anerkennung erhalten Sie neue Felgen, Vinyls oder Geld von Sponsoren. Insgesamt gilt es für Sie, Level 50 zu erreichen. Neben diesen Belohnungen gibt es aber auch noch Abzeichen und Trophäen zu gewinnen; nach so gut wie jedem gewonnenen Event bekommen Sie irgendein kleines Abzeichen, das sich nach einer gewissen Anzahl in das entsprechende Masterabzeichen umwandelt. Auch allerhand Trophäen gibt es zu gewinnen und nach einiger Spielzeit haben Sie sich ansehnliche Werte geschaffen. Upgrades und Tuningprofis Je länger Sie fahren und je mehr Siege sie davon tragen, desto schneller wächst Ihr Geldbeutel und um so eher können Sie Ihr Gefährt entsprechend aufwerten. Zum einen gibt es Upgrades und zum anderen können Sie durch verschiedene Einstellungen von Bremsen, Federn oder Getriebeübersetzungen das Maximale aus Ihren Boliden herausholen. Die Upgrades unterteilen sich in insgesamt fünf Kategorien; Stufe Eins bis Drei für entsprechende Leistungssteigerungen, Aerodynamik und Fahrzeugteile. Die drei Leistungsstufen werden dabei nach und nach anhand Ihres Karrierefortschritts freigeschaltet und die beiden anderen Bereiche stehen sofort zur Verfügung. Allerdings kosten die einzelnen Aufwertungen viel Geld und Ihr kleines Vermögen ist durchaus viel zu schnell aufgebraucht. Neben diesen eher technischen Verbesserungen können Sie Ihren Boliden auch optisch Ihren Vorstellungen anpassen. Im Bereich Vinyls gibt es ein paar mitgelieferte Sets, Sie können aber auch aus einer Vielzahl an Kategorien auswählen, ebenso in der Farbe. Allerdings gibt es auch hier Einschränkungen, die sich erst nach und nach freischalten lassen. Hierzu zählen zum Beispiel die Lackierungen "Candy" und "Perleffekt". Neben der Farbgebung können Sie Ihrem Fahrzeug auch andere Felgen verpassen und deren Größe einstellen. Farben und Felgen kosten im Gegensatz zu den anderen Verbesserungen nicht extra Geld. Wie bereits erwähnt, gibt es unterschiedliche Renntypen und Events, bei denen aber nicht alle Fahrzeuge zugelassen sind. So gibt es Anlässe, bei denen nur europäische oder bei anderen nur japanische Fahrzeugtypen zugelassen sind. Bei anderen wiederum benötigen Sie einen Driftwagen. Da nicht mit jedem Auto alles gefahren werden kann, müssen Sie beim Autohändler schon genau hinschauen, was Sie sich in die Garage holen. Bei den einzelnen Wagen werden dazu bis zu drei Symbole angezeigt: Nitro, Drift und Werksumbau. Während der Drift für bestimmte Rennen unumgänglich ist, sind die beiden anderen Möglichkeiten schmückendes Beiwerk, um Ihnen weiter Adrenalin in die Adern zu pumpen. Kaufen Sie ein Fahrzeug, das Nitro unterstützt, können Sie sich manchmal den entscheidenden Vorteil erfahren. Anders beim Werksumbau; hier haben Sie die Möglichkeit, nach Ausschöpfen aller Tuningupgrades und erst dann ist diese Option verfügbar für viel Geld das Letzte aus Ihrem Boliden herauszukitzeln. Zum einen bekommen die Wagen unheimlich viel Power, zum anderen sind sie manchmal im Handling nicht zu bändigen und durch den unglaublichen Leistungsschub schießen sie förmlich über die Piste. Karriere allein oder online gegen andere Wenn Sie nicht immer nur den Karrieremodus spielen wollen und eher mal ein Rennen gegen menschliche Kontrahenten suchen, werden Sie im Onlinemodus fündig. Dieser besteht aus direkten Fahrerduellen und kleinen Meisterschaften, die aus drei Vorrunden und deren Finale bestehen. Allerdings können Sie hier nur gegen maximal acht Spieler fahren, wo hingegen Sie im Karrieremodus schon mal gegen 15 andere Fahrer antreten. Wollen Sie lieber erst einmal den Karrieremodus hinter sich bringen, so sollten Sie durchaus einen Blick auf die Optionen werfen, denn hier gibt es viele Einstellungsmöglichkeiten. Die computergesteuerten Fahrer lassen sich in drei Stufen anpassen und werden im Spiel sehr gut umgesetzt. Es gibt viele Situationen, bei denen Ihnen der Gegner auch in der Schwierigkeitsstufe "Leicht" einfach mal davon fährt. Die KI fährt gut, kämpft auf der Ideallinie und macht zum Glück auch mal Fehler. Weiter lassen sich in den Optionen die Fahrerhilfen, wie Lenkhilfe, Bremsassistent oder Traktionskontrolle in verschiedenen Stufen zuschalten beziehungsweise gänzlich deaktivieren. Interessant ist das Schadensmodell, das zum einen optisch und zum anderen mit Folgen für das weitere Rennen ist. Wie es Ihnen gefällt, können Sie das Spiel entweder Arcade- oder Simulations-lastiger einstellen. Der hohe Suchtfaktor erledigt den Rest. Viele Details und knallharte Action Grafisch wurde das Spiel fantastisch für die Konsole umgesetzt. Während der Rennen ist der Spielfluss auch im schlimmsten Gedränge absolut ruckelfrei und sowohl das gut umgesetzte Schadensmodell als auch die vier unterschiedlichen Kameraperspektiven sorgen für lang anhaltenden Spielspaß. Gerade die Cockpitansicht hat es in sich; bei großer Beschleunigung drückt es Sie in die Polster und bei starkem Abbremsen drückt die Kraft Sie unweigerlich nach vorn. Vor allem dann, wenn Sie Unfälle bauen und in die Leitplanken donnern, verschwimmt der Bildschirm und bei einem ungebremsten Aufprall auf ein Hindernis können Sie sogar Ihren Pulsschlag hören. Manchmal erscheint Ihnen dann das Bild auch mal in Schwarz-Weiß. Die Strecken sind detailreich umgesetzt und bieten für jeden etwas: Sowohl lange gerade Abschnitte als auch schnelle Wechsel und sogar Rundkurse sind mit von der Partie. Einige dieser Kurse erinnern an den Vorgänger "ProStreet", jedoch in deutlich besserer Qualität. Neben diesen grafischen Leckerbissen gibt es zudem dröhnende Motorensounds auf die Ohren, die besonders dann gut klingen, wenn man diese in Dolby Surround-Qualität hören kann. Heulende Motoren, röhrende Auspuffanlagen oder ein pfeifender Turbo heizen Ihnen dabei so richtig ein und schaffen eine einzigartige Rennatmosphäre. Hintergrundmusik gibt es auf den Strecken nicht, dafür aber im Menü und den Optionen.
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