Yoostar 2 – In the Movies (PS3 mit PlayStation Eye und PlayStation Move)

(Namco Bandai)

geschrieben von Daniela Salten

Einmal in seinem Lieblingsfilm aufzutreten, wer träumt nicht davon? Dieser Traum kann jetzt wahr werden. Mit "Yoostar 2 – In the Movies" ist jetzt ein Titel herausgekommen, der es dem Spieler ermöglicht, selbst in Szenen aus bekannten und beliebten Filmen mitzuspielen. Ist die Umsetzung dieser Idee aber so gut, dass "Yoostar 2" selbst zum Blockbuster wird?

Und Action!

Das Grundprinzip ist sehr einfach und an "Singstar" ausgerichtet. Während man dort versucht, Musiktitel nachzusingen, nimmt der Spieler hier einfach die Rolle eines der Filmprotagonisten ein. Achtzig Szenen aus Filmen, wie "Der Pate", "Terminator", "300" oder "Casablanca", laden dazu ein, sich einmal wie Arnold Schwarzenegger oder Humphrey Bogart zu fühlen. Das funktioniert mit Hilfe der "Playstation Eye"-Kamera und dem integrierten Mikrofon. Auch der Move-Controller kann optional verwendet werden, das hat aber keine Bedeutung für das Spiel. Sobald man das eigene Zimmer ordentlich ausgeleuchtet und das Programm den Zimmerhintergrund erfasst hat, kann es auch schon losgehen. Der oder die beiden Spieler werden von der Kamera erfasst und ziemlich exakt in die ausgesuchte Filmszene eingefügt. Hier gilt es dann, den Text, der auf dem Bildschirm erscheint, möglichst originalgetreu wiederzugeben und dabei auch die Bewegungen nachzuahmen. Die Gesamtleistung wird dann vom Programm bewertet. Zusätzlich besteht noch die Möglichkeit, die gespielten Szenen bei Facebook hochzuladen und mit der ganzen Welt zu teilen.

Die Grundidee klingt sehr interessant und spaßig, die Umsetzung ist es jedoch weniger. Das fängt schon damit an, dass der Hintergrund vor jeder Szene neu eingestellt werden muss. Warum es nicht reicht, das einmal am Anfang zu machen, ist unverständlich. Es geht weiter mit dem undurchsichtigen Bewertungssystem. Kann man bei "Singstar" noch nachvollziehen, wenn man schief singt, ist das hier kaum möglich. Jeder gesprochene Satz wird einzeln nach bestimmten Kategorien bewertet. Liegt eine schlechte Bewertung aber nun an der Aussprache, an der Betonung oder an der Bewegung? Es wird nicht erklärt, was genau inkorrekt war. Nachvollziehbarkeit sieht anders aus.

Zwei Spielmodi stehen zur Verfügung, "Schnelles Spiel" und "Herausforderungsmodus". Bei "Schnelles Spiel" können je nach Szene ein oder zwei Spieler teilnehmen, wobei die automatische Bewertung der Spielkunst nur dem Vergleich zwischen den Teilnehmern dient. Der "Herausforderungsmodus" kann nur von einer Person bestritten werden. Hier muss man über mehrere Etappen hinweg Filmszenen nachspielen und möglichst gute Bewertungen erhalten, um neue Level freizuschalten. Leider kann man sich bei den Szenen, in denen zwei Filmcharaktere miteinander interagieren, nicht aussuchen, wen man gerne spielen möchte. Das kollidiert schon beim ersten Filmausschnitt mit dem Bewertungssystem. Gespielt werden muss eine Szene aus "Blues Brothers", in der John Belushi sagt "Tritt drauf!" Es ist trotz vieler Versuche fast unmöglich, bei diesen zwei Wörtern eine gute Bewertung zu erhalten und so ist der Frustrationsgrad bereits zu Beginn ziemlich hoch. Spaßiger sind hingegen die teilweise ebenfalls freischaltbaren Kulissen und Filmhintergründe, bei denen man improvisieren kann und sich nicht sklavisch an Text und Bewegung halten muss.

Fazit

Eine gute Idee, die schwach umgesetzt wird, so kann man "Yoostar 2 – In the Movies" kurz beschreiben. Eine gute Filmauswahl und ein interessantes Spielprinzip treffen auf ein undurchsichtiges und frustrierendes Bewertungssystem. Hinzu kommt die nervige Einstellung des Hintergrundes vor jeder Szene. Als Party-Gag taugt es vielleicht gerade noch, für Einzelspieler ist es aber auf Dauer kaum zu empfehlen. Ein echter Kassenschlager sieht anders aus.

(13.04.2011)