Civilization IV - Beyond The Sword

Civilization IV - Beyond The Sword

(2K Games)

geschrieben von Hans Thiel

 

 
Entwickler: Firaxis Games
Publisher: 2k Games
Genre: Rundenstrategie
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Civilization IV - Beyond The Sword"
Preis: 29,99 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß §14 JuSchG

Ein Add-on? Für ein fast zwei Jahre altes Spiel? Dass so etwas tatsächlich noch jemand spielt ... Und ob. Schließlich handelt es sich ja auch nicht um ein x-beliebiges Strategiespiel, sondern um die vierte Version des Rundenstrategieklassikers schlechthin: "Civilization" . Und vor allem für hart gesottene Strategiefans hat "Civilization IV - Beyond The Sword" eine Menge zu bieten.

Natürlich kommt auch "Civilization IV - Beyond The Sword" vordergründig so daher, wie es sich für ein zünftiges Add-on ziemt. Neue Einheiten, neue Völker, neue Szenarios, unter anderem die Niederlande, Portugal oder Babylon. Fünf neue Weltwunder gibt es als Bonus obendrein und die zu den neuen Nationen passenden Staatsoberhäupter sind natürlich auch mit von der Partie. Alles in allem aber noch nichts, was zu überschwänglichen Freudensprüngen Anlass geben könnte.

Im Detail

Die Verbesserungen und Neuerungen bieten sich vielleicht nicht ganz für eine marktschreierische Bewerbung an, haben dafür aber umso mehr Einfluss auf das Spielgeschehen und geben dem Spieler noch mehr Werkzeuge für den erfolgreichen Spielverlauf in die Hand. Einige dieser neuen Features entfalten ihren vollen Nutzen erst im fortgeschrittenen Spielverlauf, so dass die Entwickler endlich auf den Wunsch vieler Fans reagiert und ihnen mit "Civilization IV - Beyond The Sword" die Möglichkeit gegeben haben, ein Spiel schon in einem späteren Entwicklungsstadium zu starten. Hierbei legt der Spieler zu Spielbeginn selbst eine bestimmte Anzahl Entwicklungspunkte fest, mit denen sich dann vor der ersten Runde diverse Dinge erwerben lassen. Dazu zählen natürlich vor allem Forschungen, aber auch Stadtentwicklungen, Landschaftsverbesserungen und bedeutende Gebäude. Die Entwicklungsstufe der Computergegner wird der eigenen Auswahl angeglichen, so dass einem spannungsreichen und herausfordernden Spiel nichts mehr im Wege steht.

Hatte sich das erste Add-on "Warlords“ noch mehr auf die kriegerischen Aktivitäten im Spiel beschränkt, macht "Beyond The Sword" seinem Namen alle Ehre und bereichert die "Civilization"-Welt um weitere Möglichkeiten, den Sieg davonzutragen. Eine davon sind die erweiterten Spionagefähigkeiten. Konnte sonst nur eine spezielle Einheit gebaut werden, die fremde Städte ausspionierte oder dort Unruhen schürte, wurde dem Spiel nun ein weiterer Einstellregler, gleich dem Forschungs- und dem Kulturregler, hinzugefügt. Mit diesem lässt sich festlegen, welcher Prozentsatz des Wirtschaftseinkommens für Spionagetätigkeiten reserviert werden soll. Dies beschert dem Spieler jede Runde eine bestimmte Anzahl Spionagepunkte, die wiederum für verschiedenste Geheimdiensttätigkeiten ausgegeben werden können. Dabei stehen sowohl aktive – zum Beispiel Wasser vergiften, Schatzkammer plündern oder Forschungen sabotieren – als auch passive Aktionen zur Auswahl. Letztere versorgen den Spieler mit allen nur erdenklichen Informationen zum Gegner, die dieser dann in seine Strategie einfließen lassen kann. Natürlich kämpfen alle auf dem Schlachtfeld der Geschichte mit den gleichen harten Bandagen, so dass es nur logisch ist, dass auch die Gegenspionage – also das Enttarnen und Verhindern feindlicher Spionagetätigkeiten – nicht vernachlässigt werden darf. Gemäß dem "Civilization"-Spielprinzip gibt es auch hier wieder Stadtgebäude wie das Sicherheitsbüro, die diese Tätigkeiten vereinfachen oder erst ermöglichen.

Doch auch für die mittlere und die Endphase des Spiels gibt es neues Futter. Der "Apostolische Palast" kann, strategisch gut eingesetzt, schon in der Phase des Mittelalters zu einem diplomatischen Sieg verhelfen oder die Position des Spielers entscheidend stärken. Und auch für die Endphase gibt es eine kleine Änderung: Nunmehr ist nicht entscheidend, wer als Erster das Kolonieschiff startet, sondern es gewinnt der, dessen Schiff auch als Erstes am Bestimmungsort eintrifft. So erhält auch dieser Aspekt des Spiels ein klein wenig mehr strategische Tiefe. Außerdem sind über den gesamten Spielverlauf kleine Aufgaben und Zufallsereignisse eingestreut, die nochmals für etwas Abwechslung sorgen. Als ob der gestresste Staatenlenker nicht ohnehin genug zu tun hätte.

Szenarios / Modifikationen

Wichtig für ein Add-on sind sicherlich die mitgelieferten Szenarios. Und hier haben sich die Entwickler zu einem guten Teil auf die Hilfe der Fans verlassen und so finden einige sehr gute Fremdentwicklungen ihren Weg in das Add-on. Diese bestechen durch ihre abwechslungsreiche Themenwahl und bieten teilweise überraschende Spielerlebnisse. Beispielhaft sei hier die "Final Frontier"-Modifikation zu erwähnen, in der es darum geht, den Weltraum zu erobern. Auch wenn es "unter der Haube" natürlich noch "Civilization" bleibt, lassen die liebevollen Anpassungen der Einheiten und des gesamten Erscheinungsbildes dies manchmal vergessen.

Auch wenn es sicher wieder Nörgler gibt: Mit "Civilization IV - Beyond The Sword" ist den Entwicklern ein sehr gutes und in sich kohärentes Add-on gelungen, das "Civilization IV" um einige neue Aspekte bereichert und dem typischen "... nur noch eine Runde ..."-Zwang neue Nahrung gibt. Für alle Fans ein Pflichtkauf, und für jeden, der einem gepflegten Strategiespiel etwas abgewinnen kann, natürlich auch.

(22.08.2007)

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