Planet Erde (DVD-Spiel) (Imagination) geschrieben von Jana Voth
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In fünfjähriger Arbeit entstand die Dokumentarserie "Planet Erde" - im Original "Planet Earth". Möglich war das nur durch die weltweite Zusammenarbeit von Fernsehsendern (unter anderem von BBC, WDR und BR). Sie besteht aus elf etwa 45-minütigen Filmen mit Titeln wie "Von Pol zu Pol", "Waldwelten", "Wüstenwelten" und so weiter. In Deutschland wurde die Serie in der ARD gesendet. Aus zum Teil noch nicht verwendetem Material entstand dann auch 2007 der Kinofilm "Unsere Erde". Imagination Games erwarb nun auch die Rechte für Spiele zum Thema. Möglich sind, neben dem im letzten Jahr erschienen Gesellschaftsspiel "Planet Erde", auch Geschicklichkeits-, Action- und Kartenspiele. Spielbrett auspacken Das Wissen, das man im Fernsehen ansammeln konnte, kann man nun beim DVD-Spiel testen. Dazu legt man als erstes den mitgelieferten Datenträger in den DVD-Player des Fernsehers oder in den Computer ein. Nach einer kurzen Einführung erscheint das Menü mit den Punkten "Start" und "Spielanleitung". Nun nimmt man den restlichen Inhalt der Schachtel zur Hand. Da wäre ein rundes Spielbrett aus robuster Pappe, etwa drei Dutzend Puzzleteile aus einem ähnlichen Material, sechs Glasspielsteine (ähnlich den farbigen Glasnuggets, die es in Dekoläden zu kaufen gibt) und ein Würfel. Zuerst sucht sich jeder Spieler einen der sechs Steine aus und legt ihn auf das entsprechende farbige Feld auf dem Brett. Dann wird um den Beginn gewürfelt; der Spieler mit der höchsten Augenzahl würfelt erneut und zieht in eine beliebige Richtung. Auch im Nachhinein darf die Bewegungsrichtung verändert werden - nicht aber innerhalb eines Zuges. Auf dem Brett gibt es drei verschiedene Feldarten. Bei der ersten kann man direkt noch einmal würfeln und weiterziehen. Dahingegen kommt bei der zweiten Art erstmals die DVD ins Spiel. Hat man im Hauptmenü auf "Start" geklickt, wird ein zweites Menü mit einem Button für allgemeine Fragen über die Natur angezeigt. Passend zu der dritten Feldart, den sechs farbigen Feldern, gibt es sechs Buttons, die auf bestimmte Regionen der Welt bezogen sind. Die allgemeinen Fragen werden von einem schönen Foto begleitet, die speziellen sogar von einem kurzen Film. Hat man die allgemeine Frage richtig beantwortet, darf man erneut würfeln. War die Antwort falsch, ist der Nächste dran. Bei den speziellen Fragen hingegen ist immer der Nächste dran, egal, ob die Antwort richtig oder falsch war. Allerdings hat man auch nur hier die Möglichkeit, Puzzleteile zu gewinnen. Das Ziel für alle Spieler ist es, das Puzzle fertig zu stellen. Gewonnen hat aber nicht derjenige, der die meisten Teile erworben hat, sondern derjenige, der das letzte Teil gesetzt hat. Dabei wird nicht einfach für jede richtige Antwort ein Puzzleteil verteilt, sondern für die erste richtige Antwort, die in der Runde gegeben wurde, sechs, für die nächsten fünf und so weiter. Der Computer beziehungsweise der DVD-Player zählt dabei mit und gibt an, wie viele Teile gewonnen wurden, beziehungsweise wann das Spiel beendet ist. Das ist dann aber auch alles, was man an digitaler Mitarbeit erwarten darf. Der Menüpunkt "Spielregeln" enthält ein paar nette Animationen und in etwa das, was man auch im vierseitigen mitgelieferten "Handbuch" finden kann. Mehr Erklärung brauchen die Spielregeln aber eigentlich auch nicht. Wenn man es ganz genau nehmen will, ist es fast ein wenig heuchlerisch, wenn in der einen oder anderen Frage eindeutig Naturschutz gepriesen wird und das Spiel selbst dann auf einem energieverschlingenden Fernseher oder Computer läuft. Allerdings fand diese Entscheidung mit Sicherheit zu Gunsten der Anzahl der Fragen statt. Des Weiteren werden sich manche Leute den Mund darüber zerreißen, dass man die Fragen nicht einmal mehr zu lesen braucht, sondern vorgelesen bekommt. Dafür argumentiert kann damit werden, dass somit auch jüngste Familienmitglieder mitspielen können. Hierfür wäre aber eine entsprechende Option für kindgerechte Fragen wünschenswert gewesen, denn es kommen durchaus auch einfachere Fragen vor, wie etwa "Wie heißt die nördliche Polregion?", aber eben auch welche wie "Wie viele Bisons lebten vor 100 Jahren in Amerika?". Durch Multiple Choice können die Kleinen noch raten, aber merken werden sie sich dabei doch eher wenig und Spaß macht es auch nicht, wenn man fast nie die Antwort kennt. Lobenswert ist noch an den Fragen, dass sich die Themen so wiederholen, dass man gerade Erfahrenes mitunter etwas später erneut hört und sich damit besser merkt. Besonders Aufmerksame haben vielleicht dann auch schon die Antwort auf die aktuelle Frage in einer vorigen Fragestellung gehört. Grafik Die Videos, die im Spiel vorkommen, sind ohne Frage beeindruckend, nur leider hat man nicht das Potential des HD-Materials ausgenutzt. Die Filme sind also nicht gestochen scharf, sondern eher ziemlich verschwommen. Außerdem haben sich ein paar kleinere Fehler eingeschlichen; so sind beispielsweise im zweiten Menü die jeweiligen Fragebereiche mit der Farbe des Gebiets gekennzeichnet, die es auch auf dem Spielbrett hat, aber bei zwei Buttons hat man diese Markierung scheinbar vergessen. Sound Sowohl die Sprecherstimme, die die Fragen vorliest, als auch die musikalische Unterlegung sind sehr gelungen und angenehm für das Ohr. Ob es aber notwendig ist, bei jeder richtig oder falsch beantworteten Frage eine Sprachausgabe á la "Vollkommen richtig, sie dürfen erneut würfeln." zu machen, lässt sich bezweifeln.
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