Homefront

Homefront (PS3)

(THQ)

geschrieben von Bernd Wolffgramm

 

     
 

Es wird ein gutes Jahr für Freunde von Ego-Shootern auf der Playstation 3 ... und den anderen Systemen auch. Letztes Jahr war ziemlich traurig, was die Masse der First-Person-Shooter (FPS) anging, aber auch die Qualität und das Überraschungsmoment in den Spielen ließen zu wünschen übrig. Einzig "Call of Duty: Black Ops" hat die Erwartungen erfüllt, aber irgendwie war auch dieses Spiel – zugegebenermaßen auf einem extrem hohen Niveau – kein Innovationsmeister. Der selbst ernannte "CoD"- Killer "Medal of Honor" war eine ziemliche Enttäuschung und damit sind auch schon fast alle Ego- Shooter für die PS3 aufgezählt. Die Ego-Zocker mussten auf Spiele wie "Red Dead Redemption - Undead Nightmare" oder "Vanquish" zurückgreifen, ansonsten wäre 2010 wirklich langweilig verlaufen.

Aber wie gesagt, dieses Jahr wird die Offenbarung für alle leidgeplagten Shooter-Spieler, die Namen stehen für sich: "Killzone 3", "Crysis 2", "Bulletstorm", "Duke Nukem Forever", "DeusEx – Human Revolution", "Rage" – die Liste könnte noch mit etlichen Spielen fortgesetzt werden – und eben "Homefront", eines der wenigen Spiele in der Aufzählung, die nicht schon einen Namensvorgänger haben. "Homefront" ist tatsächlich ein neues Spiel, das getrennt für PC und Konsolen entwickelt wurde, das lässt doch hoffen. Außerdem soll das Spiel eine neue Story haben, etwas, das es noch nicht gegeben hat; hier geht es nicht um vergangene Kriege oder Science-Fiction-Schlachten, die irgendwann in der Zukunft im Weltraum stattfinden, auch wenn man nicht abstreiten kann, dass diese Szenarien auch ihren Reiz haben. "Homefront" soll aber etwas Besonderes sein, Publisher THQ und Entwickler Kaos Studios haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um das Spiel interessant zu machen. Das größte Pfund, mit dem hier gewuchert werden sollte, ist die Tatsache, dass als Autor John Milius verpflichtet wurde, der bereits mit den Filmdrehbüchern zu "Die rote Flut" und "Apocalypse Now" bewiesen hat, dass er etwas vom Geschichtenerzählen versteht. Aber oftmals gibt es die Gefahr, dass bei zu viel Konzentration auf Details das große Ganze nicht genügend Beachtung geschenkt wird. Ist das bei "Homefront" auch so?

Als der Krieg nach Amerika kam

Wie wir alle wissen, ist es tatsächlich passiert: Ein südkoreanisches Kriegsschiff wird im Mai 2010 von nordkoreanischen Raketen beschossen, die Welt ist entsetzt. Südkorea und seine Verbündeten – hier vor allem die USA – wollen der Welt zeigen, dass sie sich das nicht gefallen lassen und plustern sich auf, wo immer es geht. Nordkorea sieht sich aber im Recht und fühlt sich seinerseits provoziert. So nehmen die sowieso schon schlechten Beziehungen von Nordkorea und den USA weiteren Schaden, der dann wieder sichtbar wird, als in Korea der Sohn des verstorbenen Diktators Kim Jong- Il, Kim Jong-Un, auf den Posten des Staatsführers gehoben wird. Er will zeigen, dass er sich nicht von den USA gängeln lässt und beginnt damit, seine militärische Präsenz in Asien auszubauen. Viele Länder geben seinem Machtstreben nach: Nach einigen Jahren gewinnt Nordkorea Japan als Verbündeten und überrennt Südkorea, nachdem sich die USA aus diesem Land zurückgezogen haben, um die Truppen zur Verteidigung des eigenen Landes einzusetzen. Aber letztlich ist es dann doch soweit, dass passiert, was niemand für möglich gehalten hat: Der neue asiatische Staatenbund, der nun Great Northern Republic heißt, greift die USA auf eigenem Territorium an, und schafft es tatsächlich, mit seinen Truppen die USA zu besetzen. Hier herrschen die Besatzer nun mit eiserner Hand, alle großen Städte sind verwüstet, die USA-Army ist in alle Himmelsrichtungen versprengt und führungslos. Die Vereinigten Staaten von Amerika sehen aus wie ein einziges Schlachtfeld, das koreanische Militär herrscht mit Gewalt, Erschießungen und Umerziehungslagern, jeglicher Widerstand wird mit der sofortigen Exekution geahndet.

Da es keine nennenswerte US-Militär-Führung mehr gibt, geht aller Widerstand im Land von kleinen Gruppen aus, die versuchen, in ihrem Gebiet zu überleben und den Besatzern zu schaden. Es gibt noch keine große Befreiungsfront, sondern es gilt, kleine Ziele zu erreichen, um die Position der nordkoreanischen Besatzungsmacht lokal zu schwächen. Eines dieser kleinen Ziele ist, zu verhindern, dass einige Tanklastzeuge der Koreaner ihr Ziel erreichen. Das Benzin können die Rebellen selbst gut gebrauchen, um ihre Fahrzeuge und Hubschrauber zu betanken. Deswegen macht sich eine kleine Widerstandsgruppe aus der kleinen Stadt Montrose in Colorado auf, einen Piloten aus den Händen der Peiniger zu befreien, da sie ihn brauchen, um einen gestohlenen Hubschrauber einsetzen zu können.

Dieser Pilot ist Robert Jacobs. Er ist der Protagonist des Spiels, aus seiner Sicht geht man die Rebellion an. Er wird von einer kleinen Widerstandsgruppe unter der Leitung vom Ex-Polizisten Boone Karlson aus den Händen der Besatzer befreit und wird so mehr oder weniger freiwillig Mitglied dieser Rebellengruppe. Er wurde befreit, um die Gruppe bei der Entführung einiger Tanklaster zu unterstützen, bei der ein Hubschrauber eingesetzt werden muss, um die Geleitfahrzeuge des Tankerkonvois zu beseitigen. So macht die kleine Zelle eine neue Heimatfront auf, die namensgebende Homefront.

Tiefer drin in der Geschichte geht kaum

Dass an dem Spiel ein erfahrener Drehbuchautor mitgearbeitet hat, merkt man sofort. Auf die Präsentation und die Einführung in das Thema wird sehr viel Wert gelegt. Dem Spieler wird in Videosequenzen, aber auch durch die Handlung selbst klar gemacht, wer der Feind ist. Auf einer Fahrt durch seine Heimatstadt Montrose wird der Pilot Zeuge von Hinrichtungen und Deportationen. Alles, was den American Way of Life ausgemacht, ist verwüstet oder zweckentfremdet worden; aus den High Schools und Colleges wurden Internierungslager, und Supermärkte wurden zu Waffenarsenalen umfunktioniert. Jedes Mitglied der kleinen Widerstandszelle hat eine eigene Leidensgeschichte, die auch im Laufe des Spiels erzählt wird und die Motivation der Rebellen offenlegt.

Da ist, wie bereits erwähnt, der Ex-Polizist Boone Karlson, der den kompromisslosen Anführer verkörpert. Er ist einer der ersten, die aus einem Gefangenenlager fliehen konnten, und hat seitdem den Kampf gegen die Koreaner aufgenommen. Er hat den Trupp zusammengestellt und ein sicheres Rückzugslager, genannt "Die Oase", errichtet, das als Sammelplatz für renitente Einwohner von Montrose gilt. Neben den Rebellen sammeln sich hier auch Flüchtlinge und Waisen, die in diesem Ort die einzige Zuflucht sehen. Der beste Soldat des Trupps ist Connor Morgen, er ist ein erfahrener Kämpfer und hat sich schon an anderen Orten als Widerstandskämpfer auszeichnen können. Er hat in den vielen vorangegangenen Kriegen mitgewirkt, seine Ansichten sind schwarz-weiß: Entweder man ist für ihn oder gegen ihn. Den weiblichen Faktor im Team macht Rianna aus, die vor ihrem Leben als Rebellin Jägerin war und die eine gute Ausbildung an Waffen aller Art genossen hat. Im Gegensatz zu Boone und Connor besitzt sie noch Gefühle, die ihr bei der Ausübung ihrer subversiven Tätigkeiten ab und zu in die Quere kommen. Das letzte Teammitglied ist Hopper Lee, schon sein Nachname deutet darauf hin, dass seine Familie aus Korea kommt. Er ist zwar Korea-Amerikaner dritter Generation, aber sein asiatisches Aussehen bereitet ihm regelmäßig Probleme, da natürlich alle Asiaten unter Generalverdacht stehen. Dem Team ist er sehr nützlich, denn er ist Computerspezialist und Mechaniker. Im Grunde kann er alles bedienen und reparieren, was ihm in die Quere kommt, von Kameras bis hin zu Kampfdrohnen. Der einzige, der keine Geschichte zu erzählen hat, ist der Pilot selbst, auch während der Story äußert er sich kaum.

Und das Spiel?

Die bisher sehr ausführliche Schilderung der Umstände des Spiels hat den Zweck, zu erklären, worum es den Machern des Spiels geht. Es gibt ein neues Szenario, eine tiefe Geschichte und einen neuen Feind, all das ist sehr gelungen. "Homefront" ist aber kein Adventure, sondern ein Premium-Ego-Shooter, der sich im Gameplay und in der Action mit seinen Genre-Kollegen messen muss. Wie schon in der Einleitung erwähnt, werden in der ersten Hälfte des Jahres 2011 bestimmt ein Dutzend ambitionierte First-Person-Shooter auf die Spielergemeinde losgelassen, mit "Killzone 3" ist bereits ein tolles Spiel erschienen.

Im Prinzip ist "Homefront" eines der story-getriebenen Spiele, in der die Team-Mitglieder als Stichwort- und Auftraggeber fungieren. Zu Beginn des Spiels ist es Boone, der Robert Jacobs die Anweisungen erteilt. Nachdem Boone verwundet in der "Oase" zurückbleiben muss, übernimmt Connor diese Aufgabe. Im Großen und Ganzen sind die Aufgaben des Protagonisten sehr vielseitig: Er muss Aufgaben eines Soldaten im Kampf ausführen und natürlich auch als Pilot tätig werden, dafür wurde er schließlich ins Team geholt. Seine soldatischen Missionen bestehen darin, Wachtürme zu zerstören und den Kameraden Feuerschutz zu geben. Mal wird mit roher Waffengewalt nach vorne geprescht, mal nähert man sich in schleichender Manier dem Feind. Die Aufgaben wurden gut in die Story eingebettet, die sich mit der Erfüllung der Befehle stetig weiterentwickelt. Bis zu dem Zeitpunkt, wo der Pilot einen Hubschrauber besteigt, ist er reiner Befehlsempfänger und trottet treu seinem Gruppenführer Connor hinterher. Und da ist einer der nervenden Punkte des Spiels zu nennen: Die meisten Anweisungen, die Robert Jacobs erhält, lauten sinngemäß: "Folge Connor!" Natürlich begegnen den Kämpfern auf diesem Folgeweg permanent Gegner, meistens sind dies finster gekleidete Koreaner, aber es gibt auch sektenähnliche Waffennarren, die sich vor der Stadt verschanzt haben und den Widerständlern gegenüber nicht besonders freundlich begegnen, weshalb man ihre Kooperation mit Waffengewalt erzwingen muss.

Wie auch in den "Call-of-Duty"-Spielen oder "Killzone 3" begegnet der Spieler in "Homefront" einer gesichtslosen Masse an Feinden, die er unter Einsatz seines Waffenarsenals zum Verstummen bringen muss. Der Held ist dabei auch im Team ziemlich auf sich allein gestellt, seine Kollegen machen mit ihrer Gestik und Mimik zwar einen kampfbereiten Eindruck – Feinde erledigen muss der Pilot im Singleplayer-Modus aber selbst. Seine Kameraden erscheinen deshalb nicht im besten Licht, manchmal sichern sie sogar in die falsche Richtung ab; es ist eine neue Erfahrung, dass man zum Beispiel von Rianna gerufen wird, die dann mit Gewehr im Anschlag und auf den Spieler zielend wartet, aber erzählt, dass sie den Feind im Visier hat. Ihre KI scheint also nicht allzu ausgeprägt zu sein. Leider gilt das auch für die Feinde.

Wenn man als letztes Spiel "Killzone 3" in den BluRay-Schlitz der Playstation 3 geschoben hat, dann erscheint dem geübten Spieler "Homefront" als Spaziergang. Die Feinde sind in erster Linie Kanonenfutter der koreanischen Führer, besonders um ihre Gesundheit scheinen sie nicht besorgt zu sein. Vielleicht ist ihnen einfach klar, dass sie nur eine Ansammlung von Pixeln in einem Ego-Shooter sind und als nächster Bösewicht wiedergeboren werden. Sollten sie sich doch einmal verschanzt haben und das Widerstands-Team tatsächlich von ihnen aufgehalten wird, dann sieht das Spiel immer das Gleiche vor: Die Rebellen können eine Überwaffe herbeizaubern, eine rollende Kampfdrohne namens Goliath, die dann die ganze Gegend plattmacht und alles niedermäht, egal ob Soldat oder Panzer. Der Spieler markiert dann die Ziele einfach mit seiner Steuereinheit und Goliath besorgt den Rest.

Auch bei diesem Spiel werden sich die Zocker wieder darüber aufregen, dass sie eigentlich gar keine Wahlfreiheit im Handeln haben. Es gibt keine Entscheidungen zu treffen, keinen Weg auszuwählen und jedes taktische Vorgehen wird den Spielern vorgegeben. "Homefront" ist leider ein Spiel, das man komplett als Schlauch bezeichnen kann, weil es keine alternativen Wege gibt. "Homefront" hat sich zwei Trends angeschlossen, über die man geteilter Ansicht sein kann. Da ist zum einen die Tatsache, dass man jegliche Entscheidungsfreiheit nur im Multiplayer-Spiel erleben kann. So ist das Spiel dann auch ausgelegt: Es wird eine Geschichte vorgegeben, auf die man keinen Einfluss hat: Man ist quasi Teil eines interaktiven Films, in dem man sich an Missionen entlanghangelt. Wenn man vom Spiel mehr erwartet, dann wird ganz offensiv der Multiplayer-Modus angeboten, hier gibt es dann die "Action". Auch wenn die ganze Welt vom Internet-Spiel redet, gibt es viele Singleplayer-Freunde, die immer mehr Geld für immer weniger Spiel ausgeben müssen: Denn "Homefront" folgt leider auch der zweiten Ego-Shooter-Tendenz, in der ein Spiel so ungefähr fünf Stunden andauert. Man fragt sich manchmal, warum es nicht mehr sogenannte Open-World-Spiele im Ego-Shooter-Bereich gibt. Welches sind denn die erfolgreichsten Actionspiele aller Zeiten? "Grand Theft Auto" oder "Red Dead Redemption"? Und mit "Read Faction Guerrilla" hat THQ selbst ein ausgezeichnetes Open-World-Spiel im Sortiment. Wieso überträgt man diese erfolgreichen Konzepte nicht endlich in den FPS-Bereich? Ach, gibt es ja schon: alle PC-Spiele der "S.T.A.L.K.E.R."-Reihe, alle storygetrieben, aber mindestens 50 Stunden Spielzeit bis zum Ziel plus Multiplayer-Modus. Und das alles gibt es bereits für 40 Euro, nicht 60 Euro.

Reden wir also über den Multiplayer-Modus

Im Gegensatz zu den Genre-Kollegen geizt "Homefront" mit nur zwei Online-Spiel-Modi, es dürften aber ohnehin die beiden Arten sein, die auf der PS3 am meisten gespielt werden. Da ist zum einen das Team-Deathmatch mit 24 Mitspielern, in dem es einfach darum geht, möglichst viele Feinde umzulegen, was wohl jeder kennt. Dazu kommt ein zweites Online-Spiel, das mit 32 Leuten angegangen wird, die sogenannte "Bodenkontrolle". In diesem Modus bekommendie Spieler dafür Punkte, dass sie Flaggen erobern und verteidigen. Im Mehrspieler-Menü gibt es außerdem noch den Punkt "Gefecht", eine Mischung aus beiden eben genannten, allerdings nur mit 16 Kämpfern.

Im Spiel gibt es ein Erfahrungspunkte-System, in dem man seinen Charakter hochleveln kann, die Erfahrungspunkte, die erhaltenen XP, können für neue Waffen, Zielfernrohre oder Spielereigenschaften ausgegeben werden. Dazu kommt noch ein System, das innerhalb einer Partie Kampfpunkte sammelt und in dem dann Perks für die laufende Partie gekauft werden können. So wird gewährleistet, dass innerhalb einer Partie alle mit gleichen Voraussetzungen beginnen. Um einen gegnerischen Panzer innerhalb einer Partie zu knacken, helfen die XP wenig, man wächst quasi nur innerhalb eines Spiels. Natürlich ist das externe Level-System wichtig für die Langzeitmotivation, aber im Augenblick gibt es noch nicht so viele Karten, was sich hoffentlich noch ändern wird. Insgesamt erscheinen die beiden Modi auf der PlayStation 3 nicht als sehr teamfähig. Da es dem Spieler um das Leveln geht, wird jeder versuchen, die meisten XP einzusacken, gruppenorientiertes Verhalten wird nicht gefördert.

Hat man genügend XP gesammelt und ist im Rang aufgestiegen, werden drei weitere Modi spielbar, die in Wirklichkeit gar nicht anders als die zweieinhalb hier schon beschriebenen sind. Der einzige Unterschied ist, dass es jetzt einen Battle Commander gibt, der seinem Team die Einsatzbefehle vorgibt. Jeder, der diese Modi freigeschaltet hat, kann dann auch Battle Commander werden. Der Commander unterliegt bestimmten Verhaltensweisen, zum Beispiel passiert es automatisch, dass der Befehlshaber einen Feind als wichtiges Ziel markiert, weil er bereits mit drei Kills erfolgreich war. Dann heißt es für den betroffenen Feind zu rennen.

Für die Fahrzeuge in Homefront benötigt man Kampfpunkte. Dauert ein Spiel lange genug an, werden aus allen guten Spielern nach einiger Zeit Fahrzeuglenker und Piloten. Den Humvee kann man schon für 300 Punkte kaufen, das entspricht drei Frags. Etwas teurer ist da der Schützenpanzer, mit dem man vor allem gut auf Infanteriejagd gehen kann. Er ist auch nicht mehr ohne Weiteres durch Fußvolk zu beseitigen, da benötigt man schon einen schweren Panzer, der nur unwesentlich teurer ist. Die richtig guten Spieler arbeiten aber darauf hin, einen leichten oder schweren Hubschrauber zu erspielen, denn in einem Spiel, in dem es keine Boden-Luft-Raketen gibt (nur Panzerfäuste) könnte sich der Hubschrauber zu einer übermächtigen Waffe entwickeln, auch wenn man sich – wie fast bei allen anderen Fahrzeugen auch – erst an die sensible Steuerung gewöhnen muss.

Die Präsentation

Bei Ego-Shootern wird – wegen der hohen Realitätsnähe durch die Perspektive – immer besonders Wert auf die Grafik gelegt. Das bezieht sich in erster Linie auf die Umweltgrafiken: Die sind in "Homefront" detailreich gestaltet, manchmal wird es aber auch etwas schwammig. Bei den Charakteren schneidet das Spiel auf den Konsolen aber schlecht ab: Man sieht, dass man quasi die Standardtexturen der Unreal-Engine verwendet hat. Es kann aber auch sein, dass so etwas nur Spieletestern auffällt, weil man diese Figuren schon ein paar Dutzend Mal gesehen hat. Ein neidischer Blick auf die PC-Version des Spiels zeigt, dass hier der Entwickler dafür viel mehr Energie verwendet hat. Ab und zu gibt es aber auch auf der Konsole ein grafisches Feuerwerk. In einer Szene zünden die Koreaner nachts eine Phosphor-Granate auf dem Parkplatz eines Supermarkts, das sieht – trotz aller Brutalität – schon sehr spektakuär aus. Die Grafik von "Homefront" auf der PS3-Konsole spielt zwar nicht in der Oberliga, aber ist definitiv auch kein totaler Reinfall.

 

  

Fazit

Ich habe von "Homefront" sehr viel erwartet, weil von THQ kommuniziert wurde, dass bei dem Spiel alles neu gemacht werden wird. Die Story kann dann auch sehr überzeugen, die Stimmung des gesamten Spiels ist perfekt. Die Sorge, dass "Homefront" vor Hurra-Patriotismus nur so strotzen könnte, wurde komplett weggewischt. Das Spiel stellt den Krieg im eigenen Land sehr sachlich und auch sehr kritisch dar. Im Spiel selbst hätte ich mir natürlich einen längeren Einzelspielermodus gewünscht und etwas mehr Herausforderung beim Bekämpfen der Gegner. In seiner Kürze ist der Singleplayer-Modus aber durchaus gelungen: Daran sind aber das Setting und die Story schuld, nicht etwa die KI oder die Grafik. Das bei dem Spiel viel Wert auf die innere Handlung - also zum Beispiel auf die Geschichte der Personen - finde ich großartig. Der Multiplayer-Modus mit seinen beiden Systemen ist durch das Erfahrungs- und Kampfpunktesystem auf Langzeitmotivation ausgelegt. Es wird sich zeigen, ob sich das Spiel bei den vielen FPS, die zurzeit auf den Markt kommen, durchsetzen kann.

(31.03.2011)


Fazit

   Ich habe von "Homefront" sehr viel erwartet, weil von THQ kommuniziert wurde, dass bei dem Spiel alles neu gemacht werden wird. Die Story kann dann auch sehr überzeugen, die Stimmung des gesamten Spiels ist perfekt. Die Sorge, dass "Homefront" vor Hurra-Patriotismus nur so strotzen könnte, wurde komplett weggewischt. Das Spiel stellt den Krieg im eigenen Land sehr sachlich und auch sehr kritisch dar. Im Spiel selbst hätte ich mir natürlich einen längeren Einzelspielermodus gewünscht und etwas mehr Herausforderung beim Bekämpfen der Gegner. In seiner Kürze ist der Singleplayer-Modus aber durchaus gelungen: Daran sind aber das Setting und die Story schuld, nicht etwa die KI oder die Grafik. Das bei dem Spiel viel Wert auf die innere Handlung - also zum Beispiel auf die Geschichte der Personen - finde ich großartig. Der Multiplayer-Modus mit seinen beiden Systemen ist durch das Erfahrungs- und Kampfpunktesystem auf Langzeitmotivation ausgelegt. Es wird sich zeigen, ob sich das Spiel bei den vielen FPS, die zurzeit auf den Markt kommen, durchsetzen kann. (31.03.2011)


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