World in Conflict: Soviet Assault (Ubisoft) geschrieben von Tim-Oliver Siegwart
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Die lang erwartete Erweiterung für "World in Conflict", mittlerweile von Ubisoft vertrieben, ist endlich erhältlich und wartet auf Kommandeure. Endlich mal die Berliner Mauer eigenhändig abreißen? Kein Problem, in "Soviet Assault" übernimmt der Spieler die sowjetische Streitmacht und lässt es zunächst in Berlin richtig krachen. Die Handlung von "Soviet Assault" beginnt bereits vor der Invasion der USA in Seattle und verflechtet sich sehr gelungen mit dem Hauptspiel. Ob sich der strategische Seitenwechsel aber lohnt oder ob man die Fahnenflucht eher bereuen wird? DLH.Net frischt sein Russisch auf, hebt den Eisernen Vorhang hoch und schiebt, vom KGB verfolgt, diesen Lagebericht darunter durch. Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin! "Soviet Assault" schildert die Ereignisse in "World in Conflict" aus der Sicht von Mütterchen Russland. Im Gegensatz zum Hauptspiel beginnt der fiktive Dritte Weltkrieg für den Spieler nicht erst mit der sowjetischen Invasion der Vereinigten Staaten, sondern direkt beim Angriff auf West-Berlin. Nach einer schwungvollen Ansprache wird die Mauer gesprengt und die Panzerverbände rollen über die Straße des 17. Juni. Der Spieler befehligt erneut kleine Kampfverbände und führt die Befehle des Oberkommandos aus. Die Einsatzbefehle bestehen wieder aus Primär- und kniffligen Sekundärzielen. Dabei ändern sich die Anweisungen während der Gefechte oftmals, wodurch das Ganze sehr dynamisch und realistisch wirkt. Zum erfolgreichen Abschluss der Kampfhandlungen müssen zwar nur die Hauptziele erreicht werden, das Leben an der Front wird für die eigenen Truppen aber wesentlich erleichtert, wenn auch die Nebenziele schnellstmöglich erfolgreich abgehakt werden. Neue Einheiten sucht man auf dem Schlachtfeld allerdings leider vergebens. Es befinden sich lediglich die bekannten Einheiten aus "World in Conflict" im Arsenal. Natürlich steht nun anstatt einem M1A1 Abrams ein russischer T-80 unter dem Kommando und der gewaltige Mi-24V Hind jagt die Kapitalisten aus der Luft in die Flucht. Zu jeder bekannten alliierten Einheit steht nun also ein sowjetisches Produkt aus der Planwirtschaft zur Verfügung, wobei die Fähigkeiten identisch sind. Was die strategische Unterstützung angeht, ersetzt die Aerosolbombe die BLU-82B der NATO und wird ebenso gegen Infanterie und zur Entlaubung eingesetzt. Die neue Kampagne besteht aus insgesamt sechs Missionen, 10 neuen Filmsequenzen und natürlich neuen Charakteren, wie Oberst Orlovsky und Major Malashenko, den direkten Vorgesetzten des Spielers. Die deutsche Synchronisation wurde dabei sehr gelungen mit einem russischen Akzent versehen, der die gelungene Atmosphäre zusätzlich abrundet. Wer gerne den Multiplayer-Modus benutzt, kann sich über drei neue Karten freuen. Die Kriegsführung und Steuerung mit Maus und Tastatur ist im Vergleich zum Hauptspiel natürlich unverändert. Auch in Sachen Grafik und Details gibt es keine Änderungen, die Qualität ist unverändert sehr gut. Lesen sie hierzu auch den DLH.Net-Test von "World in Conflict", mit mehr Informationen zum Hauptspiel, der Steuerung und der Geschichte. Die neue Sowjet-Kampagne spielt sich sehr gut, denn das Missions-Design ist, wie schon im Hauptspiel, hervorragend umgesetzt. Die Story wird spannend erzählt und komplettiert die Handlung. Schade ist, dass es keine neuen Einheiten gibt, es lediglich sechs Einsätze sind und nur drei neue Multiplayer-Karten dazugekommen sind. Das Addon "Soviet Assault" macht nur dann wirklich Sinn, wenn "World in Conflict" bereits vorhanden und man ein großer Fan ist, ansonsten stehen die sechs Missionen nicht unbedingt auf dem Pflichtprogramm. Anders sieht es für neue Kommandanten aus, denn "Soviet Assault" erscheint nicht nur als Addon, es ist ebenso eine "World in Conflict: Complete Edition" erschienen. Enthalten sind sowohl die Erweiterung als auch das Basisspiel. Das Ganze gibt es zudem zu einem unschlagbar kleinen Preis zwischen 20 und 25 ; da heißt es für alle Strategen, die diesen Strategie-Hit noch nicht im Arsenal gebunkert haben, unbedingt den Erstschlag zu tätigen. Da mit "Tom Clancys Endwar", ebenso bei Ubisoft erhältlich, nicht der große Wurf gelungen ist, stellt "World in Conflict" nämlich nach wie vor den Klassenprimus in dieser Strategiesparte dar. (08.04.2009)
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