Escape from Paradise City (Frogster Interactive) geschrieben von Markus Haltebourg
| ||||||||||||||||||
Bereits im Mai hatten wir für euch getestet, was das Spiel "Escape from Paradise City" alles zu bieten hat. Nun ist eine neue Preview-Version verfügbar und wir verraten euch in der folgenden kurzen Abhandlung, welche Neuerungen es, abgesehen von der Namensänderung, gibt. Die sicherlich wichtigste Neuerung ist der dritte nun spielbare Charakter Boris Chekov, ein FBI-Agent, dessen Akte wohl nicht so rein ist, wie sich das seine Vorgesetzten gewünscht hätten. Da er es mit den Gesetzen nun mal nicht so ernst nimmt, wie er sollte, wird er zur Strafe als Undercover-Agent nach Paradise City geschickt, um die Herkunft eines geheimnisvollen Virus aufzuklären, das weite Teile der USA bedroht. Im Gegensatz zu Angel, einer Nahkämpferin, und Porter, einem Fernkämpfer, ist Boris was den Kampf anbelangt eher unbeholfen. Er benötigt die volle Unterstützung seiner Henchmen und die der Gangers, um in der Stadt des Verbrechens überleben zu können. Er kommt zwar allein mit einzelnen, schwächeren Gegnern klar, doch sollten sie in Gruppen organisiert sein, so kann er ohne Unterstützung meist sein Testament machen. Boris besitzt einige wertvolle Fähigkeiten, mit denen er seine Gehilfen stärken oder heilen kann. Diese wird man auch so oft wie möglich einsetzen, denn ohne sie können auch die Henchmen nicht lange ihren Mann stehen. Entsprechend ist taktisches Vorgehen gefordert. Wer sich nämlich blindlings in eine wild gewordene Meute verrückter Verbrecher wirft, wird mit dieser Strategie nicht weit kommen. Trotz sorgfältiger Planung soweit dies in der Hitze des Gefechts möglich ist stirbt man relativ häufig, bis man eine passende Vorgehensweise gefunden hat. Es empfiehlt sich deshalb, ausgiebig Gebrauch von der Quicksave-Taste zu machen. Letztlich ist es um einiges schwieriger, Boris heil durch die Missionen zu steuern, als dies bei Angel oder Porter der Fall ist. Da die drei Charaktere nacheinander durch die Level geführt werden, besteht aber genügend Abwechslung im Spiel, sodass man gezwungen ist, durch den Wechsel des Charakters auch seine Taktik zu ändern. Somit kann man sich nach einer schwierigen, aber erfolgreich abgeschlossenen, Mission auf die nächste freuen ohne, dass sich die verwendete Strategie zu oft wiederholen würde. Damit wären wir auch schon beim nächsten wichtigen Punkt angelangt: dem Schwierigkeitsgrad. War es in der ersten Preview-Version noch überaus leicht, eine Mission zu schaffen, so wird dem Spieler nun deutlich mehr abverlangt und das ist auch gut so. Geradezu unverschämt hoch ist dagegen aber der Schwierigkeitsgrad einiger Nebenmissionen. Soll man zum Beispiel zehn markierte Ziele, die auf der Karte verstreut sind, innerhalb von fünf Minuten ausschalten, wird man mit großer Sicherheit in feindliche Gebiete geschickt, sodass man sich nicht nur den Opfern gegenübersieht, sondern oft auch größeren Ganger-Gruppen, die ihr Revier verteidigen. Entweder führt dies zum sofortigen Tod, oder aber zu einem Zeitverlust, der nicht mehr einzuholen ist. Man sollte also erst speichern, bevor man eine Nebenmission annimmt. Der hohe Schwierigkeitsgrad dieser Missionen kann unter Umständen schnell frustrieren. Grafisch hat sich wenig verändert. Es wurde ein Intro eingefügt, das allerdings nur aus gesprochenem Text besteht. Außerdem wurden die Icons für Skills und Drinks nun eingefügt, sodass man die einzelnen Gegenstände, beziehungsweise Fähigkeiten, auf einen Blick unterscheiden kann. Bei der Soundausgabe der Pistolenschüsse kommt es vereinzelt immer noch zu Problemen; diese Schwachstelle wurde seit der letzten Version nicht behoben. Neu hinzugekommen wenn auch nicht unbedingt erwünscht sind sehr selten auftretende Spielabstürze beim Laden eines Spielstands. Dieser lässt sich aber nach einem Neustart des Spiels wieder laden. Das Problem, dass der Wechsel von Mission Eins zu Mission Zwei nicht reibungslos ablief, wurde behoben und besteht in der jetzigen Version nicht mehr. Eine Änderung hat auch der "Call Vehicle"-Skill erfahren, mit dem man ein Fahrzeug rufen kann, um schnell in andere Stadtviertel zu gelangen. Konnte man sich zuvor noch in Seitengassen chauffieren lassen, ist die wählbare Route nun auf die deutlich gekennzeichneten Hauptstraßen beschränkt. Dies ist dem Realitätsgrad sicherlich zuträglich. Die KI und die Wegfindung der NPCs ist leider noch nicht vollkommen ausgreift. Es kann also vorkommen, dass ein Boss ein Geschäft übernimmt, ohne das Gebäude überhaupt zu betreten. Er läuft lediglich gegen die Außenmauer und verharrt dort einige Sekunden. Ein weiterer Kritikpunkt ist der Ablauf der vierten Mission, in welcher der Boss Rocco beschützt werden muss. Dieser verfolgt keine erkennbare, sinnvolle Route, sodass man ihn andauernd verfolgen muss, um sicher gehen zu können, dass ihm nichts passiert. Dies ist hinderlich, da alle Stadtteile erobert werden müssen. Um gewinnen zu können, muss man den Schützling also für einige Zeit seinem Schicksal überlassen und hoffen, dass er allein überlebt. Dies hätte besser gelöst werden können. Letztlich überwiegen aber die positiven Neuerungen, und die neuen Probleme werden bis zum Release sicherlich behoben werden, weshalb "Escape from Paradise City" auch weiterhin sehr empfehlenswert ist. (09.07.2007)
|