Finde die Unterschiede - Foto Frenzy

(bhv)

geschrieben von Oliver Domke

Es gibt Menschen, die starren stundenlang auf Bilder, nur um festzustellen, ob sich dort eine Wolke noch am rechten Platz befindet, der Ast eines Baums einen korrekten Schatten wirft oder ein Vogel noch auf der Wiese sitzt. Wenn auch Sie sich gerne mit dem Rätselheftklassiker "Original und Fälschung" beschäftigen, hat Publisher bhv die richtige Software für Sie. Mit "Finde die Unterschiede - Foto Frenzy" erscheint die Fehlersuche erstmals in digitaler Form für Nintendo DS.

Fehler im Detail

Der namensgebende "Foto Frenzy"-Modus ist schnell erklärt: auf dem oberen Bildschirm des Handhelds wird Ihnen ein Foto präsentiert und auf dem Touchscreen sehen Sie ein fast identisches Bild - "fast identisch", weil sich in der Kopie fünf kleine Fehler eingeschlichen haben, die Sie durch kurzes Antippen innerhalb eines knappen Zeitlimits orten müssen. Insgesamt hält die Software 240 verschiedene Bilder aus sechs unterschiedlichen Kategorien wie "Tiere", "Sport" oder "Leckeres" für Sie bereit. Jedes Bildpaar liegt zudem in vier Schwierigkeitsgraden vor. Auf der Anfängerstufe ist ein Großteil der Fehler noch recht einfach zu identifizieren: Tieren wurden lustige Hüte aufgesetzt oder ganze Hochhäuser sind plötzlich verschwunden. Doch bereits im zweiten Level ("Amateur") sind die Unterschiede wesentlich unauffälliger eingearbeitet worden. So haben die Tiere und Häuser aus obigem Beispiel nun nur noch eine andere Fell- oder Dachstruktur.

Bis Sie sich auf die Schulter klopfen können, weil Sie auch die letzte Stufe, den "Expertenmodus", vollständig gelöst haben, wird einige Zeit vergehen, denn im vierten Durchlauf unterscheiden sich die Fotos nur noch in winzigen Details. Um es Ihnen nicht ganz so schwer zu machen, gibt Ihnen das Spiel auch Tipps; wenn Sie tatsächlich mal nicht weiter wissen, wird auf Wunsch ein Fehler verraten. Allerdings sollten Sie mit den Hinweisen sparsam umgehen, da Ihnen nur eine geringe Anzahl davon zur Verfügung steht - und Sie werden sich garantiert ärgern, wenn Ihnen nur noch ein einziger Unterschied fehlt, Sie das Piepsen der in wenigen Sekunden ablaufenden Zeit hören und keine Hilfe mehr in Anspruch nehmen können.

Wenn Sie ein Bild im "Foto Frenzy"-Modus freigeschaltet haben, bietet Ihnen das Spiel jederzeit die Möglichkeit, es einzeln zu wiederholen. Allerdings müssen Sie sich dann durch ein etwas unpraktisches Menü arbeiten und alle Fotos einzeln durchklicken, bis Sie beim gewünschten Lichtbild angelangt sind. Darüber hinaus bietet Ihnen der Titel noch zwei weitere Modi. In "Frantic extrem" bekommen Sie drei Minuten lang Bildpaare gezeigt, in denen sich jeweils nur ein Unterschied befindet - je mehr Fehler Sie in der Zeitvorgabe entdecken, desto höher Ihr Punktestand am Ende des Spiels. Hinter "Puzzle" verbirgt sich ein weiterer Rätselklassiker: Das Foto wird hier in mehrere Teile zerstückelt, diese werden gemischt und Sie müssen durch Verschieben der Bildelemente den Ursprungszustand wieder herstellen. Das ist zwar nicht besonders innovativ, entspannt aber nach einer exzessiven Fehlersuche zumindest die Augen.

Coop, Deathmatch, Last Man Standing

"Foto Frenzy" hält auch einen Multiplayer-Modus für bis zu vier Spieler bereit. Das Besondere: In der geselligen Runde benötigt zwar jeder Teilnehmer einen eigenen Nintendo DS; von der Software ist hingegen nur ein Exemplar erforderlich. Der Host nimmt dabei sämtliche Einstellungen vor und die Gastsysteme laden sich die benötigten Daten einfach herunter. Im kooperativen Spiel gehen Sie noch gemeinsam auf Fehlersuche, interessant wird es aber erst, wenn Sie gegeneinander antreten. Dabei werden flinke Zocker mit Punkten belohnt und steigen dadurch in der Rangliste weiter nach oben. Wer von seinen schnelleren Kollegen abgehängt wird, darf sich hingegen mit diversen Zaubersprüchen rächen. Durch einen kurzen Klick auf das entsprechende Symbol lassen sich die Bildschirme der Gegner beispielsweise einige Sekunden lang durchschütteln oder umfärben. Die dritte Mehrspielervariante "Bis zum letzten Spieler" erinnert hingegen an das altbekannte Kinderpartyspiel "Reise nach Jerusalem": auf jedem Bildpaar gibt es einen Unterschied weniger als Mitspieler vorhanden sind - wer zu langsam ist und keinen Fehler mehr abbekommt, scheidet aus.

Die Technik

Das grafische Interface des Spiels lässt sich als zweckmäßig beschreiben - abgesehen vom Hauptmenü sehen Sie ohnehin nur Fotos. Einige wenige Aufnahmen sind jedoch etwas unscharf, was möglicherweise im Qualitätsverlust durch die Bildkompression begründet liegt. Das wird Ihnen aber nie zum Nachteil, da die Fehler stets fair eingebaut und eindeutig erkennbar sind. Auch die Abfrage des Touchscreens funktioniert überwiegend gut. Manchmal nimmt es die Software aber zu genau: Hin und wieder ist es uns passiert, dass wir einen Fehler antippten und das Spiel zwei Klicks registriert hat - beim ersten wurde der Unterschied markiert, der zweite Klick auf dieselbe Stelle wurde dagegen als falsche Eingabe erkannt, was stets zu einer satten Zeitstrafe führte.

Überhaupt nicht gefallen hat uns zudem die Musik. Es ist klar, dass bei einem Spiel dieser Art keine aufwendigen Soundtracks komponiert werden müssen. Warum aber bei jedem einzelnen Foto dasselbe Lied immer und immer wieder zu hören ist, ist uns dennoch unverständlich. Glücklicherweise bietet das Spiel die Möglichkeit, die Hintergrundmusik abzustellen - wir können Ihnen nur raten, von dieser Option Gebrauch zu machen.