Bus Driver (EMME) geschrieben von Jason Schmidtchen
| ||||||||||||||||||
Busse - gigantische Stahlkolosse der Straße, die täglich Hunderte von Passagieren befördern und noch mehr Straßen verstopfen. Man munkelt, es gäbe tatsächlich Menschen, deren größter Kindheitstraum es sei, einmal hinter dem Steuer dieser Omnibusse zu sitzen und Menschen von A nach B zu bringen. SCS Software ist dafür bekannt, Kindheitsträume zumindest virtuell zu realisieren; so zog beispielsweise das Truckerspiel "18 Wheels of Steel" aus dem Hause SCS Tausende in seinen Bann. Aber gelingt es den Entwicklern auch mit "Bus Driver"? Wir werden sehen. Story: "Motor an und die Passagiere nicht vergessen" Der Alltag eines Busfahrers ist gar nicht so einfach, wie mancher denken mag. Frühmorgens geht es aus dem Haus und hinter das Steuer eines tonnenschweren Kolosses, der geschickt durch enge Straßenschluchten manövriert werden will. "Gestatten? Ich bin Busfahrer von SCS Transports und kutschiere täglich hunderte Fahrgäste durch die Stadt, damit die Herrschaften pünktlich zur Arbeit und wieder nach Hause kommen. Gelegentlich bekomme ich noch Spezialaufträge zugeteilt, wenn mal große Bosse ein Firmentreffen in einem Hotel haben oder einfach nur ihren Spaß mit leicht bekleideten Damen haben wollen; und ich rede hier weiß-Gott-nicht von den VW-Bossen. Natürlich gibt es da auch noch die Schnee-Junkies, die einfach nur in ihre Berghütte gefahren werden wollen. Die Palette der Aufgaben ist groß, die Arbeitszeiten lang und die Bezahlung mies. Aber hey, mein Job macht mir Spaß. Wollt ihr eine Spritztour machen? Dann steigt doch einfach mal ein." Gameplay: "Blinken beim Überholen ist überflüssig - oder doch nicht?" "Bus Driver" steht für das Fahren eines Busses. Wobei das nicht ganz korrekt ist, denn ihr steuert im Verlauf des Spiels mehrere verschiedene Busse. Das ganze Game ist in Missionen gegliedert, von denen es insgesamt 30 zu absolvieren gilt. Diese beinhalten eigentlich immer die gleiche Aufgabe: "Bringe die Passagiere von Punkt A nach Punkt B". Gut, was sollte man auch anderes erwarten? Die Gestaltung wiederholt sich recht häufig: Mal müsst ihr eine normale Buslinie fahren und dabei an verschiedenen, auf der Karte markierten, Haltestellen anhalten und Passagiere ein- beziehungsweise aussteigen lassen. In einer anderen Mission sollt ihr wiederum Schüler abholen und zur Schule bringen, während ihr bei einigen Fahrten Kongressabgeordnete, Skifahrer, Wissenschaftler, Touristen oder auch mal Gefängnisinsassen in speziellen Bussen durch die Gegend kutschieren dürft. Doch einfach nur fahren ist nicht angesagt; ihr müsst stets die Verkehrsregeln einhalten, die von euch verlangen, beim Spurwechsel oder Abbiegen zu blinken, bei Rot an der Ampel zu halten und auf den Verkehr um euch herum zu achten, um keinen Unfall zu bauen. Fahrt ihr ordnungsgemäß und nach Zeitplan, gibt es Punkte. Bei einem Verstoß gibt es aber auch Punktabzüge, wie zum Beispiel zehn Punkte bei einem Spurwechsel ohne Blinken oder satte 200 Punkte beim Überfahren einer roten Ampel. Auch eure Passagiere sind für die Punktzahl, die ihr am Ende einer Fahrt erhaltet, wichtig. Bremst ihr zu stark, fallen einige auf die Nase und verletzen sich, was mal wieder für Abzüge sorgt und die Leute zudem unzufrieden macht. Bonuspunkte erhaltet ihr aber ebenfalls, wenn eure Fahrgäste zufrieden mit euch sind. Die erhaltenen Punkte werden am Ende jeder Fahrt in eine Bestenliste eingetragen. Wenn ihr alle Missionen absolviert habt, könnt ihr versuchen, euren ersten Highscore zu knacken, indem ihr die Fahrten noch mal macht. Einen "Freie-Fahrt"-Modus gibt es leider nicht; ihr könnt nur die 30 genannten Missionen fahren, bei denen eine bestimmte Route festgelegt ist. Bedienung: "Ein Auto ohne Lenkrad ist kein Auto" Auch wenn die Standardkonfiguration für die Tastatur ausgelegt ist, sollte man sich für dieses Spiel unbedingt ein Lenkrad mitsamt Pedalen anschaffen. Es muss ja nicht die teuerste Hardware sein; Hauptsache das Teil dreht sich und lässt sich treten. Denn den Bus mit der Tastatur zum Stehen zu bringen, ist zwar möglich, dürfte den Passagieren an Bord allerdings nicht gefallen, wenn sie sich mit der Nase auf dem Boden wiederfinden. Die Anpassung der Steuerung lässt sich passabel über das Optionen-Menü einstellen. Grafik: "Wie 18 Wheels of Steel - nur ohne 18 Wheels of Steel" Grafisch orientieren sich die Entwickler von SCS Software an ihren früheren Spielen aus der "18 Wheels of Steel"-Reihe; dementsprechend sieht "Bus Driver" genauso aus - nur halt mit Bussen statt Trucks. Die Grafikengine bietet dabei keine erwähnenswerten Lichteffekte, während das wechselnde Wetter hingegen ein ganz kleines "Oho" im Kopf ertönen lässt. Das Kontingent reicht dabei von Nebel über Regen bis hin zu schweren Schneefällen, die nicht nur zur optischen Zierde dienen, sondern das Fahrverhalten der Busse auch ein wenig beeinflussen. Leider lässt sich nicht zwischen verschiedenen Ansichtsmodi hin- und herschalten, wie man es von "18 Wheels of Steel" gewohnt ist. Ihr seht den Bus nur von hinten; wenn ein Hindernis im Weg ist, wird der Stahlkoloss teilweise durchsichtig. Die Passagiere an den Haltestellen wirken eher wie Pappschachteln - ihnen fehlt es an Animationen, was sich auch beim Ein- und Aussteigen bemerkbar macht. Sound: "Immer diese aggressiven Autofahrer" Motorgeräusche, Gehupe, quietschende Reifen - die Soundkulisse des Spiels bietet alles, was man im richtigen Straßenverkehr auch zu hören bekommt, inklusive Vogelgesang in den Morgenstunden und das Geplapper der Passagiere an den Haltestellen. Ein wenig Hintergrundmusik entspannt während der Fahrt - wie schön wäre es, auch im wahren Leben Musik im Bus zu hören?
|