Barnyard Blast: Das Schwein der Finsternis (NDS) (bhv Software) geschrieben von Oliver Domke
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Ganz ehrlich: Als wir "Das Schwein der Finsternis" das erste Mal in den Händen hielten und uns auf dem Cover ein Ferkelchen mit Kulleraugen und Cowboykostüm ansah, rechneten wir mit dem x-ten Standardhüpfspiel für ganz junge Zocker. Doch bereits die Altersfreigabe von zwölf Jahren ließ uns stutzig werden. Und tatsächlich: "Barnyard Blast" entpuppt sich als waschechtes "Jump and Shoot"-Spiel im Stil von "Ghouls n Ghosts", "Metal Slug" und "Contra". Ferkel in Gefahr Die Story ist so simpel wie vernachlässigbar. Das Schweinchen Cliffy und seine Freunde wollen an Halloween das Schloss von Mr. Final Boss in Toilettenpapier einwickeln. Der findet das gar nicht witzig und nimmt die Bande augenblicklich gefangen. Jetzt ist es an Cliffys Vater Robert "Big-Ballz" Belmart, die drei zu retten. Von nun an steuern Sie den Protagonisten durch die insgesamt sechs unterschiedlichen Levels, unter anderem durch einen Wald, einen Friedhof und eine Höhle. Wie in den eingangs erwähnten Klassikern sind die Missionen zwar verhältnismäßig umfangreich, aber strikt linear aufgebaut. Sie folgen stets dem Levelverlauf von links nach rechts, und wenn Sie nicht gerade eine Sprungpassage über Abgründe oder Dornen meistern müssen, ballern Sie alle Gegner, die sich Ihnen in den Weg stellen, über den Haufen. Davon gibt es eine ganze Menge, schließlich hetzt Ihnen das Spiel unentwegt frische Bösewichte wie Gemüsezombies, Fledermäuse oder Feuergeister auf den Hals. Damit Sie sich gegen die Finsterlinge zur Wehr setzen können, bekommen Sie von Anfang an vier Waffen zur Verfügung gestellt. Nur die relativ schwache Flinte verfügt über unendlich viel Munition, bei der Pumpgun (für starke Schüsse auf kurze Distanz) und den Dynamitstangen müssen Sie die Patronen und Stäbe erst von besiegten Feinden aufsammeln. Ähnlich verhält es sich bei der Todespeitsche, die ein wenig an die "Castlevania"-Reihe erinnert. Ihr Einsatz setzt den Besitz von "Super Power"-Einheiten voraus, die sich Robert in Form kleiner blauer Herzen aneignen kann. Die Waffen können Sie wahlweise mit der rechten Schultertaste des DS durchschalten oder einfach auf dem Touchscreen antippen. Einen kleinen Schwachpunkt haben jedoch alle Kampfmittel gemein: Sie sind nicht nach oben, sondern nur horizontal einsetzbar. Das fällt gerade bei der Bekämpfung fliegender Gegner etwas störend ins Gewicht, da Sie so lediglich im Sprung einige wenige Treffer landen können. Wer ist Spiderschwein? "Das Schwein der Finsternis" kann zwar im Gegensatz zu seinem Filmkollegen nicht an Decken laufen, hat aber dennoch einige besondere Tricks auf Lager, die Sie nach dem Besiegen der zahlreichen Zwischen- und Endbosse, die einiges an spielerischem Geschick erfordern, erlernen. Mit der "HP Regeneration" erlangen Sie alle fünf Sekunden und im Tausch gegen "Super Power" eine Energieeinheit zurück. Diese Fähigkeit ist besonders praktisch, wenn man bedenkt, dass Robert bereits nach fünf Treffern ins Gras beißt. "Doppelte SP" lässt Ihren Vorrat an "Super Power" schneller anwachsen und auch "Beschleunigung" und "Supersprung" erklären sich fast von selbst Sie können rascher laufen beziehungsweise höher springen. Sehr vorteilhaft ist eine Fähigkeit, die Sie etwa auf der Hälfte des Spiels erlernen: Mit "Schäden SP" verstärkt sich die Feuerkraft Ihrer Schusswaffen. Die Spezialkräfte dürfen Sie übrigens ebenfalls durch Druck auf die Schultertaste oder den Touchscreen anwählen. Im Laufe des Abenteuers werden Sie versuchen müssen, die zur Verfügung stehenden Kampfmittel zu Ihrem Vorteil miteinander zu kombinieren. Denn was den Schwierigkeitsgrad angeht, ist "Barnyard Blast" alles andere als zimperlich und für Anfänger spätestens ab dem vierten Level kein Zuckerschlecken mehr. Die Feinde erscheinen pausenlos auf dem Bildschirm, bisweilen sogar unter Ihren Füßen. So haben Sie kaum eine Chance, rechtzeitig auszuweichen und verlieren Ihre Lebenskraft schneller als Ihnen lieb ist. Sind alle fünf Energieherzen aufgebraucht, steht Robert wieder am Anfang des Abschnitts, in dem er gestorben ist. Haben Sie zudem keine Extraleben mehr auf dem Konto, müssen Sie den gesamten Level wieder von vorn beginnen vorausgesetzt, Sie speichern Ihren Spielstand regelmäßig. Das dürfen Sie nämlich grundsätzlich nur am Ende eines Levels. Technische Details Wenn Sie sich erst einmal bis zum Ende des Spiels durchgekämpft haben, fällt allerdings der etwas magere Spielumfang auf. Zwar stellen die einzelnen Levels durchaus eine Herausforderung dar, sie sind aber mit einer Gesamtzahl von sechs Stück recht knapp bemessen. "Barnyard Blast" ist anfangs zwar immer wieder für eine kurze Partie zwischendurch gut, der Dauerspaß hält sich nach dem Durchspielen jedoch mangels spielerischer Abwechslung und freischaltbarer Extras in Grenzen. Optisch macht das 2D-Spiel einen recht guten Eindruck, vor allem die späteren Bossmonster sind hübsch gestaltet. Auch die Hintergrundmusik hat einige schöne Melodien vorzuweisen. Die Steuerung funktioniert sehr gut, auch wenn das Anwählen von Roberts besonderen Kräften im Eifer des Gefechts etwas umständlich ist, da sie nicht unmittelbar festgelegt, sondern lediglich mit zwei Pfeilsymbolen durchgeschaltet werden können.
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