Nitro Stunt Racing

Nitro Stunt Racing

(Frogster Interactive)

geschrieben von Raphael Randschau

 

 
Entwickler: Game Seed
Publisher: Frogster Interactive
Genre: Fun-Racer
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Nitro Stunt Racing
Preis: 14,99 €
Altersfreigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß §14 JuSchG

Bei halsbrecherischen Hochgeschwindigkeits-Stunts auf spektakulären Rennstrecken versucht man, sich als Rennpilot in "Nitro Stunt Racing" (NSR) gegen die virtuelle Konkurrenz durchzusetzen. Dabei wird dem Spieler ein Arsenal, bestehend aus vier mit Düsentriebwerken ausgestatteten Hightech-Rennwagen, zur Verfügung gestellt, mit dem es gilt, die Kontrahenten in einem von vier unterschiedlichen Rennmodi in den Schatten zu stellen: dem "Arcade"-, "Duell"-, "Rennen"- und Meisterschafts-Modus. Im "Arcade"-Modus muss man sich vom letzten Platz bis hin zur Poleposition vorkämpfen. Dabei ist geschicktes wie schnelles Handeln gefragt, da jede Rennstrecke in mehrere Zonen unterteilt ist, für deren Durchquerung man nur wenige Sekunden Zeit hat. Der "Duell"-Modus lockt mit einem fordernden Zweikampf über mehrere Runden gegen einen vom Computer gesteuerten NSR-Boliden. Der Teilnehmer, der die Mehrzahl der Runden für sich entscheiden kann, geht als Sieger aus dem Zweikampf hervor. Eine vorgeschaltete Qualifikationsrunde entscheidet im "Rennen"-Modus über die eigene Startposition. Das ist die einfachste Möglichkeit, sich gegenüber der Konkurrenz schon frühzeitig einen Vorteil zu verschaffen. Da zu Beginn des Spiels nur einer der vier Rennwagen zur Verfügung steht, kann man durch den Sieg in einer Serie von Rennen, dem Meisterschafts-Modus, die restlichen Fahrzeuge freischalten. Wenn alle Modi durchgespielt worden sind und der aufstrebende Rennfahrer immer noch weitermachen möchte, kann er sich anhand eines Onlinerankings mit den Besten der Besten messen – nur ein Multiplayer-Modus fehlt leider komplett. Dennoch kann sich der Spieler später als einen echten Champion betrachten, wenn er über genügend Ausdauer und Konzentrationsvermögen verfügt hat.

Gameplay

Obwohl "Nitro Stunt Racing" mit dem Versprechen eines realistischen Fahrgefühls wirbt, verhalten sich die Rennwagen alles andere als realistisch: Gerade bei den Hochgeschwindigkeits-Stunts, wie etwa einem Looping scheint der Rennwagen an der Fahrbahn zu kleben – nicht einmal bei Geschwindigkeiten unter 110 km/h fällt das Auto von der Bahn. Und sollte der Bolide wider Erwarten doch mal stürzen, geschieht das in Zeitlupe; die angewandte Schwerkraft ist viel zu gering.

Die geringe Schwerkraft wird dem mutigen Rennpiloten auch bei anderen aerobatischen Manövern, wie zum Beispiel den Sprüngen, öfter zum Verhängnis: Das Verlassen der vorgesehenen Rennstrecke führt zur sofortigen Disqualifizierung.

Die Steuerung der bulligen Boliden ist aber auch in weniger extremen Situationen durchaus unrealistisch: So lassen sich enge 180-Grad-Kurven mit 100 Kilometern pro Stunde leicht nehmen.

Die KI der mit dem Spieler konkurrierenden Rennfahrer weist zudem zu große Sprünge zwischen den drei Schwierigkeitsstufen auf – während man die Kontrahenten auf "Normal" selbst ohne Zuhilfenahme der Triebwerke leicht abhängt, ist es unter "Amateur" auch mit den Düsentriebwerken nahezu unmöglich, als Sieger aus einem Rennen hervorzugehen. Im "Profi"-Modus ist es schließlich nur noch mit perfektem Fahrverhalten und fehlerlosem Timing, sich als Gruppenführer zu etablieren.

Neben diesen spieletechnischen Fehlern wartet NSR auch mit einer Anzahl an technischen Aussetzern und Schönheitsfehlern auf : Dazu gehört, dass man nach dem erfolgreichen Abschluss bisher nicht beendeter Rennen bereits erhaltene Belohnungen nochmals bekommen kann. Dies gilt jedoch nur für die 16 verschieden Lackierungen. Das Online-Ranking weist anfangs ebenfalls Fehler auf : So kommt es vor, dass man zum Beispiel auf dem 49ten von 48 Plätzen liegen kann. Ein schwerwiegender Fehler ist, dass man das Spiel nicht minimieren kann – es stürzt ohne Vorwarnung und ersichtlichen Grund ab.

Grafik

"Nitro Stunt Racing" kann man wahlweise unter Verwendung des 1.3-Shadermodels oder ohne Shader spielen. Während sich letzteres wegen der fehlenden Effekte nicht empfiehlt, zeigt sich das Spiel mit Shadern als durchaus stimmig gestaltet : Jede Rennstrecke ist in eine idyllische Umgebung eingebettet, von ausladenden Eichenwäldern umgeben, in der Nähe einer kleinen Stadt oder vor monströsen Gebirgsketten gelegen. Im Kontrast dazu ist die Umsetzung der erlebten Geschwindigkeit bei weitem nicht so gut gelungen : die Umgebung wirkt nie verwaschen, auch vorbeiziehende Lichterfetzen oder durch den Fahrtwind wackelnde Außenansichten fehlen. Die rasanten Geschwindigkeiten, die das Tachometer anzeigt, kann der Spieler daher visuell nicht nachvollziehen.

Sound

Dröhnende Motoren, quietschende Bremsen und schreiende Turbinen – auditiv zumindest ist NSR ein ansprechendes Spiel, da die Fahrgeräusche sehr gut auf die jeweilige Situation abgestimmt sind. Einziges Manko ist die geringe Variation der musikalischen Untermalung: Alle drei Strecken verfügen zwar über ein eigenes Thema, das auch gut an die jeweilige Strecke angepasst ist - nur sind drei Musikstücke für die Strecken plus zwei für das Interface sowie für die Rennen einfach zu wenig.

Gerade heutzutage ist bei Rennspielen ein Multiplayer-Modus beziehungsweise ein guter Streckeneditor unabdingbar, um die Motivation über einen langen Zeitraum hinweg aufrecht zu erhalten. Beides sucht man bei "Nitro Stunt Racing" leider vergeblich. Ebenso sind drei – wenn auch unterschiedliche – Rennstrecken einfach zu wenig, um jeden anspruchsvollen Spieler längere Zeit zu fesseln. Am schlimmsten ist jedoch die etwas merkwürdige Fahrphysik, gepaart mit der fehlenden Streckenfreiheit, die zumindest für ein Stunt-Rennspiel eine conditio sine qua non ist. Zusammen mit den technischen Fehlern zeigt sich deutlich, dass die Spielidee besser ist als die Umsetzung.

(04.05.2007)

Minimale

Windows XP/Vista

Pentium IV 1,8 GHz oder höher (oder vergleichbarer AMD)

512 MB RAM

Grafikkarte mit mind. 64 MB Speicher (DirectX 8-kompatibel)

Soundkarte

mind. 1 GB freier Festplattenspeicher


Fazit

: Spielspaß mit kurzer Halbwertszeit


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