My Boyfriend - Meine erste große Liebe (NDS) (dtp young) geschrieben von Daniela Salten
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Liebe liegt in der Luft Herzklopfen, Schmetterlinge im Bauch und mit einer rosaroten Brille durch die Welt laufen - wer denkt dabei nicht an seine erste große Liebe zurück? In "My Boyfriend - Meine erste große Liebe" können wir diese Zeit noch einmal erleben. Egal, auf welchen Traumtypen Teenager so stehen - den Sportler, den Musiker oder den rebellischen Skater - jeder ist im Spiel vertreten. Hier gilt es nun, sein Herz durch gutes Styling und gemeinsame Aktivitäten zu erobern, um seine eigene Liebesgeschichte zu kreieren. Wenn das erst mal geschafft ist, steht dem neuen Traumpaar nichts mehr im Wege. Gameplay Nachdem wir ausgewählt haben, welchen Traumtyp wir erobern wollen, geht es auch schon los. Wir treffen unsere beste Freundin, der wir prompt erzählen, dass wir uns unsterblich verliebt haben. Mit ihrer Hilfe lernen wir unseren Traumtypen kennen. Auf ihre Ratschläge können wir uns auch im weiteren Verlauf des Spiels verlassen. Leider trägt sie, wie alle Personen, auf die wir im Spiel treffen, keinen Namen - selbst unser Schwarm bleibt namenlos. Nachdem wir den Jungen auf uns aufmerksam gemacht haben, müssen wir mehrere Aufgaben erfüllen, die uns seinem Herzen immer ein Stück weit näher bringen sollen. Dabei handelt es sich um so anspruchsvolle Tätigkeiten wie Flugblätter verteilen, sein sportliches oder musikalisches Geschick unter Beweis stellen oder beim Tanzen eine gute Figur machen. Manchmal müssen wir uns auch mit unserem Schwarm oder anderen Personen unterhalten. Dabei gilt es, in Multiple-Choice-Fragen schon mal die richtige Antwort zu finden, um nicht blöd dazustehen. Da wir bei einer falschen Antwort aber den Dialog sofort neu starten können, ist das nun wirklich keine große Herausforderung. Besonders heikel ist jedoch (wie im richtigen Leben auch) die Klamottenfrage. Ohne das richtige Styling geht hier gar nichts - da soll noch mal jemand sagen, es kommt nicht auf Äußerlichkeiten an. Wenn wir uns aber tolle Kleidung und Kosmetik kaufen wollen, brauchen wir Geld. Das können wir uns mit Schülerjobs verdienen, die zum Teil durchaus besser bezahlt sein dürften. Sobald wir aber mit neuen Klamotten eingedeckt sind, geht es nach Hause, wo wir uns umstylen können. Haben wir am Ende alles erledigt und sehen auch noch cool genug aus, gesteht uns auch unser Schwarm seine Liebe und einer glücklichen Beziehung steht nichts mehr im Wege. An einigen Stellen des Spiels zieht sich diese Story leider etwas in die Länge. Das fällt umso mehr auf, als dass es keine Vorspulfunktion gibt. Aber nicht nur unser Traumtyp will erobert werden, wir müssen auch auf unsere Bedürfnisse achten. Vier Anzeigen sind dabei von Bedeutung: Gesundheit, Hunger, Familie und beste Freundin. Nur, wer alle diese Bedürfnisse befriedigt, wird auch Chancen bei seinem Schwarm haben. Zur Verbesserung der Statusanzeigen gibt es überall im Spiel Aktivitäten, die durch kleine rote Herzen gekennzeichnet sind. So kann man beispielsweise das Verhältnis zu seinen Eltern durch Fenster putzen oder Blumen pflücken verbessern, man will ja schließlich auch mal länger als 21:00 Uhr draußen bleiben. Um seine beste Freundin wiederum kümmert man sich, in dem man Federball mit ihr spielt oder SMS schreibt. Schade ist, dass die Herzen alle gleich aussehen, so dass man nicht sofort erkennt, welche Aktion für welches Bedürfnis da ist. Die Stadt, in der wir leben, ist recht groß. Sie besteht aus vier Gebieten: dem Wohnviertel, in dem auch unser Elternhaus liegt, dem Schulgelände, dem Park und dem Einkaufscenter. Die ersten drei Bereiche sind zu Fuß zu erreichen, nur zum Einkaufscenter muss der Bus genommen werden. Leider sind die einzelnen Bereiche zum Teil recht unübersichtlich. Mit der "Select"-Taste kann zwar eine Übersichtskarte geöffnet werden, bei der wichtige Punkte mit gelben Ausrufezeichen markiert sind, aufgrund der großen Anzahl markanter Stellen hilft das aber nicht wirklich weiter. Ausgerechnet das Einkaufscenter, in dem sich die Klamottenläden, das Fitnesscenter und die Disco befinden, verfügt nicht über eine Übersichtskarte. Die Steuerung kann komplett über den Touchscreen erfolgen. Alternativ können auch Steuerkreuz und Tasten des Nintendo DS genutzt werden. Beim Bewegen in der Stadt ist jedoch die Benutzung des Touchpens zu empfehlen, da wir so zum einen schneller sind und zum anderen auch präziser unser Ziel ansteuern können. Schülerjobs und Minispiele Um in "My Boyfriend - Meine erste große Liebe" Geld zu verdienen, stehen uns vier Schülerjobs zur Verfügung: Hund ausführen, Auto waschen, Bücher sortieren und Pizza belegen. Keiner dieser Jobs stellt wirklich eine Herausforderung dar. Da sie zudem immer aus je einer Handbewegung bestehen, wirken sie sehr bald monoton. So müssen wir etwa beim Job "Hund ausführen" mit dem Touchpen genau dann einen Knopf berühren, wenn Fiffi über einen markierten Bereich geht, wo er sein "Geschäft" verrichten soll oder beim Job "Auto waschen" über einen verdreckten Wagen wischen. Zumindest etwas anspruchsvoller sind die Minispiele. Hierbei müssen wir vor allem unseren Traumtypen beeindrucken. Beim Tanzen etwa gilt es, die richtigen Schritte nachzuzeichnen, beim Skaten sollen wir einen Parcours hinter uns bringen und beim Fußball liefern wir uns eine Art "Ping Pong"-Duell mit dem Computer. Negativ zu bemerken ist, dass keines dieser Spiele abgebrochen oder unterbrochen werden kann. Haben wir einmal angefangen, müssen wir das Spiel auch durchziehen. Dabei haben die Minispiele außer dem oben erwähnten Effekt keine weiteren Auswirkungen auf uns. Warum sie dann überhaupt aufgenommen wurden, bleibt daher rätselhaft. Sound und Grafik Über den Sound sollten nur wenige Worte verloren werden. Die Musik ist grausam und nervig. Es existieren einige Soundeffekte, so etwa das Bellen eines Hundes oder das Geräusch eines fahrenden Skateboards, was aber auch bei einem solchen Spiel vorausgesetzt werden dürfte. Wirklich schlimm ist das bei jedem Dialog ertönende "Pling", das schon nach kurzer Zeit sehr die Nerven strapaziert. Musik und Soundeffekte können nur gemeinsam abschaltet werden, nicht einzeln. Die Grafik bietet ebenfalls wenig Erbauliches. Im Spiel fehlt den Figuren, abgesehen von Kleidung und Frisur, jegliche Individualität. Die Umwelt ist zwar dreidimensional gestaltet, die vorhandenen Gegenstände sind aber kaum zu benutzen. So kann sich die Spielfigur nicht mal hinsetzen. In den Minispielen wechselt man dann teilweise zu einer zweidimensionalen Ansicht, was das Ganze dann doch etwas altbacken erscheinen lässt. Fazit "My Boyfriend - Meine erste große Liebe" ist ein Spiel, das stark auf pubertierende weibliche Teenager zugeschnitten ist. Schlechter Sound und miese Grafik vereinen sich jedoch mit einem Spielkonzept, das nur wenig Herausforderung zu bieten hat. Sehr kurze Spieldauer, zu simpel aufgemachte Minispiele und eine wenig fantasievolle Ausgestaltung der Hintergrundgeschichte lassen alles schnell langweilig und öde werden. Eine große Liebe zu diesem Spiel dürften sicherlich die wenigsten entwickeln. (29.10.2008) |