Jackass The Game DS (NDS) (Empire Interactive) geschrieben von Anna Okelt
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Die verrückten Kerle aus der weltberühmten Serie "Jackass" erobern nun den Handheld Nintendo DS. Mit einem eigenen Charakter kann man auf die Bande treffen und die gefährlichen Stunts in virtueller Form nachahmen. Jedoch wird einiges von dem Neuen erwartet und man muss sich so ungeschickt wie möglich anstellen, um Knochen splittern zu hören und sich damit den Respekt der restlichen Mitglieder zu verdienen. Fahren, springen, stürzen Zu Beginn des Spiels kann man seinen Charakter gestalten. Dabei kann man über Geschlecht und Körperform bestimmen sowie verschiedene Kleidungsstücke und Kostüme auswählen, wobei einige zunächst freigespielt werden müssen. Jeder Körpertyp bietet einen anderen Vorteil wie zum Beispiel höhere Geschicklichkeit oder Beweglichkeit, sodass man seinen Charakter gut wählen sollte, aber natürlich kann man auch nach und nach alle ausprobieren. Man hat das Glück als Praktikant bei der berühmten Bande anfangen zu dürfen. Die Jungs verlangen wirklich viel von dem Spieler und erwarten, dass er die verrücktesten Dinge für sie erledigt. Zunächst werden dem Spieler die grundlegende Steuerung und die möglichen Aufgaben erklärt. Man muss andauernd versuchen, fahrbare Untersätze und Katapulte zu finden, um sich möglichst viele Knochen zu brechen und einen hohen Multiplikator zu erhalten. Pro Level gibt es fünf Missionslieferanten. Geht man zu einem Kollegen, erhält man eine Aufgabe. Dabei muss man rein linear vorgehen, da man immer nur zu einem bestimmten Charakter gehen darf, um eine Mission starten zu können. Während der Ladezeiten erhält man hilfreiche Tipps zur Steuerung, um viele Punkte absahnen zu können. Meist geht es darum, ein Fahrzeug zu finden und in einen Gegenstand zu fahren oder einen Werfer zu missbrauchen, um auf hohe Gebäude zu kommen. Mit einem Minibike muss man beispielsweise Mülltonnen umfahren, um anschließend in einen Spielplatz zu rasen. Zu beachten ist, dass man nicht auf den Boden gelangen darf, ehe der Stunt vollzogen ist, da er sonst vorzeitig endet und die Mission missglückt ist. Um nicht den ganzen Weg zurücklaufen zu müssen, kann man über die Starttaste in das Menü gelangen, das die Option beinhaltet, die Mission erneut zu starten. Nach einer erledigten Mission kann man in einer Liste die erreichten Erfolge betrachten, außerdem gibt es immer eine Medaille zu gewinnen. Bei mäßigem Erfolg kann man nur mit einem Haufen Kot rechnen. Die Leistung kann aber auch soweit reichen, dass man sogar eine Goldmedaille erhält. Will man viele Punkte machen, um eine tolle Medaille zu gewinnen, empfiehlt es sich zusätzliche Tricks auszuführen, ehe man an das Ziel der Mission gelangt. Man kann dabei zum Beispiel vorher auf einen Werfer steigen, um aus dem Flug heraus auf einem Fahrzeug zu landen. Hat man in einem Level alle Missionen erfüllt, wird ein Mega-Stunt freigeschaltet. Das Gelernte wird noch einmal auf eine harte Probe gestellt und man muss sich als Mitglied der Bande erneut beweisen. Der Spielstand wird nach jeder beendeten Mission automatisch gespeichert. Die Transportmittel bieten eine gute Möglichkeit, schnell voranzukommen, um die Stadt zu erkunden und dabei großartige Stunts auszuführen. Die fahrbaren Untersätze werden alle gleich gesteuert, verhalten sich jedoch in Kurven und beim Beschleunigen unterschiedlich. Man sollte versuchen alle Möglichkeiten auszuprobieren, um das passende Gefährt für den eigenen Stil zu finden. Werfer schleudern den Charakter bei richtiger Anwendung durch die halbe Stadt. Der Flug lässt sich relativ leicht steuern, da man ihn abbremsen oder die Richtung verändern kann; in beiden Fällen hat man die Möglichkeit, Tricks auszuführen. Gelingt es sogar Kombinationen zu starten, kann man noch mehr Punkte erhalten. Hilfsmittel Verschiedene Attribute helfen dabei, Können und Erfahrung zu steigern, um so gut wie möglich zu werden. Die Beweglichkeit zeigt, wie gut der Stil ist. Man kann die Anzeige steigern, indem man Tricks ausführt. Je höher sie wird, desto leichter wird es, Tricks zu machen. Die Geschicklichkeit stellt den Bonus dar, den man während eines Stunts erhalten kann. Durch Knochenbrüche kann man bei einem Stunt höhere Punktzahlen erreichen. Die Anzeige steigt, während man einen Stunt ausführt; je höher sie ist, desto mehr Knochen brechen bei einem Sturz. Man muss versuchen, möglichst viele Brüche zu erreichen, bis man sich sogar alle Knochen gleichzeitig brechen kann. Das Gleichgewichtsattribut kann man erhöhen, indem man auf einem Fahrzeug oder einem Tier Tricks ausführt und versucht, so lange wie möglich das Gleichgewicht zu halten. Je mehr die Anzeige gefüllt wird, desto einfacher ist es, das Gleichgewicht zu halten. Zusätzlich gibt es ein "Jack-O-Meter". Es dient dazu zu zeigen, wie verrückt die Stunts sind, die man ausführt. Man muss versuchen, es möglichst auf "Jackass"-Niveau zu treiben. Im Inventar befindet sich unter anderem ein Handy. Es dient dazu, bereits vollführte Missionen noch einmal starten zu können, um eine höhere Punktzahl und damit eine bessere Medaille zu erhalten. Sobald man alle Missionen eines Lieferanten abgeschlossen hat, erscheint über seinem Namen ein Regenbogen und man kann ihn anrufen. Während der ungewöhnlichen Stadtbesichtigung kann man verschiedene Dinge finden. Darunter fallen auch Anzüge, die man anschließend im Inventar auswählen kann. Sie verschaffen Steigerungen der einzelnen Attribute. Außerdem sind noch Zubehörteile wie Raketen auffindbar, die auf einem Transportmittel einen extra Schub verleihen. In der Statistik ist der Spielfortschritt zu sehen. Man kann überprüfen, welche Missionen beendet wurden und was man dabei erreicht hat. Man findet hier auch die Attributanzeigen, um zu erfahren, welches Können man verbessern muss. Der Arztbericht liefert genaue Informationen über die Knochenbrüche, die man sich bei den Aktionen geholt hat, da er aus einer Liste aller im menschlichen Körper vorhandenen Knochen besteht. "Jackass" für zwischendurch Auch vor Minispielen macht dieser verrückte Titel nicht halt. Im "Schneeball-Driveby" geht es darum, Schneebälle mit einer Schleuder auf Menschen und Fenster zu schießen. Man hat eine Zeitvorgabe, die man durch Treffer erhöhen kann. Ein Fadenkreuz hilft dabei, gezielter mit den Schneebällen zu schießen und mehr Punkte zu holen. Wenn die Munition ausgeht, sollte man braune Kisten treffen, um weitere Bälle zu erhalten. Man muss versuchen, so gut wie möglich zu sein, um einen Highscore zu erreichen. "Dodgeball" gestaltet sich wie deutscher Völkerball und bietet gleich zwei Modi. Die Spieler kann man zu Beginn selbst auswählen. In dem normalen Modus treten zwei Spieler gegen zwei andere an. Es stehen zwei Bälle zur Verfügung, mit denen man versuchen muss, die Gegner zu treffen, um Punkte zu sammeln. Bleibt der Ball auf dem gegnerischen Feld liegen, haben sie den Ball. Dann muss man ausweichen, um den harten Geschossen zu entgehen. Jeder Spieler hat nur eine bestimmte Anzahl an Leben. Sind alle verbraucht, wird er gegen einen anderen ausgetauscht. Das funktioniert allerdings nur einmal. Wurde auch die Zweitbesetzung oft genug getroffen, ist das Spiel beendet und das entsprechende Team verliert. Im Überlebensmodus spielt man alleine gegen fünf Gegner. Man muss den gegnerischen Würfen ausweichen und selbst versuchen, an Bälle zu kommen, um die anderen Spieler auszuschalten. Hat man einen besiegt, erhält man Punkte. Das Spiel ist beendet, wenn der eigene Charakter alle Leben aufgebraucht hat. Die Minispiele kann man auch im Mehrspielermodus ausprobieren und sein Können gemeinsam mit Freunden testen. Bis zu vier Spieler können teilnehmen. Jeder, der mitmachen möchte, braucht eine eigene DS-Karte. Man kann ein neues Spiel erstellen oder einem vorhandenen beitreten. Sobald mindestens zwei Mitglieder gewählt sind, kann man eines der Minispiele auswählen und sich aneinander messen. Im "Dodgeball" stehen auch im Mehrspielermodus beide Modi zur Verfügung, sodass man ausreichend Gelegenheit hat, gemeinsam die Zeit mit dem Titel zu verbringen. Wie bewegt sich ein "Jackass"? Die Steuerung des Spiels wird zu Beginn sehr gut erklärt, sodass man sich schnell an sie gewöhnt und bald alle Tricks kann. Man benutzt hauptsächlich die Tasten, nur für die Navigation im Menü und bei den Mini-Spielen braucht man den Touchpen. Die Figur bewegt man mit dem Steuerkreuz und die restlichen Tasten braucht man für die Interaktionen wie Springen oder Sprinten. Fahrzeuge lassen sich ebenfalls einfach steuern, jedoch sollte man während einer Mission aufpassen, dass man nicht den "B"-Knopf drückt, da man sonst abspringt und den Stunt vorzeitig beendet. Für die Werfer braucht man eine Weile, da es verschiedene Sorten gibt. Jedoch wird die Handhabung sofort erklärt, wenn man einen bisher nicht benutzten Werfer besteigt. Sobald man weitere Funktionen freischaltet, werden die nötigen Schritte erklärt. Damit wird gewährleistet, dass man jeden Schritt nach und nach erlernt, ohne viel rätseln zu müssen. Anfangs ist es etwas kompliziert, mit der Steuerung zurechtzukommen, da nicht alle Interaktionen eindeutig sind. Sobald man aber einige der Tipps beherzigt, ist es ein Kinderspiel und man schafft es ohne Weiteres, die Aufgaben zu erledigen. Grafik und Sound Die Grafik in "Jackass The Game DS" ist einfach gestaltet. Alles wirkt kantig und eckig, was den Spielspaß allerdings zu keiner Zeit verringert. Alle Animationen und Bewegungsabläufe sind absolut flüssig und bereiten keine Schwierigkeiten wie Ruckler oder Abstürze. Es ist amüsant zu sehen, wie sich die Gliedmaßen der Figur immer wieder aufs Neue anders verbiegen, weil sie sich bei jedem Sturz andere Knochenbrüche zuzieht. Die anderen Charaktere sehen den realen Vorbildern erstaunlich ähnlich und man erkennt sehr leicht, dass sie ihnen nachempfunden sind. Die Stadt besteht aus vielen Häusern, die unterschiedliche Größen haben, sodass es je nachdem schwieriger ist, auf das Dach zu gelangen. An den Grenzen befinden sich Bäume, die den Protagonisten schnell zu Fall bringen können. Auch Feuerhydranten fehlen nicht und gehen los, wenn man gegen sie kracht. Die Umgebung ist sehr abwechslungsreich gestaltet und bietet für jeden Geschmack die passende Atmosphäre. Die Musik ist typisch für die Serie. Die Stile Rock und Punk dominieren eindeutig und passen sehr gut zu dem Geschehen. Die Geräusche der Umgebung sind sehr authentisch. Man hört die Plastikräder des Skateboards auf dem Asphalt knattern und wie sich das Metall der Mülltonnen verbiegt. Bei einem Sturz stöhnt der Charakter schmerzvoll und man kann sich gut vorstellen, welche Qualen er empfindet. Das Stöhnen kann bei dem Spiel "Dodgeball" wirklich nervig sein, da sich mehrere Spieler auf einem Feld befinden und jeder auf den Boden fällt und stöhnt, während er sich vor Schmerzen krümmt. Leider können die Personen nicht sprechen und es bleiben nur die Sprechblasen, die man lesen muss, um die nächsten Schritte zu erfahren. Sonst kann man weder über die Musik- noch über die Geräuschkulisse meckern, da alles sehr passend umgesetzt ist und größtenteils realistisch klingt. Fazit "Jackass The Game DS" macht sichtlich Spaß. Fans der Serie werden begeistert sein, da sich die meisten über die Gefahren der Stunts bewusst sind und sie so wenigstens virtuell nachempfinden dürfen. Wenn man keine Lust hat, eine Mission zu starten oder einfach zum Scheitern verurteilt ist, steht die Stadt trotzdem für Spaß zur Verfügung und man kann die Geräte ausprobieren, wie man gerade Lust hat. Das Spiel ist ein Muss für jeden Fan und ein Tipp für all diejenigen, die Spaß daran haben, einer virtuellen Figur mit extremen Stunts Knochenbrüche zu bescheren. (05.11.2008) |