Pro Evolution Soccer 2008

Pro Evolution Soccer 2008 (PSP)

(Konami)

geschrieben von Sebastian E.R. Hör

 

 
Entwickler: Konami
Publisher: Konami
Genre: Fußballsimulation
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Pro Evolution Soccer 2008
Preis: 29,95 €
Altersfreigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß §14 JuSchG

Rund ein Vierteljahr ist vergangen, seit Konami mit "Pro Evolution Soccer 2008" den neuesten Ableger der beliebten Fußballsimulation für PC und Konsolen veröffentlichte. Die Fans reagierten enttäuscht, denn der Realismusgrad und die Steuerung blieben weit hinter den Vorgängern zurück. Einzig die Grafik vermochte zu überzeugen, während der Online-Modus noch immer nicht zuverlässig funktioniert. Die Kritik der Fanbasis traf Konamis Chefentwickler Shingo "Seabass" Takatsuka offenbar hart und er versprach, dass man sich im nächsten Teil wieder mehr auf die Stärken der "PES"-Reihe besinnen werde. Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, kommt "Pro Evolution Soccer 2008" nun für die PSP und ergänzt das Spiel um ein sehr interessantes neues Feature: die "Welt-Tour". Ob das "PES für unterwegs" überzeugen kann, lesen Sie in unserem Test.

Around the World

Die Menüstruktur von "Pro Evolution Soccer 2008" ist genauso aufgebaut wie in der PC-Version; das heißt, sie ist auch genauso gewöhnungsbedürftig. Vom halbkreisförmig angeordneten Hauptmenü aus können Sie mit dem Steuerkreuz die einzelnen Kategorien ansteuern. Sie haben, wie in der PC-Variante auch, die Wahl zwischen einem Einzelspiel, der "Meister-Liga", einem Liga-, einem Pokal- sowie einem Trainingsmodus. Ferner können Sie Daten editieren, sich Ihre schönsten Tore in der Galerie ansehen und an den Einstellungen schrauben. Auch ein Spiel gegen einen menschlichen Gegner ist möglich. Das einzige neue Feature ist die bereits eingangs erwähnte "Welt-Tour".

In diesem Modus müssen Sie sich zunächst für eine Mannschaft entscheiden, wobei es keinen Unterschied bedeutet, ob es sich um eine Vereins- oder Nationalmannschaft handelt. Danach erhalten Sie Ihre Aufgabe für das kommende Match und bekommen einen Gegner zugelost, gegen den Sie das angegebene Ziel erfüllen müssen. Die Missionen sind sehr abwechslungsreich gestaltet: Mal müssen Sie einen Rückstand binnen einer Halbzeit in einen Sieg verwandeln, mal fünf Minuten vor Schluss in der zweiten Hälfte der Verlängerung das Siegtor schießen oder während der gesamten Spieldauer vermeiden, ins Abseits zu laufen. Die Aufgaben sind kreativ und, bis auf eine Ausnahme, niemals unfair. Bei dieser Ausnahme müssen Sie den Torhüter umspielen und ein Tor erzielen - kein Problem eigentlich. Leider weigert sich das Spiel standhaft, ihre Dribbelkünste anzuerkennen, sodass Sie ewig herumprobieren müssen, bis Sie endlich erfolgreich sind.

Davon abgesehen bereisen Sie munter die Welt und bekommen für jeden erfolgreich besuchten Kontinent 1000 "PES-Punkte" gutgeschrieben, die Sie im Shop gegen verschiedene Nettigkeiten, beispielsweise zusätzliche Mannschaften oder Meister-Liga-Startpunkte, eintauschen können. Wie erwähnt sind die Missionen sehr abwechslungsreich und sorgen für große Motivation, wenngleich manche Ziele dann doch zu simpel sind: Einen Gegner über die volle Distanz von neunzig Minuten mit mehr als einem Tor Unterschied zu schlagen, ist keine große Herausforderung. Dennoch ist die Mischung äußerst gelungen und sorgt immer dann für besondere Spannung, wenn die nächste Aufgabe erklärt wird.

Gefühle

Das Spielgefühl von "Pro Evolution Soccer 2008" auf der PSP gleicht größtenteils dem auf dem PC - der Ball springt gelegentlich wie ein Flummi zwischen den Verteidigerbeinen hin und her und folgt nicht immer den Gesetzen der Physik. Beim Dribbeln legen sich die Spieler die Kugel oft viel weiter vor, als man das beabsichtigt hatte, weil die Bewegungen des Analogsticks nicht immer korrekt interpretiert werden. Der Schussbalken ist eine Spur zu empfindlich, sodass man den Ball ab und zu selbst bei leichtester Berührung in Richtung Tribünendach jagt. Doch es gibt auch Verbesserungen gegenüber der PC-Version: Die Verteidiger verhalten sich zwar immer noch ausgesprochen dämlich (insbesondere, wenn man das mit "PES 6" vergleicht), aber nicht mehr ganz so dilettantisch wie auf dem PC. Außerdem eilen die KI-Kollegen nach einem Angriff schneller wieder zurück und stehen bei Balleroberung nicht mehr kilometerweit im Abseits. Ferner wurde die katastrophale Ansicht bei Elfmetern wieder rückgängig gemacht: Der abwehrende Spieler blickt jetzt wieder, genau wie der Schütze, frontal aufs Tor.

Der "Meister-Liga"-Modus funktioniert haargenau wie auf dem PC auch und bildet, neben der "Welt-Tour", den Kern der Langzeitmotivation von "PES". Sie entscheiden sich für eine Mannschaft Ihrer Wahl und beginnen, entweder mit den für alle Teams gleichen Standardspielern oder mit der Originalaufstellung, Ihren Club aus der zweiten Liga bis zu internationalen Weihen zu führen. Nebenbei bemerkt wurde die zweite Spielklasse im Vergleich zur aufgeblähten PC-Variante wieder verkleinert und beinhaltet nunmehr lediglich acht Mannschaften.

Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass "Pro Evolution Soccer 2008" für die PSP auch eine andere Eigenschaft von seinen Brüdern auf dem PC und den anderen Konsolen geerbt hat: Die Ladezeiten sind relativ lang, auf der PSP sogar noch deutlich länger als beispielsweise auf dem PC. Für jedes Untermenü wird eine gewisse Ladezeit benötigt, selbst wenn man nur den Tabellenstand abrufen will. Das ist ärgerlich, insbesondere dann, wenn man im "Welt-Tour"-Modus eine Herausforderung wiederholen muss.

Erscheinungsbild, optisches

Die Grafik von "PES 2008" hat sich auf der PSP im Vergleich zum letzten Ableger, "PES 6", kaum weiterentwickelt, obwohl die Möglichkeiten der PSP noch reichlich Platz für Verbesserungen gelassen hätten. Natürlich muss man gegenüber der PC-Version Abstriche hinnehmen, beispielsweise hat man auf die Highlights am Ende des Spiels verzichtet; wer seine Tore also nochmals betrachten möchte, muss sie speichern. Außerdem gibt es nur ein einziges Stadion, wodurch die Partien ein wenig eintönig erscheinen. Regeneffekte sind, außer wenn die Kamera beim Einfangen der Emotionen der Spieler nach einem Tor nahe heranzoomt, gar nicht zu erkennen.

Erscheinungsbild, auditives

Ähnliches gilt auch für den Sound: Die Soundeffekte wurden, ebenso wie die Musikstücke, aus der PC-Version übernommen, und auch dabei wurde auf anscheinend weniger Wichtiges verzichtet. Beispielsweise auf den Kommentator, der sich nur dann zu Wort meldet, wenn ein Tor fällt. Die Stadioneffekte wissen zu gefallen und vermitteln Atmosphäre, wenngleich sie mit der Zeit eintönig wirken.

 

  

Fazit

"Pro Evolution Soccer 2008" für die PSP ist der perfekte Wegbegleiter für unterwegs. Durch die spannenden Missionen in der "Welt-Tour" und den "Meister-Liga"-Modus bietet das Spiel eine hohe Langzeitmotivation. Wer auf die beiden Modi verzichten kann oder das Spielgefühl des neuesten Teils nicht mag, dem dürfte der Vorgänger genügen, da sich die Grafik kaum weiterentwickelt hat. Allen anderen, die auch unterwegs nicht auf Fußball verzichten mögen, sei "PES 2008" wärmstens empfohlen.

(28.02.2008)


Fazit

   "Pro Evolution Soccer 2008" für die PSP ist der perfekte Wegbegleiter für unterwegs. Durch die spannenden Missionen in der "Welt-Tour" und den "Meister-Liga"-Modus bietet das Spiel eine hohe Langzeitmotivation. Wer auf die beiden Modi verzichten kann oder das Spielgefühl des neuesten Teils nicht mag, dem dürfte der Vorgänger genügen, da sich die Grafik kaum weiterentwickelt hat. Allen anderen, die auch unterwegs nicht auf Fußball verzichten mögen, sei "PES 2008" wärmstens empfohlen. (28.02.2008)


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