Autobahn Raser - Destruction Madness (Koch Media Deutschland) geschrieben von Anke Morbitzer
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Einleitung Mit Vollgas durch eine Münchner Fußgängerzone? Vor dem Louvre andere Autos in einen Schrotthaufen verwandeln? Diese und andere europäische Kulissen standen Pate für ein neues Spiel aus der schon fast legendären "Autobahn Raser"-Serie. Dabei steht die Umgebung im Vordergrund und bietet das Ambiente zu wilden Schrottrennen, Deathmatches und anderen Vergnügungen. Story Mit einem repräsentativen Querschnitt durch die Automobilszene ausgestattet, geht es in diesem Spiel um nichts anderes, als die Autos der Gegner zu zerlegen und in brennende Blechhaufen zu verwandeln. Mit einer Ausnahme allerdings: In einem Smash-Crash-Modus bleibt auch das städtische Inventar nicht verschont. Da sollen nach Herzenslust Straßenlampen umgenietet, Baustelleneinrichtungen ramponiert und Ampeln im wahrsten Sinne des Wortes überfahren werden. Am Ende bleibt in diesem Spiel immer der Fahrer Sieger, dessen Auto noch in einem brauchbaren Zustand ist. Nur am Rande geht es auch darum, schnell zu fahren. Installation Das Spiel kommt auf CD und besitzt weder ein gedrucktes noch auf der CD vorhandenes Handbuch. Zwar ist die Installation einfach und schnell und alle Einstellungen können im Spiel oder in einer kleinen separaten Anwendung vorgenommen werden, aber später treten doch einige Unklarheiten auf. Der Speicherplatzbedarf ist mit 370 MB sehr gering und die Spiel-CD muss während des Spiels nicht im Laufwerk verbleiben. Steuerung Die Steuerung ist per Tastatur sehr einfach, auch Gamepads oder ein Joystick können verwendet werden. Anfangs ungewohnt ist die enorme Wendigkeit der Fahrzeuge, man kann bei geringer Geschwindigkeit auf dem Bierdeckel rangieren, was natürlich bei der Spielidee von Vorteil ist. Alle Fahrzeuge lassen sich präzise steuern und die Fahreigenschaften sind gut den verschiedenen Fahrzeugtypen vom Kleinwagen bis zum PS-starken Sportflitzer angepasst. Auf der Packung wird der Split-Screen-Modus beworben, der es ermöglichen soll, an einem Computer zu zweit zu spielen. Das wäre mal wieder eine nette Abwechslung gewesen, aber im Spielmenü ist diese Option nicht zu entdecken und auch sonst findet man nichts dazu. Hier wäre eine Anleitung sehr hilfreich gewesen. Gameplay Anders als in den meisten Spielen kommen hier keine Originalfahrzeuge zum Einsatz, wenn man auch die "Verwandtschaft" auf den ersten Blick erkennt. Insgesamt stehen nur 22 Autos zur Verfügung, vom Kleinwagen bis zum Sportflitzer. Alle Rennen finden auf Strecken in verschiedenen europäischen Städten statt, auch einige deutsche wie München oder Berlin sind dabei. Anders als der Titel des Spiels suggeriert sind die wenigsten Strecken auf der Autobahn, die Rennen in den Innenstädten sind allerdings auch abwechslungsreicher. Im Spiel kann man zwischen Einzelrennen und einer Karriere wählen. Bei den Einzelrennen werden die meisten Strecken und Fahrzeuge allerdings erst freigeschaltet, wenn man in der Karriere vorangekommen ist. In beiden Modi gibt es die verschiedenen Varianten wie Schrottrennen, Überlebender, Deathmatch oder Smash Crash. Im Schrottrennen geht es erstmal darum, einen Rundkurs als Schnellster zu absolvieren. Dabei spielt es allerdings keine Rolle, ob am Ende noch alle Gegner dabei sind und so ist gnadenloses Rammen und Schubsen angesagt. Um sich das Leben zu erleichtern, kann man unterwegs Extras aufsammeln, dazu gehören zum Beispiel Panzerungen und Waffen oder Reparaturen und Tuning-Teile. Im nächsten Rennen zählt nur eins: Überleben. Das Schwierige dabei ist die ständig abnehmende Gesundheit und Reparaturen gibt es fast nur dann, wenn Gegner erledigt wurden und dafür Bonus-Reparaturen vergeben worden sind. Beim Smash Crash ist nichts vor heranrasenden Fahrzeugen sicher, jedes gerammte Teil wie Ampeln, Straßenlaternen oder Telefonzellen bringt Punkte. Natürlich darf das Zerstören der Gegner nicht vergessen werden, man bekommt dadurch dessen Punkte gutgeschrieben. Die Zeit ist bei diesem Spiel auf drei Minuten begrenzt und bei manchen Strecken hat man es schon schwer, etwas zum Überfahren zu finden, wenn man am falschen Punkt des Kurses starten muss.Im Deathmatch gilt es, als Erster mindestens sechs Autos auf den Schrottplatz zu befördern. Nett ist bei allen Rennen die Minimap, bei der man sofort erkennen kann, wo sich alle Gegner befinden und auf welchem Platz sie sind. Das ist besonders beim Smash Crash nützlich, weil man sich dann die lohnenden Gegner vorknöpfen kann. Grafik Bei den Fahrzeugen gibt es wenig Abwechslung, da man keine andere Farbe oder Ausstattung auswählen kann. Die Umgebungen sind schön und die Charakteristika der einzelnen Städte gut getroffen, jedoch wirkt die Grafik insgesamt veraltet. Die Texturen sind klein, so dass alle Gebäude gerastert aussehen, die Autos etwas eckig und alles ist wenig detailliert. In den Städten gibt es weder andere Autos noch Personen, so dass alles irgendwie steril wirkt. Dafür sind die Systemanforderungen aber auch entsprechend niedrig und das Spiel läuft sehr flüssig. Ein Manko sind die einfarbigen und einfallslosen Ladebildschirme, ein paar Bilder hätten das Ganze doch sehr aufgelockert. Zudem kosten Buchstaben anscheinend extra, immer wieder wird unnötigerweise abgekürzt oder es fehlen Umlaute. Da kann man dann seine Auswahl "Best." oder "Abbr." oder raten, was "Ges." bedeutet oder was ein "Betubungsstab" oder ein "Haikfig" ist. Da bleibt nur zu sagen: Ich kaufe ein "Ä"! Sound Zum Sound ist nicht sehr viel zu sagen: Die Motorengeräusche sind ganz gut gelungen, Umgebungsgeräusche gibt es außer quietschenden Reifen und krachendem Blech kaum und alles ist mit drei oder vier Musikstücken unterlegt, die eher aus der Techno-Ecke kommen. Wer sich an reiner Zerstörungswut erfreuen kann, liegt bei dem Spiel sicher richtig. Für Kinder ist es geeignet, da es auch auf älteren Rechnern läuft und wirklich einfach zu bedienen und zu steuern ist. Die Altersfreigabe ist mit sechs Jahren entsprechend, wahrscheinlich auch, weil im ganzen Spiel keine einzige Person vorkommt. Lesen lernen kann man allerdings damit nicht. Für ältere und erfahrenere Spieler ist es sicher nicht abwechslungsreich genug und auch grafisch ist man heute Besseres gewohnt. Da der Preis moderat ist, vielleicht mal eine nette Abwechslung für zwischendurch. (22.11.2005)
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