| Wildfire (Frogster Interactive) Geschrieben von Axel Kleps
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| Geschichte Feuerwehrsimulationen sind schon seit ein paar Jahren auf dem Markt und Fire Department hat bis dato die Spitzenstellung bezogen. Cat Daddy Games zieht nun mit Wildfire nach und versucht, Fire Department den Toprang streitig zu machen. Allerdings ist bei Wildfire eine etwas andere Thematik gegeben, da es sich hier um reine Waldbrandbekämpfung handelt, bei Fire Department gibt es hingegen immer spezifische Aufgaben, vom Hausbrand, über Feuer in einem Museum bis zu Explosionsgefahren an einer Tankstelle. Ob Wildfire hinterher- oder gar vorbeiziehen kann, wird der Test zeigen. Das Spiel Waldbrände stellen in den letzten Jahren eine immer größere Gefahr dar und es ist logisch, dass irgendwann einmal eine Simulation zu dem Thema erscheint. Wildfire springt genau dort in die Bresche und bringt dem Spieler diese gefährliche Bedrohung ein wenig näher. Nach recht nüchterner Installation geht es los und man bekommt den Bezug zu Smokey, dem amerikanischen Symboltier in Form eines Schwarzbären mit Rangerhut, sofort zu spüren. Mittels Smokey will die amerikanische Regierung seit den 30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts auf die Gefahren von Waldbränden hinweisen. So finden sich einige Auszüge aus der Werbung und einige geschichtliche Tatsachen im Spiel wieder. Informativ, aber wenig nützlich für unsere Breitengrade. Das Spiel selbst präsentiert sich schlicht, aber trotzdem angenehm. Die Einheiten wuseln durch das Bild, Planierraupen ziehen Feuergräben, während die Männer sich mit Schaufeln ans Werk machen, um die Brände zu löschen. Nach und nach werden neue Einheiten wie Feuerspezialisten, Firejumper, Löschflugzeuge, schwere Hubschrauber, Tankwagen und andere Boni freigeschaltet und die Aufträge werden immer schwieriger, da es immer mehr Brandherde oder gar Großfeuer gibt, die es zu bekämpfen gilt. Nach erfolgreichem Abschluss einer Mission kommt es ab und an vor, dass eine Beförderung ausgesprochen wird, was im Spiel aber keine merklichen Veränderungen hervorruft. Die Beförderungen sollen wohl nur der Langzeitmotivation dienen. Wenn man sich erst einmal an die etwas umständliche Klick-Steuerung gewöhnt hat, macht es am Anfang auch Spaß, allerdings stecken die spielerischen Mängel im Detail. So ist die KI deutlich schwächer als bei den Konkurrenzprodukten und alle Einheiten müssen buchstäblich an die Hand genommen werden, sonst sterben die Männer den Feuertod, weil sie sich im Feuer verlaufen. Auch die maschinellen Einheiten wie die Bulldozer müssen laufend überwacht werden, weil die KI ein automatisches Flüchten beim Annähern einer Feuerwand nicht beinhaltet. Bei Großeinsätzen kann das mitunter sehr nervenaufreibend sein, sich mehr um die Einheiten statt um die Taktik kümmern zu müssen. Steuerung Wie eingangs erwähnt, erfolgt die Steuerung komplett über die Maus und ähnelt sehr den RTS-Spielen wie beispielsweise Command & Conquer. Am linken Bildschirmrand sind die Buttons für die Einheiten dargestellt, die rekrutiert werden müssen. Auf der rechten Seite sind Kompass und alle anderen Funktionen für Orientierung, Zoom, Geldvorrat und Aufgabenverteilung vorhanden. Die Einheiten werden mit Push & Drag in Bewegung gesetzt und genau so verhält es sich mit den Funktionen wie Feuer löschen, Schneise ziehen, Bäume fällen usw. Anfangs sind die Feuerwehrmänner noch zu Fuß unterwegs, später werden auch Mannschaftswagen oder Hubschrauber zur Verfügung gestellt, mit denen man die Einheiten zu den Bränden transportieren kann. Da sich alle Figuren relativ langsam bewegen und der Spielverlauf dadurch etwas zäh wirkt, steht dem Spieler ein Zeitraffersystem zur Verfügung, womit man die Geschwindigkeit des Spiels erhöhen und die Wartezeiten verkürzen kann. Grafik Hier gehen die Meinungen etwas auseinander. Einerseits sind die Umgebungen, Figuren, Fahrzeuge und Brände liebevoll in Szene gesetzt worden, andererseits entspricht die Darstellung und Animation nicht dem Standard der Zeit. Ähnlichkeiten zu Legofiguren waren bestimmt nicht beabsichtigt, sind aber trotzdem vorhanden. Die Feuer bestehen aus zusammengesetzten Plasmaeffekten, was nicht nur unrealistisch aussieht, in der Zoomfunktion wirken sie sogar extrem hässlich. Die Figuren bewegen sich auch nur aus der Vogelperspektive einigermaßen korrekt, die Nahansicht lässt den Spieler glauben, die Männer würden alle auf Skateboards unterwegs sein. Auch sind keinerlei Schatten zu sehen, was dem angepriesenen Realismus nicht gereichen kann. Es ist wahrlich nicht so, dass die Grafik generell schlecht ist, nur ist das Spielerauge heutzutage doch etwas mehr gewohnt und die Konkurrenz wie Fire Department bietet mehr Realismus, schönere Texturen und bessere Animationen. Allerdings sei erwähnt, das Wildfire bei weitem nicht so teuer im Anschaffungspreis ist und als Low-Budget-Produkt doch ein grafisch gehobenes Niveau hält. Sound Cat Daddy Games hat im Gegensatz zum grafischen Teil hier ganze Arbeit geleistet: Stimmungsvolle Hintergrundmusik begleitet den Spieler durch die Menüs, dramatische Stücke umschmeicheln das Spielerohr während der Ladezeiten und die Einheiten geben immer Kommentare ab, sobald sie aktiviert werden oder eine Aktion durchführen sollen. Alle Musikstücke und Soundeffekte sind von hoher Qualität und werten das Spiel dementsprechend auf. Warum wurde nicht soviel Wert auf die KI und die Grafik gelegt? Von einem Budget-Titel kann der Spieler natürlich nicht die Qualität und den Umfang eines Vollpreisproduktes erwarten und für diesen Preis wird auch eine Menge geboten, aber auch etliche Mängel sind darunter. Der ärgste Schnitzer ist die KI, die in diesem Sinne eigentlich gar nicht vorhanden ist. Alles muss der Spieler selbst erledigen und dabei noch auf die Gesundheit seiner Leute achten. Das führt im späteren Spielverlauf zu sehr viel Hektik und fehlender Übersicht, worunter dann auch noch die Langzeitmotivation leidet. Grafisch hätte Cat Daddy Games auch etwas mehr herausholen können, um der Spielewelt ein etwas lebendigeres Spiel zu präsentieren. Das ist leider nur zum Teil gelungen. Erstklassig ist allerdings der Sound, der sich ganz im Gegensatz zur Grafik und KI auf hohem Niveau bemerkbar macht. Musikfetischisten stehen schöne Stücke zur Verfügung, die Spieluntermalung ist sehr gelungen und die Soundeffekte machen genau das, was sie tun sollen: Sich gut anhören! Nur schade, dass der Rest nicht so professionell ausgeführt wurde, denn das Potenzial ist da, es wurde leider in großem Maße verschenkt. Somit bleibt ein etwas fader Nachgeschmack bei einem doch recht guten Preis/Leistungsverhältnis. Das nächste Mal doch etwas mehr Enthusiasmus bei der Entwicklung eines derartigen Titels, dann steht auch eine gute Wertung ins Haus. Versprochen! (22.12.2005)
Minimum-Systemanforderungen: - Windows 98/ME/2000/XP - Intel Pentium 3 oder Athlon mit 800 MHz - 128 MB RAM - DirectX 9.0 kompatible Grafikkarte mit 64 MB - Soundkarte Empfohlene Systemanforderungen:
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