Max and the Magic Marker (The Games Company) geschrieben von Daniela Salten
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Wer hat sich als Kind nicht einmal gewünscht, dass das Bild, das man gerade gemalt oder gezeichnet hat, lebendig werden könnte? Dieser Wunsch kann jetzt erfüllt werden. Mit "Max and the Magic Marker" darf man jetzt in die Welt der Kinderzeichnungen eintauchen und, so das Versprechen des Publishers, "ein einzigartiges Abenteuer voller Überraschungen" erleben. Story und Gameplay Die Geschichte beginnt damit, dass der Junge Max zu Hause sitzt und seiner Fantasie mit Hilfe seiner Buntstifte freien Lauf lässt. Da wird ein Brief mit seinem Namen durch den Postschlitz geworfen, in dem sich ein geheimnisvoller Stift befindet. Begeistert zeichnet Max ein violettes Ungeheuer, das gleich nach seiner Fertigstellung zum Leben erwacht und in seinen Bildern Chaos anrichtet. Um dieses zu beseitigen und dem Monster einen Strich durch die Rechnung zu machen, zeichnet sich Max selbst ins Bild und beginnt seine abenteuerliche Jagd. "Max and the Magic Marker" ist ganz im Stile eines klassischen JumpnRuns gehalten. Man steuert Max mit den Pfeiltasten durch die aus 15 Levels bestehende Welt und muss dabei verschiedene Gegenstände einsammeln. Dabei handelt es sich zum einen um goldene Kugeln, die in der Regel auf dem Weg herumliegen, und zum anderen um schwarze Kugeln, die sogenannten Geheimnisse, die dementsprechend schwerer zu erlangen sind. Hat man es geschafft, alle Sachen eines Levels einzusammeln, erhält man eine Belohnung. Am wichtigsten sind aber die mit Tinte gefüllten Kugeln, die benötigt werden, um den magischen Stift wieder aufzufüllen, hierin liegt nämlich die Besonderheit des Spiels. Um an einigen Stellen weiterzukommen, ist es erforderlich, mit Hilfe des Stifts Zeichnungen anzufertigen, damit Max Abgründe überqueren oder Gegner, die sogenannten Gobos, ausschalten kann. Hat man die jeweilige Aufgabe erledigt, reicht es, die Maus zu schütteln und so den Stift wieder aufzufüllen. Leider verliert man an den Speicherpunkten, von denen es erfreulich viele gibt, den gesamten Tintenvorrat, so dass man sich im folgenden Abschnitt neue Schreibflüssigkeit besorgen muss. Die Aufgaben, für die der Stift benötigt wird, werden im Laufe der Zeit zwar komplexer, verändern sich jedoch nicht mehr wesentlich, was zu einer gewissen Eintönigkeit des Spielverlaufs führt. Das ändert jedoch nichts daran, dass die Rätsel vom Prinzip her sehr einfallsreich wirken. Das gilt insbesondere dann, wenn man Max zuerst springen lässt, dann das Bild mit der Leertaste in einen Standmodus, in dem es den Charakter einer Kinderzeichnung annimmt, versetzt, den benötigten Gegenstand zeichnet und abschließend mit einem nochmaligen Betätigen der Leertaste das Spiel wieder fortsetzt. Vom Spielspaß her ist die Anzahl der Level eher zu klein geraten. Da die einzelnen Abschnitte, insbesondere bei erfahrenen Spielern, schnell absolviert sind, bleibt die Langzeitmotivation auf der Strecke. Die kann nur geweckt werden, wenn man sich an den Rekorden versucht, die für jeden Abschnitt vorgegeben sind. Da diese Zeiten sehr herausfordernd sind, werden hier auch Personen angesprochen, die nicht nur ab und zu ein JumpnRun zocken. Sound und Grafik Die Hintergrundmusik des Spiels besteht aus Gitarrenklängen, die man am besten in den "Easy Listening"-Bereich verorten könnte. Leider wirkt sie nach einiger Zeit eher eintönig und störend. Soundeffekte wurden ebenfalls integriert, insbesondere mit Bezug auf das Laufen und Klettern von Max sowie die Geräusche des magischen Stifts. Eine Sprachausgabe existiert leider nicht. Grafisch macht das Spiel durchaus einiges her. Der Sprung von der Kinderzeichnung im Standmodus zur comichaften Darstellung im Spielmodus gelingt glaubwürdig und problemlos. Dabei verliert man nie den Eindruck, dass die etwas windschiefen Häuser und eckigen Bäume tatsächlich so von einem Kind gezeichnet worden sein könnten. Leider wirken dadurch die Hintergründe manchmal etwas gleichförmig und zu wenig detailreich. "Max and the Magic Marker" ist ein Spiel, das mit einer innovativen Idee versucht, die Grundidee des JumpnRuns ein wenig aufzupeppen. Vom Prinzip her gelingt das auch, da die Rätsel interessant und nicht immer leicht zu knacken sind, wobei etwas mehr Variation in den Aufgaben sicherlich drin gewesen wäre. Die insgesamt zufriedenstellende Steuerung mit Tastatur und Maus und die hübsche Grafik stellen dabei weitere Pluspunkte dar. Negativ fällt der störende Sound, die dünne Hintergrundgeschichte und die zu geringe Zahl der Level ins Gewicht. Insgesamt bietet das Spiel einige interessante Elemente, die insbesondere Gelegenheitsspielern sicherlich Freude machen werden. (31.03.2010)
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