Mystery Tales - Hidden Object Abenteuer (NDS) (Rondomedia) geschrieben von Jan-Erik Steinkrüger
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"Where's Wally?" hieß eine der berühmtesten Wimmelbildbücherreihen des Briten Martin Handford, an dem seit Mitte der Achtziger kein Heranwachsender vorbeikam. In etwas erwachsenerer Aufmachung und natürlich digitalisiert - wie beinahe alle Spiele in den letzten Jahren digitalisiert "neu erscheinen" - begegnet uns das Spielkonzept in Form einer Reihe von "Mystery"-Spielen, deren neustes Rondomedia jetzt unter dem Titel " Mystery Tales - Hidden Obect Abenteuer" auf den Markt bringt. Aus der Karibik nach Berlin Als die Protagonistin, von Beruf Journalistin, auf der Suche nach ihrer großen Liebe in Mexiko auf einer einsamen Karibikinsel - dass zu Mexiko keine karibische Insel gehört, scheint den Entwicklern nicht aufgefallen zu sein - eintrifft, kommt es zu einer Entführung, hinter der scheinbar Maya-Geister stecken. Ist dieses erste Abenteuer überstanden, geht es auch schon weiter nach Berlin ... Such den Hut Wie bereits erwähnt, ist "Mystery Tales - Hidden Obect Abenteuer" ein Wimmelspiel: Es geht also darum, spezifische genannte oder umschriebene oder als Schattenschnitt dargestellte Objekte in Bilder zu finden, die vor Gegenständen aus allen Nähten zu platzen scheinen. Dabei stellen oft die zu suchenden Dinge ein Puzzlestück im Verlauf der Story dar. Über 150 Levels mit öfters wiederholenden Szenerien und ab und zu abwechslungsreichen Aufgaben sind dabei zu lösen; so gilt es etwa vereinzelt, mal nicht nur Gegenstände zu suchen, sondern wie bei einer Call-in-Show die Fehler in einem von zwei beinahe identischen Bildern zu erkennen. An anderen Stellen gibt es auch mal kleinere richtige Knobelaufgaben zu lösen. Der Quellekatalog aus Sherlock Holmes Zeiten Bei "Mystery Tales - Hidden Obect Abenteuer" gilt es, in grafischer Hinsicht zwei Elemente zu unterscheiden: die Wimmelbilder selbst und die Story zwischen den einzelnen Levels. Die Rätselbilder ähneln im Stil den meisten anderen Wimmelbildspielen wie "Mystery Case Files" o.ä., die eher Ende des 19. oder Anfang des 20. Jahrhunderts spielen und sich in ihrer Ästhetik an Sherlock Holmes Filmen zu orientieren scheinen. Da jedoch Story und Gegenstände in diesem Spiel der Jetztzeit entstammen, wirkt dies nicht günstig abgestimmt. Komplettiert man dieses Ensemble noch mit den Zwischensequenzen, die aus Fotos von Quellekatalog-ähnlichen Models mit Sprechblasentexten bestehen, und einem Soundtrack, der mehr oder minder aus zwei Esoteriksounds der Spätachtziger zu bestehen scheint, ist das stilistische Wirrwarr bzw. Gewimmel komplett. Fazit Ignoriert man die langweilige und eher unausgereifte Story und schaltet den Esoteriksoundtrack aus, machen die Suchbilder im Einzelnen Spaß. Benutzt man das Spiel also als das, was es am ehesten ist - ein Pausenfüller oder eine Busfahrtbeschäftigung - so ist es sogar ganz nett, fallen doch die ästhetische Inkonsequenz und Monotonie dann nicht so schnell ins Auge. Allerdings gefallen mir persönlich die analogen Wimmelbücher mit Wally immer noch besser. (28.02.2009) |