Command & Conquer: Alarmstufe Rot 3 (Electronic Arts) geschrieben von Uwe Schöler
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Sieben Jahre ist es her, seit "Command & Conquer ("C&C) mit "Alarmstufe Rot 2 den heimischen PC zum Leben erweckte. Natürlich gab und gibt es zwischendrin ebenbürtige Teile, wie "Kanes Rache, die im C&C-Universum spielen, sich aber nicht mit dem Kalten Krieg auseinandersetzen. So gibt es neben der "Tiberium-Reihe noch die "Generäle, die ebenfalls mit Nachfolgern aufwarten. "Alarmstufe Rot 3" oder auch "Red Alert 3" genannt, knüpft an die alten Wunden des Kalten Krieges zwischen den Sowjets und den Alliierten an und wieder dreht sich alles um Zeitreisen und den Konsequenzen, die sich aus der Veränderung der Geschichte ergeben. Dieses Mal begeben sich die Sowjets in das Jahr 1927 und töten Einstein, der durch seine Theorien und Erfindungen der Zeit, wie die Chronospähre, die Alliierten so stark werden ließ. Der Tod Einsteins hat aber für die Russen nicht den gewünschten Erfolg nämlich die Zerschlagung der Alliierten sondern durch die fehlenden Entwicklungen es entsteht das "Reich der aufgehenden Sonne". So stehen sich nun drei Parteien gegenüber die Japaner, die Sowjets und die Alliierten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Das Zentrum der Mach Nach der Installation und dem Start wird der Spielverlauf schnell klar und der Kenner wird Altbewährtes vorfinden: den Bau einer Basis, die Sammlung von Ressourcen, das Erforschen von Technologien, das Schaffen von Superwaffen und schlussendlich der Angriff auf den Feind. So kennen Sie es auch aus den Vorgängern und genauso macht es auch immer wieder Spaß. Die Steuerung wurde aus dem letzten Teil der "C&C-Serie übernommen und so sollten Sie sich schnell zurecht finden, sofern sie "Kanes Rache gespielt haben. Wenn Sie aber glauben, das wäre schon alles, liegen Sie definitiv falsch. Entgegen der anderen Teile müssen Sie Ihre schmalen Ressourcen sorgfältig einsetzen, denn zu jeder Rohstoffquelle einer Erzmine fährt nur ein einziger Sammler. Gerade zu Beginn ist eine gute Planung wichtig, denn Fehlinvestitionen wirken sich schnell spielentscheidend aus. Neben dieser Einnahmequelle gibt es noch Bohrtürme, die Sie mit einem Bauingenieur einnehmen können. Diese produzieren dann in bestimmten Zeitabständen Geld analog zu den Tiberium-Türmen in "Kanes Rache". Sie können wie immer jede Partei mit einer eigenen Kampagne spielen, die aber leider nicht zusammenhängend ist. Dennoch warten die einzelnen Missionen mit viel Story auf und durch zahlreiche HD-Zwischensequenzen bringen Ihnen Schauspieler wie Tim Curry, J.K. Simmons, Randy Couture, Gemma Atkinson oder Jonathan Pryce den Konflikt näher. Auch wenn es sehr skurril aussieht, steht der Spaß beim Zuschauen an erster Stelle. Starten Sie die erste Kampagne, die Ihnen die Sowjets beschert, und beginnen Sie Ihre erste Mission. Neu ist die Möglichkeit, einen Feldzug nun mit einem Partner zu absolvieren. Der Modus nennt sich "COOP und dabei kann Ihnen ein Mitstreiter hilfreich zur Seite stehen. So werden Sie zu Beginn jedes Schlachtzuges gefragt: "COOP" oder "Solo". Wählen Sie "COOP", kann sich ein Freund per Gamespy-Account über das Internet an Ihrer Kampagne beteiligen. Sollte keiner Ihrer Freunde online sein, wählen Sie "Solo" und sofort springt einfach der Computer mit einem von insgesamt drei KI-Kameraden pro Partei in die Bresche. Damit werden Ihnen ganz neue Möglichkeiten der Armeeführung geboten: Der Computer unterstützt Sie und greift Gegner selbstständig an, während Sie noch eben Ihre Basis befestigen. Ein Highlight ist, dass Sie Ihren Helfer anweisen können, womit er sich als nächstes beschäftigen soll. So kann man ihn einfach Ziele angreifen oder für die Mission wichtige Gebäude einnehmen lassen. Damit steht dem Sieg so gut wie nichts mehr im Wege, denn Ihr Kompagnon wird seiner Aufgabe umgehend gerecht. Was an den vorangegangenen Teilen schon immer gestört hat, war die geskriptete KI, die immer und immer wieder ein und denselben Weg zu Ihrer Basis genommen hat. Um Ihnen die Illusionen zu nehmen: Daran hat sich nicht viel geändert. Wenn Ihnen gesagt wird, dass nach einer gewissen Zeit Nachschub erfolgt, dann ist dieser auch pünktlich. Wenn Sie nach Ablauf einer Frist attackiert werden, dann passiert auch genau das und zwar immer aus der Richtung, die eben programmiert wurde. Dabei hat die Lage Ihrer Verteidigungsanlagen überhaupt keinen Einfluss. Spielen Sie die Kampagnen zum ersten Mal, bekommen Sie Abwechslung pur, doch mit der Zeit sinkt die Motivation, da die Missionen immer gleich ablaufen. Nasses Element Eine weitere Neuerung im Spiel ist die Möglichkeit, Basen fast vollständig auf dem Wasser zu bauen. Bis auf die Waffenfabrik und die Kaserne können Sie alles auf dem Wasser errichten. Die beiden Gebäude lassen das nicht zu, da sonst fertige Panzer oder Infanterie ins Wasser fallen und sofort vernichtet würden. Das wäre also bloße "Geldvernichtung und so könnte man keine schlagkräftige Armee aufstellen. Neben den Alliierten haben auch die Sowjets die bekannte Funktionalität, sich nur innerhalb eines vorgegebenen Areals ausbreiten zu können, oder die Parteien bauen einen Außenposten, der ebenfalls wieder ein begrenztes Stück Bauland zur Verfügung stellt. Die Ausnahme bilden die Japaner, denn sie sind die einzige Partei, die überall auf der Karte bauen kann, ohne zuvor Geld in kostenintensive Basiserweiterungen stecken zu müssen. Wasser nimmt in "Alarmstufe Rot 3" eine wichtige Rolle ein, denn viele Panzer sind amphibisch und es gibt zahlreiche unterschiedliche Schiffe, die Sie zum Einsatz bringen können. Auch fast alle mitgelieferten Karten haben entweder Inseln, einen Fluss oder einen großen See, auf dem Sie patrouillieren können. Neben Killerdelfinen, Schlauchbooten und Flugzeugträgern gibt es für jede Partei circa zwanzig Einheiten, die sich oft grundlegend unterscheiden. Das Balancing der drei Fraktionen untereinander ist ausgewogen und gerade im Mehrspielermodus bietet es zahlreiche Taktiken. Die vielen Sonderfunktionen der einzelnen Einheiten sind einen zweiten Blick wert. So katapultiert zum Beispiel ein russischer Jeep seine Insassen in hohem Bogen in die Landezone und alliierte Hubschrauber können Ihre anvisierten Feinde schrumpfen oder zu Eis erstarren lassen. Hier können Sie falls Sie die Zeit haben - durchaus mal ein wenig herumprobieren. Vor allem im Hinblick auf den Online-Modus, der gegen Kontrahenten keine Fehler erlaubt. Neben den vielen Sonderfunktionen gibt es bei "Alarmstufe Rot 3" natürlich auch Superwaffen, die Sie sich aber in jedem Einsatz neu verdienen müssen. Mit gewonnenen Schlachten erhalten Sie Erfahrungspunkte, die Sie in einen Fertigkeitsbaum investieren, damit die Superwaffen freigeschaltet, beziehungsweise modifiziert werden. So können Sie Luftangriffe starten, eine Bombe zünden, gegnerische Fahrzeuge in den Himmel saugen oder Weltraumschrott herab regnen lassen, wie schon bei den Generalsfähigkeiten in "C&C-Generäle. Nass und elektrifizierend Die Alliierten und die Sowjets spielen sich was "C&C-Fans freuen wird - nicht anders als in den Vorgängern, wenngleich nun Wasser ebenfalls als Kampfareal dient und Sie sich nun sowohl zu Land, Luft als auch Wasser verteidigen müssen. Neuerung bietet die Fraktion der Japaner, die schon zu Beginn mit massiver Expansion aufwarten. Doch die sonst schwachen Einheiten müssen mit diversen Boni unterstützt werden. Insgesamt bietet das Spiel mit den drei Kampagnen circa zehn Stunden Spielzeit, wenn Sie als Schwierigkeitsstufe "Leicht" wählen. Etwas mehr wird es bei "Mittel", das bei jedem Szenario bereits voreingestellt ist. Bleibt noch "Schwer", bei der Sie noch etwas länger im Kampfgeschehen involviert sind. Gegenüber den vielen kleinen und beschaulichen HD-Sequenzen, die hier und da für eine Überraschung sorgen, enttäuschen die Endsequenzen, die eher an Ideenlosigkeit erinnern, als an taktische, strategische Kriegsführung. Davon mal abgesehen deckt der Titel die komplette Palette in Sachen Basenbau und Kriegsführung ab. So verteidigen Sie unter Zeitdruck ein Bergungsschiff, eskortieren ein Baufahrzeug, sabotieren Geschütztürme oder legen Mount Rushmore in Schutt und Asche. Mit einer zahlenmäßigen Überlegenheit von Panzern kommen Sie nicht weit und so ist es Ihre Taktik, die den Kampf entscheidet. Alliierte Delfine und russische Volksmelodien Grafisch hat sich in Sachen Partikeleffekte wieder etwas getan, aber sonst wurde fast alles aus der Vorgängerversion übernommen. So ist die Kameraperspektive trotz riesiger Auflösung von 1680x1050 Bildpunkten zu nah am Geschehen. Einen Pluspunkt gibt es aber beim Wasser; hier gab es nie bessere Effekte zu sehen. So überzeugen kreisförmige Wellen oder das Licht bricht sich auf der Wasseroberfläche in Spitzenqualität. Im Allgemeinen bleibt die grafische Umsetzung allerdings Geschmacksache; einige Details sind in der Größe unproportioniert und die mitunter alten Texturen also die Bemalung der Objekte - erinnern eher an einen der Vorgänger, auch wenn EA Los Angeles viel mit den Farben gespielt hat. Die Spezialeffekte sind wie nicht anders zu erwarten wieder ein Hingucker. Störend sind die wiederkehrenden Probleme bei derWegfindungen. So bleiben die Einheiten noch immer stehen, wenn sie nicht weiter wissen, obwohl Sie den Weg vorgegeben haben, oder bleiben an Mauervorsprüngen oder Zäunen hängen. Die Titelmusik von "Alarmstufe Rot 3", die Sie auch im Menü begleitet, klingt wie ein russischer Volkstanz oder ein Marsch, der Sie zu Höchstleistungen anspornt. Dazu erwartet Sie rockiger Sound, gepaart mit bekannten Soundeffekten aus typischen Schlachten. Die Darsteller glänzen mit auf Deutsch gesprochenen Texten, die wie sollte es anders sein von ihren deutschen Synchronsprechern vertont werden.
Minimale - Windows XP/Vista - Pentium IV 2,6 GHz oder höher (oder vergleichbarer AMD) - mind. 1 GB RAM - Grafikkarte mit mind. 128 MB (DirectX 9-kompatibel) - 8-fach DVD-Rom - mind. 10 GB freier Festplattenspeicher - Soundkarte (DirectX 9-kompatibel) - mind. 56,6 Kbps-Internetverbindung
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