Silverfall (Flashpoint) geschrieben von Uwe Schöler
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Naturreligionen und Technokratien Auf der einen Seite steht die alte Tradition, mit der die Bewohner ihre Welt formten. Die Kraft aus der Energie des Universums war der Schlüssel dazu und aus Dankbarkeit verehrten die Naturverbundenen die vier Elemente in Form von Drachen: Aefis - der König der Lüfte; Frakkir - der Sultan des Vulkanpalastes; Elugh - der Herrscher der Tiefe; Toghon - der König der Titanen. Aus dieser Einteilung entstanden auch die Rassen der Menschen, Goblins, Elfen und Trolle, die alle im friedlichen Miteinander lebten. Auf der anderen Seite steht der technologische Fortschritt mit den damit einhergehenden Erfindungen und Entwicklungen, die den Bauern einen Großteil ihrer schweren Arbeit abnahmen sowie die Entwicklung der Dampfmaschine, die zudem eine industrielle Revolution auslöste. Dies führte unweigerlich zu einer neuen Form der Leibeigenschaft. Den Arbeitern heute geht es nicht viel besser als den Landarbeitern von einst. Nur die Regierungen verfügen dank der neuen Produktionsstätten und -mittel über eine zunehmend größere wirtschaftliche und militärische Macht. Doch nicht jeder ist mit dem technischen Fortschritt einverstanden und so entwickelt sich eine Untergrundbewegung, die die unzufriedenen Bewohner vereint und wieder auf den Pfad der Natur zurückführen will. Der Kampf entbrennt, nachdem nicht alle Bewohner von Nelwë mit den alten Traditionen brechen wollen. Gewaltbereite Elementaristen überrollen das Land, das einst von uralten Naturreligionen bevölkert war und qualmenden Industriereichen weichen musste. Sie liefern sich erbitterte Kämpfe mit den neu entstandenen technischen Religionen und erschüttern den Frieden. Sie als Heldencharakter ziehen nun mit Ihren Gefährten in das Land, um die Hauptstadt Silverfall vom heraufbeschworenen Übel zu befreien. Helden sterben einsam Nach der Installation des Spieles, die doch ca. zwanzig Minuten dauert, sollten Sie gleich nach entsprechenden Updates schauen. Für mein Review lag Patch 1.16 zugrunde, der beim Download mit circa 95 MB zu Buche schlägt. Sobald Sie "Silverfall" nach dem Einspielen des Patches gestartet haben und die eindrucksvollen Bilder auf sich haben wirken lassen, befinden Sie sich im Hauptmenü und müssen nun erstmal Ihren Helden entsprechend Ihren Wünschen vorbereiten. So geben Sie ihm zuerst einen Namen, wählen seine Rasse aus vier verschiedenen aus und klicken das entsprechende Symbol für männlich oder weiblich an. Danach bestimmen Sie noch Dekoration, Erscheinung, Frisur und Haarfarbe. Nun ist Ihr Heldencharakter fertig und bereit, in den Kampf zu ziehen. Zur Einführung in das Spiel und dessen Bedienung bekommen Sie die Chance, als Erzmagier in "Silverfall" mit den dunklen Mächten abzurechnen. Sie haben bereits verschiedenste Fähig- und Fertigkeiten und können sich Ihre Gegner mit einigen Zaubersprüchen vom Hals halten beziehungsweise sie vernichten. Während Sie die Hauptstadt säubern, werden Ihnen das Fertigkeiten- sowie das Fähigkeitenfenster nahe gebracht und die entsprechenden Tastaturkürzel erklärt. Die Geschichte wird über interaktive Fenster erzählt und mit verschiedenen Antworten auf Fragen anderer Charaktere beeinflussen Sie nicht nur das Spiel, sondern auch Ihre Einstellung zu Natur und Technik. Nachdem Sie die Stadt vom Übel befreit haben, stehen Sie dem Zuul-Chef, einem mächtigen Kontrahenten, gegenüber, den Sie zwar zu Boden reißen, er Sie jedoch mit einem Zauberspruch belegt und sich damit die eigentliche Geschichte in Gang setzt. Sie als unbedarfter Protagonist stehen mit einem Schwert und einem Holzschild bewaffnet in einem Lager mitten zwischen riesigen Bäumen und Zelten neben Kara, die ebenfalls im Lager lebt und auf der Suche nach Ihrem Vater ist. Sie hält auch schon die erste Aufgabe für Sie bereit: Sie hat Zombies gesehen, die das Lager bedrohen und Sie sind der Richtige dafür, sich der Gefahr zu stellen. Somit haben Sie auch das erste Mal die Chance, sich Sporen, ein paar Erfahrungspunkte und eine neue Stufe zu verdienen. Wenn Sie im Lager mit weiteren Charakteren reden, bekommen Sie möglicherweise weitere Aufgaben gestellt, die neben der jeweiligen Hauptaufgabe zu erfüllen sind. Zuerst müssen Sie sich aber der Zombies entledigen, um, nachdem Sie wieder bei Kara waren, zu den Elfen aufzubrechen, da die Vorräte im Lager der Flüchtlinge zur Neige gehen. Da nichts ohne Wirkung bleibt, müssen Sie den Nekrophagus töten und im Anschluss daran in der Kanalisation den Ursprung der lebenden Toten zu zerstören. Jede Aufgabe hat ihre Herausforderung und ebenbürtige Gegner, die entweder auf der gleichen Fertigkeitsstufe stehen oder sogar etwas höher sind. Die Belohnung für die erfolgreich gemeisterten Aufgaben kann sich sehen lassen, denn Sie bekommen meist Gold und Erfahrungspunkte, die Sie wiederum in den Fertigkeitsstufen aufsteigen lassen. Wenn Sie es nach vielen Kämpfen endlich in die Oberstadt von Cloudworks geschafft haben, müssen Sie den Erzmagier finden, der wohl irgendwie verwirrt scheint. Während Ihrer vielen Aufgaben und Gesprächen mit anderen Charakteren werden Sie nicht umhin kommen, sich irgendwann für eine Seite, entweder Natur oder Technik, zu entscheiden. Der Weg der Natur bringt Sie zurück zu alten animistischen Traditionen, deren Anhänger die Technik vernichten, da diese die Natur zerstört. Wählen Sie eher den Weg der Wissenschaft, steht für Sie der Fortschritt im Vordergrund und Sie machen sich die Erfindungen zunutze. Der Fortschritt erfolgt aber immer zulasten der Natur. Wählen Sie also weise, denn das wird den weiteren Spielverlauf entsprechend beeinflussen. Auch in verschiedenen Dialogen mit anderen Figuren werden Sie sich für die eine oder andere Seite entscheiden müssen und haben dann entweder Freunde oder Feinde. Es ist Ihre Wahl, also viel Erfolg! Wie erlege ich einen Zombie? Vielleicht sollten Sie, bevor Sie das Spiel starten, erstmal einen Blick in die Grafikoptionen des Spiels werfen, denn diese sind im Gegensatz zu anderen Spielen normal über Windows erreichbar. Wenn Sie das Spiel bereits geladen haben, werden Sie durch Beenden desselben ebenfalls in die Optionen geführt. Hier können Sie "Silverfall" individuell an Ihre grafischen Wünsche und rechenintensiven Höchstleistungen des Programmes anpassen. Danach kann es auch schon losgehen. Starten Sie "Silverfall" zum ersten Mal, steht Ihnen noch keine Heldenfigur zur Verfügung, und somit ist im Hauptmenü noch kein Charakter zu sehen. Haben Sie mehrere Helden, können Sie diese bequem mit den Pfeilen unterhalb Ihrer Spielfigur wechseln. Im Optionsmenü haben Sie Zugriff auf verschiedene Spiel- und Musikeinstellungen. So können Sie die Schwierigkeitsstufe, Lautstärke für Musik und Geräusche sowie "Introlevel anzeigen" oder "Zonenwechsel bestätigen" einstellen. Wie in einem Rollenspiel üblich, wird der Charakter mit der Maus gesteuert. Auch wenn an Ihrer Seite Gefährten kämpfen, haben Sie nur über Ihre eigene Heldenfigur die Kontrolle. Mit der linken Maustaste klicken Sie entweder, um sich in die jeweilige Richtung fortzubewegen oder wenn Sie auf einen Gegner klicken, um zu kämpfen. Wenn sie einen Kampf wollen, bewegt sich Ihr Charakter auf Schlagdistanz an den Kontrahenten heran und benutzt seine aktuelle Waffe. Hierbei wird zwischen Nah- und Fernwaffen unterschieden. Sie können aber auch mit der linken Maustaste agieren, wenn Sie einen Gegner anvisieren. Als Waffe werden dann Zauber eingesetzt. Die restliche Steuerung ist intuitiv und fast alles ist mit entsprechenden Tasten belegt, damit Sie im Spiel auf die einzelnen Waffen oder Zauber schnellen Zugriff haben. Ein Unterschied zu anderen Rollenspielen, wie beispielsweise "Diablo", ist das Inventar. Hier haben Sie und Ihre Gefährten gleichermaßen Zugriff. Das vereinfacht zum einen die Vergabe der Gegenstände an die einzelnen Charaktere, schränkt aber zum anderen den Platz an möglichen Gegenständen erheblich ein. Eine weitere Besonderheit liegt im Umgang mit Ihren Gefolgsleuten. So können Sie mit ihnen interagieren, um sie besser für sich einzusetzen, indem sie im Kampf eine eher aktive oder passive Rolle einnehmen. Während Sie Ihre Gegner töten, lassen manche Kontrahenten, nachdem Sie gestorben sind, Gegenstände fallen, die mit unterschiedlichen Farben anzeigen, ob es sich um gewöhnliches Inventar handelt oder sie mit einem Zauber ausgestattet sind, der Ihnen besondere oder verbesserte Fähigkeiten verleiht. Auf alle Fälle lohnt sich ein Blick in das umfangreiche Handbuch, um die Bedeutung der Farben und Zauber erstens besser zu verstehen und zweitens in den entsprechenden Situationen zum eigenen Vorteil zu verwenden. Kleiner Tipp: Die fallen gelassenen Gegenstände finden Sie einfacher, wenn sie die "ALT"-Taste drücken. Sollte während eines Kampfes einer Ihrer Gefährten sterben, so steht dieser nach Beenden und Neustart des Spiels wieder zur Verfügung. Wenn Ihre Heldenfigur stirbt, fangen Sie im letzten Szenario wieder an, lassen aber die Gegenstände, die Sie gerade am Körper getragen haben, am Todesort zurück. In Ihrer Aufgabenliste erscheint dann neben Haupt-, Nebenquest und Gefährten ein weiterer Punkt mit "Grabstein". Der Bildschirm an sich ist übersichtlich und aufgeräumt. Rechts unten befindet sich alles Wissenswerte über Ihre Waffen und Zauber sowie Ihre Kraft und Lebensenergie. Über diese Anzeige haben Sie auch Zugriff auf alle gängigen Einstellungen für Ihren Charakter und die Spieloptionen. Links oben im Bild werden Ihre Figur und eventuelle Gefährten als Bild mit Lebens- und Kraftleiste angezeigt, damit Sie den Zustand der Gruppe schnell im Blick haben. In der rechten oberen Ecke befindet sich die Minikarte, auf der mit einem gelben Pfeil die Hauptquest und mit einem grünen Pfeil die Nebenquest angezeigt werden. In der Mitte des Bildschirms befindet sich ihre Figur und wenn Sie den Mauszeiger an den jeweiligen Seitenrand bewegen, dreht sich das Szenario entsprechend um den Charakter. Mit dem Scrollrad können Sie zudem noch den Blickwinkel auf das Geschehen beeinflussen. Für alle, die nicht gern alleine gegen die dunklen Mächte kämpfen wollen, hat Monte Christo eine LAN- und eine Online-Komponente etabliert. Bei dem LAN-Spiel können Sie einem bereits bestehenden Spiel beitreten, oder sich einfach ein neues erstellen. Hierbei gibt es nur wenig zu beachten und es sollte daher keinerlei Schwierigkeiten bereiten. Sind Sie mit mehreren, beziehungsweise maximal sieben Leuten unterwegs, haben Sie die Möglichkeit, eine Gilde zu bilden, in der Sie dann zusammen gegen die Übermacht des Bösen kämpfen. Zu einem Onlinespiel benötigen Sie einen entsprechenden Account bei "Silverfall", den Sie auf einfache Weise erstellen können. In diesen Mehrspieler-Modi können Sie entweder "Kampagne" wählen, wobei Sie da nur einen neuen Charakter benutzen dürfen, oder Sie tragen ein "Freies Spiel" aus, in dem Sie jede beliebige Figur nehmen können. Hier steht Ihnen zwar die Hauptaufgabe nicht zur Verfügung, Sie können jedoch mit den anderen alle Nebenaufgaben lösen. Detailreichtum in den Mangrovensümpfen Die Grafik von "Silverfall" ist ein Leckerbissen, denn hier wiegt sich jeder Grashalm im Wind, vorausgesetzt natürlich, dass Sie die nötige Hardwareausstattung dafür haben. Sehr detaillierte und professionell animierte Landschaften lassen Sie in das Spiel eintauchen und die Zeit vergessen. Sich im Wasser spiegelnde Bäume und facettenreiche Berge mit schönen, der Story angepassten Texturen runden das Ganze ab. Das einzig Unschöne ist, dass es keine Bewegung des Wassers gibt, wenn die Figuren durchlaufen, aber das ist wohl eher nebensächlich. Dröhnende Sirenen und Säbelklirren Die Musik ist gelungen und untermalt die Fantasystory von "Silverfall", ohne zu stören. Die Charaktere sprechen sehr gutes Deutsch, das man aber auch in den einzelnen Sprechblasen mitlesen kann. Hintergrundgeräusche, wie Säbelklirren oder Explosionen von Feuerkugeln oder Energieblitzen, passen in das jeweilige Szenario und lassen Sie inmitten des Kampfgeschehens sein. Besonderes Equipment wie 5.1-Surroundsound gibt es nicht, aber über die normalen Lautsprecher macht das Spiel trotzdem viel Freude. Mit "Silverfall" ist es Monte Christo gelungen, eine bereits aus "Diablo" bekannte Fantasystory mithilfe sehr detailreicher Grafik in Szene zu setzen. Unterschiedliche Rassen und die vielen Möglichkeiten der Fähigkeiten- und Fertigkeitenpunkte machen das Spiel interessant und würzen es mit dem gewissen Etwas. Vier verschiedene Rassen und weit über 100 Konfigurationsmöglichkeiten gepaart mit umwerfender dynamischer Grafik sorgen für den nötigen Spielspaß. Für Freunde des Rollenspielgenres durchaus zu empfehlen. (23.03.2007) Minimale - Windows XP - Pentium IV 2 GHz oder höher (oder vergleichbarer AMD) - mind. 512 MB RAM - Grafikkarte mit mind. 128 MB (DirectX 9.0c-kompatibel) - 2-fach DVD-ROM - mind. 10 GB freier Festplattenspeicher - Soundkarte (DirectX 9-kompatibel) - Netzwerkanbindung für Mehrspielermodus im LAN und Onlinespiel
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