Road to Fame (IncaGold) geschrieben von Jason Carves
| |||||||||||||||
Road to Fame - die Straße zum Ruhm. Was nach einem ernst gemeinten Titel klingt, ist das neue Spiel vom ungarischen Entwicklerteam "576 Media". Dabei handelt es sich um einen Arcade-Racer, der, ähnlich wie "Need for Speed: Underground" und "Juiced", viel Wert auf das Tuning von Autos legt. Dabei soll aber auf den Spaß nicht verzichtet werden. Story Die Polizei ist gegen die nächtlichen Raser auf den Straßen machtlos. Die Hobby-Rennfahrer haben schnellere Kisten und mehr Erfahrung in Sachen Straßenrennen. Was also tun? Ganz einfach, man veranstaltet legale Straßenrennen mit Preisgeldern. Dass diese legalen Rennen nicht nur die Profis anlocken, dürfte schnell klar werden. Auch die Amateure, die mitmischen wollen, kommen zum Zug. Bevor sie jedoch gegen die Asse antreten können, müssen sie üben, üben und nochmals üben. "Fat Joe" sieht darin eine neue Geldquelle und eröffnet sogleich die erste Trainingsstrecke für Amateure. Andere ziehen da natürlich nach, allerdings kostet der Spaß auch einiges. Um an den Start gehen zu dürfen, müssen die Fahrer erstmal Geld auf den Tisch legen. Für den Ersten im Ziel winkt dafür ein nettes Preisgeld, um sich seine Kiste aufmotzen und irgendwann einmal gegen die Profis antreten zu können. Hauptsache Spaß Wer "Road to Fame" spielt, wird auf den ersten Blick sehen, dass es sich bei diesem Spiel keinesfalls um einen ernstzunehmenden Konkurrenten für die beiden im Tuning-Bereich dominierenden Spiele "Need for Speed: Underground" und "Juiced" handelt, sondern viel mehr um einen spaßigen Arcade-Racer für zwischendurch. Um mit dem Spiel zu beginnen, muss sich der Spieler als Erstes ein neues Profil anlegen, das automatisch den Stand der Dinge abspeichert. Um nun an einem Rennen teilzunehmen, bedarf es einem fahrbaren Untersatz, den sich der angehende Rennfahrer aus 27 verschiedenen Fahrzeugen aussuchen darf - gegen Bares versteht sich. Da bei Road to Fame die Lizenzen für die Fahrzeuge fehlen, die bei einem spaßigen Arcade-Racer auch nicht unbedingt nötig sind, werden die bunten Karren unter anderem liebevoll SilverStar, Petit 206, Charlotte oder Bomber MW genannt. Ähnlichkeiten zu den Originalen lassen sich jedoch am Äußeren durchaus gut erkennen. Da darf der angehende Rennfahrer beispielsweise mit einem dem Trabbi nachempfundenen Flitzer umherfahren oder sich hinter das Steuer eines Ferrari-ähnlichen Gefährts setzen. Bevor es nun ans Tuning geht, muss erst einmal Geld verdient werden. Um das zu bewerkstelligen, gilt es nun so viele Rennen wie möglich zu fahren und als Erster über die Ziellinie zu heizen. Kommen wir nun zum Tuning-Part. Der ist recht mager ausgefallen und lässt sich nicht wirklich als Tuning-Modus bezeichnen. Der Spieler darf seinem Fahrzeug vorgefertigte Fantasie-Body-Kits und knallbunte Farben verpassen, für die Leistung stehen lediglich diverse Kits zur Verfügung, die den Motor auf Hochtouren bringen sollen. Trotzdem sehen die Resultate sehr lustig aus. Oder haben Sie schon einmal einen Trabbi mit einem Kuhfänger gesehen? Verwunderlich in diesem Spiel ist, wie lange man braucht, um sich einen gescheiten Wagen und die dazugehörigen Tuningteile leisten zu können. Wo der Spieler noch mit seiner Klappermühle Runde um Runde auf den insgesamt zehn Strecken dreht, brettert der Gegner bereits mit schnellen Kisten den Asphalt entlang. Irgendwie schafft man es trotzdem, vorn zu bleiben und den Sieg nach Hause zu fahren. Ist das eigene Gefährt erst einmal voll aufgemotzt, darf der Gegner jedoch seine Sachen packen. Die genannten zehn Strecken unterscheiden sich nicht wirklich voneinander. Insgesamt gibt es durchaus mehr Rennen zu fahren, jedoch eben nur auf zehn "unterschiedlichen" Strecken, die sich in den späteren Rennen von der Streckenführung her nur minimal verändern. Optisch sehen die Kurse genauso bunt aus wie die Autos, wobei die Entwickler hier immerhin auf genügend Abwechslung geachtet haben. Das auf der DVD-Hülle angepriesene "realistische Fahrverhalten" sucht man in "Road to Fame" allerdings vergebens. Alle Autos lassen sich nahezu gleich steuern, spürbare Unterschiede bestehen kaum. Die Lenkung der Fahrzeuge ist sehr gewöhnungsbedürftig, da sie beim Loslassen der entsprechenden Tasten nicht sofort wieder in die Ausgangsposition zurückgeht, sondern das Gefährt munter weiter eine Kurve fährt und erst mit einer größeren Verzögerung den Weg geradeaus weiterführt. Bei dieser Fahrphysik sollte der Spieler das Fahrzeug so steuern, als würde er mit einer Porzellankiste umherfahren. Viele der bunten Kisten kommen schnell ins Schleudern, insbesondere bei Bekanntschaft mit dem Grün. Wenn das passiert, ist das Abfangen des Wagens sehr schwer und ein Druck auf die Wiederherstellen-Taste, um die Kiste wieder auf die Strecke zurückzusetzen, dürfte sehr häufig gemacht werden. Wer in diesem Spiel einen Rückspiegel sucht, dürfte enttäuscht sein. Denn diesen haben die Entwickler weggelassen, so dass es einem nicht möglich ist, einen kurzen Blick hinter sich zu werfen und zu schauen, wie dicht der Gegner am Heck des eigenen Flitzers ist. Weniger ist oftmals mehr Gesteuert wird "Road to Fame" ausschließlich mit der Tastatur, wobei die Pfeiltasten für die Steuerung des Boliden zuständig sind. Daneben gibt es noch die Taste für den Nitro, um das Fahrzeug kurz wie eine Rakete über den Asphalt jagen zu lassen, sowie Tasten für die Handbremse, die Kamera und das Wiederherstellen. Letzterer Knopf ist dafür zuständig, um den eigenen Flitzer wieder auf die Strecke zu setzen, sollte man mal unfreiwillig Bekanntschaft mit dem Rasen gemacht haben, in die falsche Richtung gefahren sein oder sogar auf dem Dach liegen. Die Maus wird lediglich für die Navigation durch das Hauptmenü und im Tuning Modus benötigt, um neue Autos und Teile zu kaufen oder bereits Erworbene wieder zu verkaufen. Alle Tasten lassen sich in den Optionen frei definieren. Quietschbunt muss es sein Wo man sich bei "Juiced" und anderen Spielen insbesondere auf die realistische Darstellung von Fahrzeugen und Umgebung konzentriert hat, liegt der Schwerpunkt bei "Road to Fame" auf den bunten Farben von Fahrzeugen und Strecken. Hier von Realismus zu sprechen, wäre denkbar falsch, aber "Road to Fame" soll ja auch nicht realistisch sein, sondern einfach Spaß machen. Die Fahrzeuge wirken wie Matchbox-Autos, Effekte halten sich in Grenzen. Springt der Spieler mit seinem geliebten Gefährt mal über eine Schanze, dreht sich die Kamera lediglich kurz zur Seite, um einen Blick auf die Vorderseite des Flitzers zu erhaschen. Die bunten Umgebungen runden das Bild eines lustigen Arcade-Racers ab und die Boliden sehen dank verschiedener Lackiermöglichkeiten und der fantasiereichen Body-Kits einmalig aus. Intro und Zwischensequenzen sind im Comicstil gehalten, weshalb man sich vorkommt, als würde man ein Comicheft lesen. Beurteilt man die Grafik im Ganzen, reißt sie einen nicht vom Hocker, sieht dennoch spaßig aus. Quietschende Motoren Beim Sound haben sich die Entwickler am Rest des Spiels orientiert. Dementsprechend sind die Sounds nicht wirklich realistisch, passen aber hervorragend in das Gesamtbild. Dabei kommt es schon mal vor, dass ein aufgemotzter Trabbi-Verschnitt bei Höchstgeschwindigkeit klingt, als würde jemand ununterbrochen auf eine Gummiente drücken. Bei der Musik fehlt jedoch die Abwechslung, die Gefahr die Musik abstellen zu wollen ist größer, als man denkt.
|