Alarm f�r Cobra 11 - Crash Time

Alarm für Cobra 11 - Crash Time (Xbox 360)

(RTL Games)

geschrieben von Carlos Carvalho

   
Entwickler: Synetic  
Publisher: RTL Games GmbH
Genre: Rennspiel
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Alarm für Cobra 11 – Crash Time
Preis: 48,95 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß §14 JuSchG

 

Wenn die Umsetzung einer solch actionreichen Fernsehserie wie "Alarm für Cobra 11" den Titel "Crash Time" besitzt, dann erwartet man ein genauso actionreiches Spiel. Der preisgekrönte deutsche Entwickler "Synetic" arbeitete an diesem Titel bis November letzten Jahres und seitdem an der Portierung desselben für die Xbox 360. Die Experten in Sachen Rennspiele, die beide Spiele der "N.I.C.E."-Reihe und 2006 den Vorgänger "Alarm für Cobra 11 – Nitro" entwickelten, versuchen ihren guten Ruf zu behalten, indem sie Gamern nicht nur dasselbe anbieten, was sie bereits im November auf dem PC bekommen haben, sondern mehr Fahrzeuge, Strecken und Missionen in das Spiel einbauen.

Story

Zwei Autobahnpolizisten, Semir und Chris, bewachen einen größeren Bereich der deutschen Straßen. Im Gegensatz zu Spielereihen wie "Grand Theft Auto" oder "Need for Speed" fährt man völlig berechtigt in Polizeiwagen und verfolgt Bösewichte. Der Karrieremodus im Spiel ist unterteilt in neun Fälle, die jeweils in verschiedene Missionen aufgeteilt sind. Über 50 Missionen sind in "Alarm für Cobra 11 - Crash Time" eingebaut, die von langweiligen "Fahre von A nach B"-Aufgaben bis zu spannenden Verfolgungsjagden reichen.

Die jeweiligen Wagen sind von der Mission abhängig, man hat im Karrieremodus keine Auswahlmöglichkeiten. Man fährt aber so ziemlich alles, von normalen Autos über Sportwagen bis hin zu richtigen Formel-1-Rennboliden und Panzerspähwagen. Alle diese Fahrzeuge sind keine Abbildungen echter Wagen, aber erinnern sehr stark an die realen Modelle. Die Straßen, auf denen man im Spiel fährt, erinnern ebenfalls an echte Gegenden von Deutschland. Es gibt zwei enorme Karten, die jeweils etwa 100 Kilometer Straßen beinhalten. Diese erscheinen aber kompakter als die Wirklichkeit, man kommt zum Beispiel innerhalb von Sekunden von einer Autobahnausfahrt zur anderen.

Drei Schwierigkeitsstufen sind im Spiel vorhanden, nämlich "leicht", "normal" und "schwer". Diese erhöhen nicht die künstliche Intelligenz des Gegners oder des Verkehrs, sondern verringern lediglich die Zeit, die man hat, um alle Ziele zu erreichen, oder die Menge an Schaden, die man sich oder dem Gegner zufügen darf. Die Missionen von "Alarm für Cobra 11 - Crash Time" sind fast immer herausfordernd, auch auf der niedrigen Schwierigkeitsstufe. Erst, wenn man die Straßen des Spiels gut kennt, sollte man die höheren Schwierigkeitsstufen ausprobieren.

Grafik und Schadensmodell

Die Grafik des Spiels ist eher durchschnittlich, wenn nicht sogar schon etwas veraltet. Besonders gegen moderne Titel der "Grand Theft Auto"- oder "Need for Speed"-Spielreihen kommt dieses Spiel nicht an. Die Gebäude und Wagen sind dafür aber gut modelliert worden, mit wenigen Kanten und Ecken und ausreichend hoch aufgelösten Texturen. Eins der Mankos des Spiels ist die Nichtexistenz von Fußgängern in Gaststätten oder im Dorf. Damit kann man nicht die üblichen Massenmorde anstellen, wie man das aus der "GTA"-Reihe kennt. Der Fahrstil jedoch, den man bis zum Ende des Spiels pflegt, führt zu mehr Toten auf den Straßen des virtuellen Deutschlands, als die Bösewichte, die man wegen Unfallbauens fangen muss, verursacht haben.

Da man auf Autobahnen, durch Wälder, Dörfer und Städte mit Höchstgeschwindigkeit fährt, baut man sehr häufig Unfälle. Meist kommt es dabei auch zu Schäden an anderen Fahrzeugen, was zu spektakulären Karambolagen führen kann. Man kann auch von Zügen getroffen werden, da vor Schienenverkehr nur durch Andreaskreuze gewarnt wird. Alle Fahrzeuge erleiden solche Unfälle; der Schaden wird grafisch durch ein mittelmäßiges Schadensmodell dargestellt. Türen fallen aus den Angeln, Ladungen werden auf der Straße verstreut und Reifen können sogar komplett herausrollen. Besonders gut sehen die Explosionen bei Wagen aus, die man mit ungewöhnlich großer Wucht trifft.

Bei besonders spektakulären Szenen wird ein Auto-Replay eingeblendet, damit man den Crash oder den Drift nochmals bewundern kann. Das Auto-Replay stört nicht viel im Spielfluss, da es danach eine sehr kurze, aber ausreichende Rückblende der letzten Aktion gibt. Man kann auch diese Szenen per Hand steuern, rein und raus zoomen, die Kamera wechseln und vor- bzw. zurückspulen. Ein großes Plus des Spiels sind die Bremsspuren, die man auf der Straße hinterlässt. Diese bleiben während der Mission sogar erhalten und geben der Welt einen sehr guten Eindruck von Interaktivität. Dasselbe gilt für Straßenlaternen, Schilder, Müllsäcke und verschiedene andere Gegenstände, die entweder herumliegen oder die man zerstören kann. Fährt man ausnahmsweise im Kreis, wirken diese liegen gebliebenen Gegenstände sogar auf den Wagen ein und können den Spieler ins Schleudern bringen.

HUD, Bedienung und Fahrgefühl

Die Bedienung der Fahrzeuge auf der Xbox 360 ist ähnlich aufgebaut wie bei anderen Genrevertretern. Somit ist diese sehr schnell beherrscht und in den meisten Fällen intuitiv. Lediglich für Martinshorn oder andere Besonderheiten dieses Programms sollte man einen Blick in das mitgelieferte Booklet werfen. Die Wagen fahren sich innerhalb derselben Klasse leider zu ähnlich. Man merkt eher einen Unterschied im Gewicht als tatsächlich am Fahrwerk des Fahrzeuges. Man hat auch ständig den Eindruck, dass Autos von der Physik-Engine als zu leicht bewertet werden. Man klettert viel zu oft auf Autobahnplanken, fliegt über Brücken oder fällt mit dem Dach auf den Boden.

Das Heads-Up-Display ist gut aufgeteilt und stellt sehr einfach alle nötigen Informationen zur Verfügung. Man hat also Geschwindigkeits- und Schadensanzeige, bei bestimmten Missionen noch verfügbare Zeit oder Distanz zum Wagen, den man aufhalten oder beschatten soll. Oben rechts ist noch eine kleine Karte der Gegend mit dem eigenen Wagen im Mittelpunkt, doch leider werden hier nicht alle Straßen eingeblendet. Ein weiteres Manko des Spiels ist die zu rudimentäre Richtungsangabe. Dadurch, dass die Karte komplett offen ist und jeder Spieler seinen eigenen Weg aussuchen darf, wird nur eine grobe Richtung zum nächsten Ziel angegeben. Man wünscht sich aber gelegentlich genauere Angaben, wie von GPS-Geräten gewohnt.

Sound

Die Geräusche der Motoren sind ebenfalls durchschnittlich, die quietschenden Reifen bei besonders scharfen Kurven und beim Bremsen überzeugen deutlich mehr. Da es keine Passanten gibt, gibt es auch keine Schussgeräusche bei diesem Polizeispiel oder Stimmen, die man nachahmen muss. Zwischen Missionen sprechen die Charaktere dieses Spiels miteinander, doch leider nicht mit den Originalstimmen von Erdog¬an Atalay, Gedeon Burkhard oder Daniela Wutte. Die Dialoge sind gut genug geschrieben, sodass jeder weiß, worum es sich gerade handelt. Die Sprecher im Spiel erbringen keine oscarreife Leistung, aber sind dennoch völlig akzeptabel.

Die Musik hat leider mit der TV-Serie "Alarm für Cobra 11" wenig zu tun, ist aber passend ausgewählt. Man wird mit rockigen Klängen immer bei guter Laune gehalten und oft zum Beschleunigen animiert. Die Hintergrundmusik ist nicht störend und wiederholt sich nicht oft genug, um sie als nervig zu bezeichnen. Sonstige Hintergrundgeräusche sind zwar präsent, aber so subtil eingebaut, dass man diese zwar nicht wirklich bemerkt, aber sie zur Atmosphäre des Spiels beitragen.

Multiplayer

Im Multiplayermodus kann man nur Rennen zwischen zwei bis vier Spielern auf über 40 Strecken auswählen. Der Splitscreen auf der eigenen Konsole ist groß genug, um beiden Gamern eine gute Übersicht der Strecke zu geben, aber natürlich werden hier auch oft andere Wagen durch die Gegend fliegen und explodieren – etwas anderes kann man ja nicht erwarten von einem "Alarm für Cobra 11"-Spiel.

 

 

Fazit

Die meisten Rennspiele heutzutage erlauben dem Spieler nur, auf vordefinierten Strecken im Kreis zu fahren. "Alarm für Cobra 11 – Crash Time" besitzt die erfrischenden Eigenschaften, tatsächliche Missionen anzubieten und den Spieler auf der riesigen offenen Karte seinen eigenen Weg bis zum Ziel aussuchen zu lassen. Die Grafik und der Sound sind zwar nur durchschnittlich, haben aber hier und da ein paar Eigenschaften, die auch im Vergleich mit modernen Spielen überzeugen. Es ist ohne Frage das beste Spiel von RTL Games in diesem Jahr.

(08.07.2008)

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