Professor Layton und die Schatulle der Pandora (NDS) (Nintendo) geschrieben von Daniela Salten
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Professor Layton ist eine der wenigen, exklusiv für den Nintendo DS produzierten Figuren, die von Spielern wie Kritikern überaus positiv aufgenommen wurde. Der große Erfolg des 2008 erschienenen Spiels "Professor Layton und das geheimnisvolle Dorf" in Deutschland und auch weltweit führte nun dazu, dass die Fortsetzung "Professor Layton und die Schatulle der Pandora" mit großer Spannung erwartet wurde. Ob sie die Verkaufszahlen des ersten Teils übertreffen wird, bleibt abzuwarten, dass aber die kreative und fantasievolle Gestaltung weitergeführt wird, sollte eigentlich selbstverständlich sein. Ein Brief und seine Folgen Erst seit Kurzem ist Professor Hershel Layton, der berühmte Archäologe und Rätselfreund, aus dem geheimnisvollen Dorf Saint-Mystère, in das ihn sein erstes Abenteuer geführt hat, zurückgekehrt, als ihn ein Brief seines alten Freundes und Lehrmeisters Dr. Andrew Schrader erreicht. Darin berichtet dieser darüber, dass es ihm gelungen sei, die berühmte Schatulle der Pandora zu finden, ein Kästchen, das jeden töten soll, der es wagt, es zu öffnen. Besorgt um das Wohl Schraders, begibt sich Layton, der als Markenzeichen natürlich wieder seinen Zylinder trägt, wie immer begleitet von seinem jungen Assistenten und Lehrling Luke, in die Wohnung seines Freundes, wo er ihn leider leblos auf dem Boden liegend vorfindet. Der einzige Hinweis, den Layton und Luke zu Verfügung haben, ist - neben dem Brief - eine Fahrkarte ohne Zielangabe für den Molentary-Express, den luxuriösesten Zug der Welt. Ohne zu wissen, wohin die Reise geht, begeben sich die beiden an Bord des Zugs. Bereits dort treffen sie auf skurrile Mitreisende. Auch in dem Dörfchen Dropstone, das just am Tage ihres Zwischenhalts seinen 50. Geburtstag feiert, stoßen sie viele auf unterschiedliche Persönlichkeiten. Schließlich gelangen sie mit dem Zug in die Stadt Folsense, in der nicht nur ein unheimlicher Vampir sein Unwesen treiben soll, sondern in der auch nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Viele Geheimnisse und Rätsel säumen den Weg der beiden Helden und warten auf ihre Auflösung. Rätsel über Rätsel Zentrales Element bei "Professor Layton und die Schatulle der Pandora" ist, wie bereits beim ersten Teil, dass Layton und Luke während ihres Abenteuers immer wieder vor neue Rätsel gestellt werden. Verantwortlich dafür zeichnet wiederum der japanische Psychologe Akira Tago, der durch die vielen von ihm erdachten Denkaufgaben bereits einen beachtlichen Bekanntheitsgrad erreicht hat. Die Art der gestellten Probleme ist dabei sehr unterschiedlich. Von Logikproblemen über Schiebepuzzles bis hin zu klassischen Aufgaben in Spielen wie Schach oder in Geometrie ist dabei alles vertreten. Alle Rätsel sind dabei sowohl originell als auch für jeden verständlich dargestellt. Jeder Ort der Geschichte muss vom Spieler genauestens erkundet werden. Sowohl die dort angetroffenen Personen als auch bestimmte Objekte können Rätsel beinhalten. Insgesamt wurden 138 Denkaufgaben im Spiel versteckt, dazu kommen noch fünfzehn weitere im Bonusmenü. Hat man ein Rätsel gefunden, gelangt man automatisch zum Einführungsbildschirm. Dort sind Nummer und Name des Rätsels angegeben sowie die Anzahl der Pikarat, die mit der richtigen Lösung verdient werden können, wobei sie sich mit falschen Antworten verringern. Die Anzahl der gesammelten Pikarat entscheidet darüber, wie viel Bonusmaterial freigeschaltet wird. Anschließend folgt die Beschreibung des Rätsels, auf dem Touchscreen kann dann die Lösung eingetragen werden. Hat man mal ein Rätsel auf dem Weg nicht gefunden, ist das kein Hindernis, denn die nicht in einem Level gelösten Probleme werden optisch schön aufbereitet in der Rätselhütte von Oma Enygma hinterlegt und gehen somit nicht verloren. Sie können zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal aufgerufen werden. Als Hilfsmittel steht eine Notizfunktion zur Verfügung. Bei mehreren Aufgaben kann man durch Antippen der entsprechenden Schaltfläche sich zu bestimmten Aufgaben Notizen machen und zum Beispiel Berechnungen anstellen. Das ist eine Verbesserung zum Vorgängerteil, der eine solche Funktion noch nicht besaß, hier wurden die Anmerkungen automatisch vom Spiel eingefügt. Kommt man einmal nicht weiter, stehen dem ratlosen Rätselfreund bis zu drei Hinweise pro Aufgabe zur Verfügung. Diese Hinweise müssen jedoch mit Hinweismünzen bezahlt werden, die wie die Rätsel selbst in den verschiedenen Orten versteckt sind. Da es nur eine begrenzte Anzahl an Münzen gibt, ist es unbedingt notwendig, jedes Bild mit dem Stylus genau zu untersuchen, auch wenn das unter Umständen etwas länger dauert. Insgesamt bieten die Rätsel eine sehr große Bandbreite an Themen an, wobei auch einige "harte Nüsse" darunter zu finden sind. Jeder Fan von Denkspielen dürfte allerdings wie auch schon im ersten Teil der "Professor Layton"-Reihe seine helle Freude an den vielen ausgeklügelten Aufgaben haben und sich mit Freude daran machen, diese zu lösen. Ein Koffer voller Überraschungen Ein weiteres Feature des Spiels ist Professor Laytons Koffer. In ihm findet man verschiedene Hilfsmittel und weitere Rätselaufgaben. Als erstes stößt man auf die bereits aus "Professor Layton und das geheimnisvolle Dorf" bekannten Elemente, wie etwa das Notizbuch. In ihm lässt sich nochmals der gesamte Verlauf der bisherigen Ermittlungen nachvollziehen. Ebenfalls wieder enthalten sind das Geheimnisverzeichnis, in dem alle offenen wie gelösten Fragen der Haupthandlung hinterlegt sind, der Rätselindex, der alle gelösten Rätsel beinhaltet, sowie eine Schaltfläche zum Speichern. Drei speziellere Aufgaben wurden auch in den Koffer gepackt. Für diese Rätsel müssen durch das Lösen der im Spiel auftretenden Aufgaben Gegenstände gesammelt und dort angewendet werden. So kann man etwa einem etwas moppelig geratenen Hamster helfen, seine Pfunde abzutrainieren, man kann eine Kamera zusammensetzen und eine Sammlung von Teezutaten und Rezepten zusammenstellen, um den Menschen, denen man auf seinem Weg begegnet, erfrischenden Tee zu servieren. Durch das Absolvieren dieser Rätsel werden weitere Denkspiele im Bonusbereich freigeschaltet. Der Bonus-Bereich Anders als im ersten Spiel kann man nun zwischen der Handlungsebene und dem Bonus-Bereich problemlos hin- und herschalten. Musste man zuvor erst den Nintendo DS aus- und wieder einschalten, wurde nun glücklicherweise eine direkte Verbindung zum Hauptmenü hinzugefügt. Der Bonus-Bereich selbst besteht aus vier Elementen. Neben dem Rätselindex und dem "Rätsel der Woche", das über eine Nintendo Wi-Fi-Verbindung heruntergeladen werden kann, gibt es auch den Menüpunkt "Laytons Aufgaben", in dem die schon erwähnten fünfzehn Extrarätsel durch das Lösen der Spezialaufgaben und das Absolvieren aller Rätsel im Spiel freigeschaltet werden können. Unter "Streng geheim" schließlich finden sich Elemente wie die Musik oder die Videosequenzen, die zugänglich sind, sobald man genügend Pikarat gesammelt hat. Hier finden sich auch die "Geheimen Türen", die nur mittels Kennworte geöffnet werden können, die aus dem Vorgängerteil und der bald erscheinenden Fortsetzung der Abenteuer von Professor Layton gewonnen werden können. Sound und Grafik Im Gegensatz zu "Professor Layton und das geheimnisvolle Dorf" wurde hier nicht auf eine deutsche Sprachausgabe in den Videosequenzen verzichtet. Die Stimmen kommen dabei den englischsprachigen Vorbildern recht nahe und fügen sich gut in das Gesamtbild des Spiels ein. Schön ist auch, dass nicht auf ein gewisses Lokalkolorit verzichtet wurde, so hat etwa der wenig sportive Hamster eine echte "Berliner Schnauze". Die Musik ähnelt ebenfalls sehr derjenigen des ersten Teils. Sie erinnert sehr stark an eine Mischung aus Klavier, Geige und Akkordeon, passt sich jedoch gut in die jeweiligen Schauplätze ein, zumal sie auch des Öfteren variiert. Bei den Rätseln ist es jedoch ratsam, sie ein wenig leiser zu stellen, da es ansonsten ein wenig die Konzentration beeinträchtigt. Sonstige Soundeffekte beschränken sich vornehmlich auf die Videosequenzen, wirken aber dort sehr realistisch und gut ausgearbeitet. Die Grafik hat sich im Vergleich zum ersten Teil nicht wesentlich verändert. Der japanische Zeichenstil lässt sich nicht verleugnen, die kräftigen Farben und optisch gelungen ausgestalteten Figuren erinnern jedoch auch an hochwertige Kinderbücher. Die Hintergründe sind ebenfalls fantasievoll gestaltet und mit vielen liebevollen Einzelheiten versehen worden. Die Videosequenzen erhärten schließlich den japanischen Look und bestechen ebenfalls durch ihren Detailreichtum und die gute Ausarbeitung. Grafisch dürfte die "Professor Layton"-Reihe mit zum Besten gehören, was für den Nintendo DS momentan geboten wird. Fazit "Professor Layton und die Schatulle der Pandora" ist ein rundum gelungenes Spiel und ein würdiger Nachfolger des ersten Teils dieser Reihe. Sowohl beim Sound, als auch bei der der Grafik gibt es nichts auszusetzen. Die Story ist spannend bis zum Schluss und die Rätsel variieren sowohl von der Ausgestaltung, als auch von ihrem Schwierigkeitsgrad her. Kleinere Verbesserungen im Vergleich zum Vorgänger, zeigen, dass die Entwickler mitgedacht haben und den Bedürfnissen der Spieler nachgekommen sind. Wer vielseitige Denkaufgaben und schön ausgestaltete Spiele mag, wird an Professor Layton nicht vorbeikommen. (29.10.2009) |