A-Train 8 (The Games Company) geschrieben von Uwe Schöler
| ||||||||||||||||||
Der in Japan allseits bekannte Titel ist nun in der achten Auflage erschienen und versucht, den europäischen Markt zu erobern. Viele kennen ähnliche Vertreter des Genres, wie "Railroad Tycoon" oder Sid Meiers "Sim City". Während sich das eine mit dem Wesen einer Eisenbahngesellschaft beschäftigt, versucht man im anderen als Bürgermeister einer ständig wachsenden Stadt die Dinge unter Kontrolle zu haben und die Geschicke zu lenken. Der Entwickler ArtDink versucht mit "A-Train 8" nun beide Spielprinzipien zu vereinen und Sie gleichermaßen zu einem Eisenbahn-Manager und zu einem Bürgermeister zu machen. Ob der Entwickler die europäischen Herzen erobern kann, lesen Sie in diesem Test. Weder Railroad City noch Sim Tycoon! Sie starten Ihre Karriere als Chef eines Eisenbahnunternehmens auf einem von neun vorgefertigten Szenarien und müssen Ihre Firma weiter etablieren und ihre Position ausbauen. So ist Ihr Ziel Ihre Finanzmittel auf eine Billion aufzustocken - hoch gesteckt. Investieren Sie zu viel in Bereiche, die nur rote Zahlen schreiben, werden Sie langfristig keinen Erfolg haben und das Spiel wird beendet. Allerdings ist der Anfang nicht schwer und mit zwei Bahnhöfen, einem verbindenden Gleis und einem Zug rollt das Geld. Allerdings ist das kein Reingewinn, sondern andere halten ebenfalls die Hände auf und wollen Steuern oder Streckenunterhalt. Unschön ist, dass Sie als Manager darauf keinen Einfluss nehmen können. Während Sie aber die ersten Materialien in das Lager befördern, siedeln sich nach und nach automatisch Bewohner an und aus einer kleinen Siedlung entsteht schnell eine pulsierende Stadt. Jedes Szenario hat eine spezielle Aufgabe und einen bestimmten finanziellen Rahmen, mit dem Sie Ihre Pläne in die Tat umsetzen können. Nach und nach wächst Ihre Stadt, sofern Sie genügend Material in Ihren Lagern haben. Je nach finanziellem Rahmen können Sie später auch U-Bahnen, Hochbahnen oder sogar Flughäfen und Häfen bauen, um auch den Seeweg für sich nutzbar zu machen. Wenn Ihre Bilanzen stimmen, sind sogar andere Gebäude, wie Hochhäuser, Wahrzeichen einer Stadt, Hotels, Einkaufszentren oder Freizeitanlagen finanzierbar. Dadurch erhalten Sie Mieteinnahmen und somit weiteres Kapital für neue Visionen. Das klingt alles recht einfach, aber ganz so schnell ist das nötige Kleingeld dann doch nicht verdient. Je nach Szenario gibt es schon bestehende Gleisanlagen und eine Klein- beziehungsweise Großstadt. Wenn Sie an die vorhandenen Gleise anbauen wollen, wird das schon etwas knifflig, denn die Möglichkeiten sind sehr begrenzt und ohne Tutorial oder anderer Hilfe wird das fummelig. Weichen, Parallelgleise und das vielleicht noch auf unterschiedlichem Höhenniveau sind eine echte Herausforderung. Haben Sie sich beim Verlegen verklickt, müssen Sie das Gleis wieder abreißen und haben somit doppelte Kosten. Manchmal wollen die verschiedenen Radien auch nicht aneinander passen. Das nächste Problem sind die Bahnhöfe und Zuglängen. Wer glaubt, er nimmt einfach einen langen Güterzug, damit er genügend Material von einer Fabrik in ein Lager transportieren will, liegt falsch. Sie benötigen dafür ausreichend gerade Gleise, damit der Zug überhaupt auf das Gleis gestellt werden kann. Weiter geht es mit der Planung Ihres Stadtausbaus. Ein Lager neben einer Fabrik bietet keine Vorteile, da dieses nicht durch die Produktion der Fabrik genutzt wird. Sie müssen also eine Produktionsstätte an Bahnhof A bauen und ein Lager an Bahnhof B, damit der Güterzug die Waren entsprechend transportiert. Ebenso müssen Sie darauf achten, welche Art von Haltestellen Sie einplanen. Ein Frachtbahnhof ist prinzipiell eine Endstation und somit nicht für die Nutzung zwischen den Gleisen vorgesehen. Hier benötigen Sie dann einen Dorfbahnhof. Der Fahrplan verhält sich ebenfalls eigenartig. Zwei Züge auf dem gleichen Gleis behindern sich sehr schnell, und gerade wenn Sie viele Züge im Einsatz haben, wird das schnell zur Herausforderung. Signale gibt es nicht und an Weichen können Sie nur einstellen, welcher Zug in welche Richtung fahren soll. Sie können zwar als Steuerung eine Art Makro aufnehmen, jedoch wird das bei vielen Zügen sehr schnell unübersichtlich und wenn Sie vielleicht ein Teilstück eines Gleises noch mal abreißen und neu verlegen, können Sie von vorn beginnen. Von der Planung zur Umsetzung Jede der neun Aufgaben wird schnell komplex und somit ist eine gute Planung sehr wichtig, vor allem, da Sie ja auch ein Projekt in dem jeweiligen Szenario umsetzen müssen. Leider fehlt eine hilfreiche Anleitung für die einzelnen Möglichkeiten im Spiel und die Hilfe selbst dient auch nur zur Erläuterung der einzelnen Menüs. So macht also nur der Versuch klug und schnell sind die finanziellen Mittel aufgebraucht. Über die einzelnen Menüs bauen Sie sich Ihre Stadt, greifen auf ihren Fahrplan zu oder werfen einen Blick in die Statistik. Natürlich haben Sie auch die Möglichkeit, eine eigene Karte zu erstellen. Dabei wird der Editor geladen und Sie haben sowohl Zugriff auf alle Gebäude, als auch auf Straßen, Bäume oder Seen. Haben Sie Ihre Wünsche umgesetzt, können Sie das Szenario abspeichern und dann selbstverständlich auch spielen. Vielleicht sollten Sie sich sogar zu Beginn erst einmal mit dem Erstellen einer Karte auseinandersetzen, damit Sie lernen, wie Gleise verlegt und Häuser entsprechend gesetzt werden. Die Stadt bevölkert sich zwar von allein, aber ein paar eigene Gebäude wirken sich wohlwollend auf den Geldbeutel aus. So können Sie später in den bereits bestehenden Aufgaben schneller bauen und müssen nicht Geld in den Bau und späteren Abriss investieren, nur weil Sie nicht genau wussten, wie Sie am besten bauen. Die Bedienung des Spiels erfolgt größtenteils mit der Maus, Sie können aber die Pfeiltasten nutzen, um sich in der Karte zu bewegen. Gleise und Gebäude werden mit der linken Maustaste verlegt beziehungsweise gebaut und mit der rechten Taste entsprechend gedreht. Straßen können Sie im Spiel selbst nicht bauen, das passiert nach und nach automatisch, je nachdem, wie sich die Bewohner ansiedeln. Zu Beginn vergeht die Zeit sehr langsam und Sie haben somit genügend Zeit für Planung und Umsetzung. Möchten Sie allerdings schneller Erfolge sehen, so können Sie einen Tag auch schneller vergehen lassen, indem Sie die Zeitleiste am unteren Bildschirm entsprechend nach rechts verschieben. Die pulsierende Großstadt Grafisch wird man einige Jahre zurückversetzt und die Karte samt Gebäuden, Zügen und Gleisen wirkt angestaubt. Die Texturen sind verwaschen und erinnern an Klassiker der Achtziger. Allerdings ist das nicht so störend, da hier kein Schönheitswettbewerb gewonnen werden soll, sondern die Planung und das Management im Vordergrund stehen. Die Kameraperspektive lässt sich leicht verändern, bleibt aber beim Herauszoomen zu nah an den Gebäuden, so dass man sich keinen Gesamtüberblick verschaffen kann. Hier hilft Ihnen nur die kleine Gesamtkarte, auf der aber nur die Strecken und die Größe der Ansiedlung zu sehen sind. Im Spiel gibt es einen Wechsel von Tag und Nacht sowie sich veränderndes Wetter. Sonne, Regen und sogar Schnee sind hier je nach Jahreszeit möglich. Allerdings wirkt sich das Wetter nicht weiter auf das Spielgeschehen aus. Der Sound ist zweckmäßig zum Spiel und nicht störend. Die passenden Effekte beim Bauen eines Gebäudes, eines fahrenden Zuges oder gar der Großstadtlärm fügen sich gut ein. Eine Hintergrundmusik gibt es auch und so können Sie sich während des Entstehens Ihrer Stadt mit Musik berieseln lassen.
Minimale - Windows 2000/XP - Pentium IV 2 GHz oder höher (oder vergleichbarer AMD) - mind. 512 MB RAM - Grafikkarte mit mind. 128 MB (DirectX 9.0c-kompatibel) - 2-fach DVD-ROM - mind. 1 GB freier Festplattenspeicher - Soundkarte (DirectX 9-kompatibel)
|